Hier der Schlussteil meines Berichtes:
Christian, Peter und ich wurden von den Klubmitgliedern freundlich aufgenommen und auf unsere Fragen wurde kompetent und ausführlich geantwortet (danke!)
Auf unsere Frage, wie es den "hinten" aussieht, wurden wir eingeladen, das "Backoffice" der Anlage zu besichtigen.
Seht selbst:
Ein kleiner Raum hinter dem Stirnende der Anlage voll mit Regalen fahrenden Materials (das den Vereinsmitgliedern persönlich gehört, mittlerweile viele Loks digitalisiert (Zimo), auch mit Sound), feinsäuberlich untergebracht, richtig ordentlich, sodass man sicher alles gleich findet
Dazwischen Elektronik:
Weil der Raum eigentlich sehr klein ist, muss ich die Situation beschreiben:
Man kommt in den Raum herein und sieht die Regale und einen kleinen Arbeitsplatz für die Servicierung der Fahrzeuge (siehe weiter unten).
Dann auf einem Stahlregal zwei Stockwerke mit Schienen: die Schattenbahnhöfe pro Richtung.
Dort sind alle Züge (pro Fahrtag etwa 80, die immer wieder getauscht werden) aufgestellt, je nach Zuglänge auch mehrere hintereinander, die automatisch aufrücken.
Hier sieht man die zwei Stockwerke:
Die vorderen Gleise sind eingeschottert - warum das im Schattenbahnhof? Es gibt einen Videozug, und der soll auch im "Schattenreich" halbwegs ansehnlich durch die Gegend fahren
Einen Stock tiefer - und ganz unten der Serviceplatz. Wobei auf Befragen nicht viel zu tun wäre.
Hier alle drei Ebenen einsehbar:
Ihr seht, vorwiegend moderne Bahn und Dampfzüge (die eher selten waren, unterwegs haben wir eine 214er mit Güterwaggons und die 33er mit einem passenden Schnellzug als österreiches Material gesehen und eine 01er (?) mit einem deutschen Zug) nebeneinander.
Verwendet wird übrigens die Fleischmann Profikupplung, die ja als sehr zuverlässig gilt - dennoch haben wir Zugtrennungen mitbekommen.
Wie schon beschrieben: Alle Fahrzeuge mit Betriebsspuren!
Wer Ordnung hält, ist ja nur zu faul, um zu suchen!
Der Ladeplatz für die Faller Car Fahrzeuge
Und noch ein zweiter Testplatz:
Nochmals ein Überblick der Anlage zum Abschied!
Ein Besuch zahlt sich auf jeden Fall aus, nähere Infos auf der Klub-Webseite.
Resume:
Eine Anlage mit ansprechendem, realistischem Zugsverkehr (Zuglängen), liebevolle, trotz des "Schlauches" gut gelungene Landschaft, wirklich sehenswerte Oberleitung und Detailgestaltung der Gleisanlagen sowie ein paar Schmankerln (Abrollberg, brennendes Haus).
Es tut sich einfach was und man hat immer was zum Schauen. Der Zugmix bringt für alle Epoche-Fans was (auch wenn das Hauptaugenmerk auf den Fahrpark der etwa letzten 20 Jahre liegt) , die Zuggeschwindigkeiten und die einsichtigen Streckenlängen erlauben auch, den Zug zu betrachten.
Die Schmalspurstrecke kommt fast ein wenig zu kurz. Der Soundeinsatz ist dezent, die Personenzüge beleuchtet. Der Tag/Nacht-Wechsel läuft ohne irgendwelchen Videoprojektionen ab, er leidet wie alle in dieser Technik (rot - gelb -blau) unter der Magenta/Blaustichigkeit.
Viele Selbstbaugebäude (zb. auch die Fahrzeugwaschanlage), gute Animationen (Molkerei, Magnorail-Radler, Feuerwehreinsatz).
Dezent gealtertes Fahrmaterial, die Straßen gekonnt der Wirklichkeit nachempfunden (keine Heki/Faller Straßeneinheitsgrau)
Alles macht einen aufgeräumten, akkuraten und sauberen Eindruck (die Anlage wirkt in keiner Ecke verstaubt) - einfach professionell.
Was manchem Besucher vielleicht fehlt sind vielleicht die klassischen Druckknopf-Aktivitäten. Interessant wäre möglicherweise auch eine Anzeige der gerade unterwegs befindlichen Züge. Schade auch, dass Steinbach Hbf durch den davor befindlichen Leitstand für den Normalbesucher nur aus der Ferne zu sehen ist.
Wahrscheinlich haben wir doch einiges nicht mitbekommen, entdeckt, gesehen. Und das wird dem durchschnittlichen Besucher, der für 2 Stunden vorbeikommt, genauso passieren wie uns. Hier wäre einfach ein "Geschichtenerzähler" nützlich, wie ich ihn immer wieder bei Schauanlagen einfordere. jemand, der in 20 Minuten auf die Highlights der Anlage hinweist.
Die Anreise kann mit der Bahn erfolgen - die Anlage befindet sich gut beschrieben im Untergeschoß des Bahnhofes. Vor dem Bahnhof ist für Autoanreisende (in Knittelfeld immer Richtung Bahnhof fahren, von der Schnellstraße wenige hundert Meter) eine große Kurzparkzone (3 Stunden für 3 €).
Das Bahnhofsrestaurant haben wir getestet - Peter hat das Gulasch als erste Klasse gefunden, Christian hat mit seinem Schnitzel zu kämpfen gehabt und mein Menü (köstliche Nudelsuppe und Faschierte Laberln) war ebenso reichlich und (fast) wie daheim - also empfehlenswert.
Der Klub selbst hat auch ein kleines Stüberl, falls mal eine Gruppe anreisen sollte.
Klaus
Teil 1:
Modelleisenbahn Knittelfeld - 50 Jahre - 2018 / 1 - viele Bilder
Im zweiten Teil geht's weiter:
Modelleisenbahn Knittelfeld - 50 Jahre - 2018 / 2 - viele Bilder
Draußen gibt es auch was zu sehen (Teil 3):
(Modelleisenbahn) Knittelfeld - 50 Jahre - 2018 / 3 - Bilder aus dem Museumsfreigelände