In Schiltern haben sie auch die Schienenprofile von Rocoline abgefahren. Wäre interessant, ob sich die Verwendung widerstandsfähigerer Piko-Gleise auf die Lebensdauer der Räder negativ auswirkt.
Da die Maschinen regelmäßig gewartet werden fällt da schon der Verschleiß auf, grade die Radsätze der Loks müssen da sehr herhalten ...
Da habe ich ein paar Bilder aus der Konserve:
Als erstes die Achsen unserer 2016er, links neu - rechts alt:
Der Radsatz hat da schon ein wenig an Material verloren, bei der Bauart der Lok liegt der Schleifer von oben auf und nimmt damit dem Rad vom äußeren Rand ständig Material ab, umgekehrt wird auch der Schleifkontakt von unten die ganze Zeit "abgekratzt" und muss regelmäßig erneuert oder wieder durch neues Material "aufgedoppelt" werden.
Bei diesen Loks verstärke ich die Stromabnahme meist schon von Anfang an
Seitenschleifer sind da etwas besser, haben gleichzeitig aber auch meist etwas weniger Anpressdruck und neigen im Dauerbetrieb zum "einklappen", aber hier dreht es sich ja gerade um die Räder ...
Auch sieht man wie sich bei der "Bruchkante" (roter Pfeil) das Schienenprofil schon in die Lauffläche geschnitten hat, die Geometrie der Achse ist somit fast komplett hinüber und muss getauscht werden.
Bis zu einem gewissen Grad laufen diese "eingefahrenen" Achsen aber um einiges besser im Dauerbetrieb als dann die neuen, wechseln tue ich da meist zuerst die äußeren und anschließend die inneren Achsen, damit läuft es im Betrieb einigermaßen stabil weiter mit der Stromaufnahme.
Bei komplett neuen Radsätzen kommt es vereinzelt zu Kontaktaussetzern, wenn sich dann die Brünierung löst ...
Ich spanne die Laufscheiben dann in die Drehbank und mache aus einer 14mm-Achse eine 12er, dann eine 11er, dann eine 10er ...
Auch bei den Waggons mit Direktabnahme verabschiedet sich das Material irgendwann, hier der CSD-Railjet Steuerwagen:
Die Radsätze sind noch nicht so lange drauf, ich hatte aber im September vor der Wiederinbetriebnahme unserer Anlage keine Zeit mehr um die Achsen noch neu zu drehen, das kommt jetzt erst ...
Man sollte gar nicht glauben was da an Material anfällt, auch uns überlassene Achsen nach Radsatztausch von Kundenmaschinen (Wechsel von AC auf DC und umgekehrt, Achsgeometrie hinüber, Achsschlag etc.) arbeite ich so teilweise noch auf, natürlich passt dann ab und zu die Lackierung nicht mehr 100% zu der Maschine, aber den Kostenpunkt darf man hier auch nicht übersehen, hier als Beispiel unser Mozart:
Roco:
2x 122961 6,80€/Stk
1x 122960 8,55€
1x 124091 6,80€
Macht alleine schon 28,95€ für einen Radsatztausch bei einer Lok, bei der 18 201 kostet alleine ein Treibsatzrad schon 11,80€ ...
Und unsere Maschinen sind da um Bewegung zu machen, das darf man nicht vergessen, bis jetzt hat sich noch kein einziger Besucher beschwert dass unser Mozart zwei falsch lackierte Achsen "unten drunter" hat
Deswegen laufen bei uns auch sehr viele Elektro- und Diesel herum, bei den Dampfloks fallen viel mehr bewegliche Teile unter die Wartung, und im Falle unserer BR657 werde ich jetzt auch einen der oben genannten "Alternativ-Motore" versuchen müssen, da es den originalen überhaupt nicht mehr gibt (Roco offener Flachmotor mit gerader Nuttung, hier Kohlenbruch und dann Kommutatorabbrand).
Auch das Lagerspiel beeinflusst natürlich die Alterung, da tausche ich auch die Bronze-Lager der Schnecke.
DIese reibt sich mit der Zeit nach oben hin aus, wobei es da einen kleinen Trick gibt:
Ich mache mir mit einer Pinzette o.Ä. ein Kreuz auf die sichtbare Seite während des zerlegens für die Getriebewartung und setze das Lager dann um 90° gedreht wieder ein, das Spiel kann man mit allen Seiten jeweils 1x machen, dann ist meist das Lager schon so ausgerieben dass es getauscht gehört.
Ich hab da etwas Reserve ...
