- Offizieller Beitrag
Wieder sehr schön aufputzt die Dame. Bloß die vielen Löcher verwirren mich :wacko:
Wieder sehr schön aufputzt die Dame. Bloß die vielen Löcher verwirren mich :wacko:
Haben die viele locher nicht zu tun mit die feuerbox ? Stehbolzen aussenwand bis in die feuerbox ?
@ Jos,
die Stehbolzen verbinden den Stehkessel mit der Feuerbox, die bei der 629er aus Kupfer ist. Die Löcher befinden sich in der Verkleidung des Stehkessels und nicht im Stehkessel selbst.
klick
Die "Löcher" schauen manchmal wie durchgehende Bohrungen aus:
629.05
...und manchmal wie kleine Vertiefungen:
629.110:
(beide Fotos aus Ebay)
Vermutlich sind sie im unteren Bild bereits mit Russ und Dreck vollgestopft und daher ist die Vertiefung (an ein echtes durchgängiges Loch glaube ich eher nicht) kaum mehr zu erkennen.
Wieder sehr schön aufputzt die Dame. Bloß die vielen Löcher verwirren mich :wacko:
Die "Löcher" schauen manchmal wie durchgehende Bohrungen aus:
...und manchmal wie kleine Vertiefungen:
Vielleicht waren diese Löcher ursprünglich ebenfalls als Korrosionsvorbeugung gedacht und sind später (von innen) wieder verschlossen worden... ???
Diese Löcher sind da, um die Dichtheit der Stehbolzen zu überprüfen.
Hier guckt das Betriebspersonal gelegentlich rein und anhand von Nässe oder Kalkspuren kann erkannt werden, ob dieser oder ein darüberliegender Stehbolzen eine Undichtigkeit bekommen hat.
Bei einigen Loks hat man bei nahezu jedem Stehbolzen so ein Loch gebaut, bei anderen Loks nur mehr weit unten größere Löcher, damit man undichte Reihen rasch und einfach erkennen konnte.
Hat mir kürzlich ein Mitleser erzählt, der im Heizhaus Strasshof auf der 310.23 mitarbeitet.
Diese Löcher sind da, um die Dichtheit der Stehbolzen zu überprüfen.
Die in der Rauchkammertür?
Ups natürlich nicht die in der Rauchkammertür! Die seitlichen meinte ich.
Die in der Rauchkammertür scheinen mir von nicht aufgesetzten Plastik/Gussteilen zu sein. Hier werden Teile eingeklickt, welche die Rauchkammertür um die üblicherweise silbernen Querbalken ergänzen.
Also meist du die Waschluken?
Könnte sein das diese auch dafür verwendet wurden
Am Beispiel der 180 die Löcher, das mit den Stehbolzen leuchtet irgendwie ein, bei den großen Bohrungen.
BCD5790E-8444-44BD-8E88-1CEEFAA5F541_autoscaled.jpg
Aber die kleinen …
Jetzt hab ich erst das Bild entdeckt, das wohl der Ausgangspunkt für diese Frage ist.
Ich kann euch versichern, dass keine Rauchkammertür an dieser Stelle Löcher hat. Die Rauchkammertür muss richtig gut dicht sein, denn was sich dahinter befindet, nennt der Dampflokfahrer "das Vakuum". Hier muss es dicht sein, damit bei jedem TSCH des typischen Tschtschtsch Geräusch einer Dampflok, ausschliesslich Rauch aus der Feuerbox gezogen wird, und nicht Fremdluft von außen. Denn wenn das "Vakuum zusammenbricht", dann versiegt das Feuer und damit die Dampfproduktion.
Diese Thematik wurde gerade kürzlich erst bei der 310.23 nachgebessert. In der Rauchkammer darf nichts undicht sein, und der ausgestoßene Dampf muss kerzengerade in den Rauchfang treffen, damit er möglichst viel umgebenden Rauch durch den Bernoulli Effekt mitreissen kann.
Später hat man die kreisrunde Form des "Auspuffstrahls" auf länglich umgemodelt, weil der Kreis ungünstigerweise der kürzeste Weg um eine gegebene Fläche ist. Und damit mehr Weg für den Bernoulli Effekt zur Verfügung gestellt wird, hat man den fetten runden Dampfstrahl auf ca. 6 kleine runde Dampfstrahle aufzerteilt, die länglich hintereinander angeordnet wurden. Mit dem passenden Ejektor zusammen ergab sich damit wesentlich mehr Rauchvolumen, das pro Tschh hinausgerissen wurde aus der Rauchkammer.