Zum Thema Schienentausch:
Wir haben jetzt das ganze 2,1mm System heraussen und auf PIKO 2,5er umgelegt (teilweise war kein Schienenkopf mehr da ...), die Anlage läuft jetzt wieder sehr rund, es gehört trotzdem noch einiges elektrisch und vor allem landschaftsbautechnisch wieder zusammengesetzt, aber mit den aktuellen Corona-Richtlinien darf ich mit unseren Vereinsleuten leider gerade nicht dort weiterarbeiten ...
Auch unsere Holzwerkstatt und der Landschaftsbau muss im Schloss zwei Räume weiterziehen, das steht auch noch mit sehr hoher Priorität auf der ToDo ...
Nachdem die Kleinbahngleise aus Stahlprofilen bestehen die in ihrer Härte Buntmetallegierungen kaum nachstehen kann ich nur bei Lokrädern aus Aluzinkdruckguß (u. a. KB - Spiauterräder) eine deutlichere Abnützung feststellen. Eindeutig meistbetroffen sind nachvollziehbarerweise die Sechsachser bei denen aber die Lauffläche weniger radial als axial abgearbeitet wird sprich sich vor allem die Laufflächenbreite durch Spurkranzverschmälerung etwas vergrößert.
An den neueren KB - Messingradsätzen sind hingegen bis auf paar Stellen wo sich die Vernickelung verabschiedet hat keine Auffälligkeiten festzustellen.
Rein konstruktiv gesehen gehörten die Rocomotoren sicher zu den besten im Modellbahnbereich nur scheint seit der Schrägnutung entweder bei der Berechnung der Wicklungen oder beim Aufbringen des Lackdrahtes häufiger irgendwas schiefzugehen; abgesehen davon haben die seit der Umstellung gefühlt auch an Drehmoment eingebüßt...
Die Vernickelung ist bei uns im Betrieb (hauptsächlich wohl durch unser "Gebirge ) meist nach spätestens 1-2 Monaten - meist viel früher - abgefahren, dann läuft man direkt auf dem Messing.
Die schräggenutteten Motore haben nach meiner Erfahrung im Digitalbetrieb mit hauptsächlich ESU, aber auch ZIMO-Decodern gerade durch die durchgehende Bewegung ohne Rastpunkt mit der richtigen Lastregelung einen sehr ruhigen und kraftvollen Lauf, sie reagieren da aber sehr empfindlich auf zu niedrige Frequenzen in der Ansteuerung, und Glockenanker hab ich da auch schon rauchen sehen
Kundenmaschine 4030er Liliput:
Was bringt einem ein ~150€ sb-Glockenanker, wenn man ihn dann mit einem 15€-Decoder und noch dazu falschen Einstellungen mutwillig abfackelt? (=Anlieferungszustand)
Bei der Instandsetung haben wir auch gleich die Bröselkabel mit dem 21er MTC auf Plux umgerüstet, die LED-Beleuchtung auf "realistische Farbe" umgestellt und dann nach Arnolds Anleitung auch schaltbar gemacht.
Huebsch: Ich bin da auf deine Seite gekommen weil ich nachgegoogelt habe ob die das wirklich bewusst so zusammengeschalten haben oder ob das ein Platinenfehler ist
Und noch kurz eine Lok zum Schluss, um endgültig wieder das Topic zu erreichen:
Hier haben wir eine 103er, welche ich für einen Kunden auf sb-Motor und ESU LP V4.0 umgerüstet habe, vorherige Stromaufnahme 1,8A mit dem im Foto zu sehenden Rundmotor (dieser war aber auch nicht mehr ganz gesund), nachher 0,33A unter Last und dass mit voller Zugkraft, da kommt der alte Motor niemals mit (der neue ist von der Größe her ungefähr 1/4 des alten ) :
Neuer Motor wurde nicht nach Anleitung von sb geklebt sondern temporär geklemmt, dann von unten durch die Löcher gekörnt, wieder herausgenommen, gebohrt, Gewinde geschnitten und anschließend wie der originale von unten verschraubt.
Wie oft von mir gesagt, das sind Erfahrungen von unserer Anlage, aber jeder hat eine andere Anlagenauslegung, eine andere Steuerung, ...
So wie unsere Anlagen-Loks konfiguriert sind wären sie per Handbetrieb fast unfahrbar, auch auf anderen (Schau-)Anlagen würde man sich da sehr schwer tun.
Kundenloks werden da wieder ganz anders gehandhabt, da würde ich nur auf speziellen Wunsch die Achsen so aufarbeiten wie bei uns (... Zitat Kunde: "Bau ein die Teile, ich will fahren und nicht in der Vitrine herumstehen, der Güterzug hat heute Abend eh schon Verspätung ;-)" ), wobei meist bei den Radsätzen wenig zu tun ist.
Jetzt bin ich eh schon wieder still, ich wollte eigentlich nur eine ganz kurze Bemerkung schreiben ...