Das hat übrigens der Herr Giesl erfunden, und man sprach von +35%.
Das hat übrigens der Herr Giesl erfunden, und man sprach von +35%.
Das hat in Wahrheit schon der Gölsdorf mit seinem Breitstrahlschlot angedacht und die Bernoulligleichung besagt eigentlich nur, dass in einem Strömungssystem unter bestimmten Bedingungen die Summe von Druck und dem Quadrat der Strömungsgeschwindigkeit immer konstant ist, worauf im Wesentlichen die Funktion jeder Strahlpumpe beruht. Wenn man also die Strömungsgeschwindigkeit auf mehrere Kanäle aufteilt, so wird der Gegendruck geringer und die Anfachung des Feuers konstanter und nicht Schüben, die dann noch viel unverbranntes Material aus dem Brennraum reißen. Dazu gab es noch die Siederohrdrosselung, die die Strömungsgeschwindigkeit in den Siederohren verlangsamt hat und so die Aufheizung im unteren und mittleren Kesselbereich verbessert hat. Giesl hat die Idee von Gölsdorf aufgegriffen und den Schlot um 90° gedreht, sowie die Anzahl der Kanäle vermehrt. Bis zur Serienreife hat es fast 15 Jahre und vielen Versuchen vor allem bei kleinen Werksloks, gedauert. Die 33.107 war ab 1951 die erste Maschine der ÖBB die mit dem Gieslejektor ausgerüstet wurde. Eine Erhöhung des Wirkungsgrades um 35% ist etwas übertrieben; - bei Lokomotiven mit engem Blasrohr kam man auf etwa 15 bis 20%...
Vorab möchte ich sagen, dass ich diesen geschätzten Lokschnitzer Thread nicht durch eine Giesl Diskussion versalzen möchte. Die Moderation möge daraus je nach Gutdünken gerne einen eigenen Thread abtrennen.
Wenn man also die Strömungsgeschwindigkeit auf mehrere Kanäle aufteilt, so wird der Gegendruck geringer und die Anfachung des Feuers konstanter und nicht Schüben
Aus allen Kanälen kommt der Ausstoß genau gleichzeitig - ich verstehe nicht wie durch einen Giesl bzw die Verformung des runden Ausstoßes auf einen ovalen Umriss, die Anfachung konstanter werden kann. Die technische Überlegung war laut den damaligen Fachveröffentlichungen stets, wie man das Volumen der ausgestoßenen Abgase vergrößern kann. Letztlich ist man zur Erkenntnis gekommen, dass der Umfang des Ausstoßbereichs vergrößert werden muss, ohne die Fläche zu verändern. Eben oval statt rund.
Bei einer Bassreflexbox gibts ja auch eine Öffnung ohne dass der Druck abfällt, es wird nur die Abstimmungsfrequenz geändert.
Das Prinzip wird auch bei Auspüffen angewendet:
https://www.cjponyparts.com/resources/helm…onator-exhausts
Mehrere kleine Öffnungen werden bei Lautsprechern Distributed Port genannt.
Daher denk ich schon dass das wirklich Öffnungen sein könnten bei der 77er.
Ein kleines Loch heisst ja nicht dass der Druck weg ist, eigentlich sogar im Gegentum bei gewissen Frequenzen kann der Druck sogar grösser werden als ohne Löcher.
Einfach Helmholtz Resonator und dessen Druckverhältnisse studieren
Eben oval statt rund.
Weil der Umfang eines (in diesem Fall angenäherten) Rechtecks bei gleicher Fläche größer ist als bei einem Kreis.
Weil der Umfang eines (in diesem Fall angenäherten) Rechtecks bei gleicher Fläche größer ist als bei einem Kreis.
Richtig, und entlang der Umfangslinie kommt es zum Bernoulli Effekt. Je länger die Linie, desto mehr umgebende Gase werden mitgerissen.
Wird hingegen die Fläche vergrößert, verlangsamt sich die Strömung samt allen Nachteilen auf den Luftzug.
Jetzt verstehen wir zwar die Wirkungsweise vom Giesl-Ejektor, aber die Löcher in der Rauchkammertür sind immer noch ein Rätsel….
LG
Martin.
Die Südbahn 32d der "Eisenbahnfreunde Lienz" besitzt ebenfalls die Löcher in der Rauchkammertüre. Hier ein selbstaufgenommenes Foto aus 2011: