Hallo Forum!
Hier ein Bericht von meiner gerade beendeten Bastelarbeit; vielleicht nicht perfekt, aber ein paar Aha-Erlebnisse möchte ich hier schreiben.
Habe in einen 4061er von Klein Modellbahn einen Decoder eingebaut, habe einen billigen Lenz Standard+ gewählt, der auch den Vorteil hat, nur einseitig bestückt zu sein - dazu aber später.
Vorab zum 4061/1046 von Klein Modellbahn. Herr Klein hat diese E-Lok nie mit Schnittstelle ausgeliefert, obwohl die Konstruktion sehr ähnlich mit seinen 1042ern zu sein scheint (auf den ersten Blick).
Mein Modell ist ein 4061.20 - Ep.IV - blutorange mit LED Beleuchtung incl. roter Schluss-LED.
Die Verkabelung ist bereits so ausgeführt, dass kein Pol über Masse geführt wird, das sollte die Digitalisierung vereinfachen - hier sind alte Rocos oder Kleinbahn-Maschinen richtig kompliziert, weil man dort die Stromübertragung über Masse hat und auch die Lampen über den Rahmen mit Strom versorgt werden.
1. Schritt: Trennen der Verkabelung, vor allem die Verlötung der Licht-Anschlüsse mit den Motor-Anschlüssen UND eine Seite der Kabeln von den Radkontakten, die zuerst zum Motor gehen und dann erst auf die Platine - das ist das schwarze Kabel.
2. Schritt: Auslöten der Platine und des Oberleitungs-Umschalters, beide werden komplett entfernt.
3. Schritt: Kennzeichnung von Anode (+Pol) und Kathode (-Pol) für die Beleuchtung - der +Pol wird später mit dem blauen Kabel des Decoders, die -Pole mit dem weißen (FS1) bzw. gelben (FS2)-Kabel des Decoders verbunden.
Jetzt tauchte die erste Komplikation bei diesem Modell auf:
Die rote Schlussleuchte ist jeweils genau umgekehrt gepolt auf der Beleuchtungsplatine wie die gelben LEDs montiert, um mit 1 Anspeisung umschalten zu können - das geht so aber nur analog, weil ja da die Polung der Schienenspannung bestimmt, welche LED leuchtet (auf Durchgang steht). Weiters sieht man, dass von der jew. linken gelben LED die Kathode über die Anode der roten LED mit der Rück-Leitung verbunden ist.
Also: die Verbindungen der roten LED mit den anderen LEDs wird getrennt. Von der linken gelben LED wird eine Brücke zum Rückleitungs-Lötpunkt eingelötet. Die Anode der roten LED wird mit der Zuleitung zu den anderen LEDs (nach dem Vorwiderstand) verbunden.
Die Kathode der roten LED (ist der Pol ganz links unten) bekommt eine eigene Litze bis zur späteren Platine - FS2 in weiß, FS1 in gelb (also umgekehrt zur Stirnbeleuchtung.
Hier habe ich einen Kompromiss gemacht, weil mein Decoder nicht genug Ausgänge hat, um die beiden roten LEDs getrennt anzusteuern - besser wäre, für die Schlusslichter je einen zusätzlichen Ausgang (zB "grün" und "violett" bei ESU) zu verwenden.
4. Schritt: Streifenplatine einpassen und Kabel decodergerecht einlöten
Ich habe statt der alten KMB-Platine eine Lötstreifen-Platine eingesetzt und für jeden Pol eines 8-poligen Decoderanschlusses einen Streifen vorgesehen
Die Farbe der KMB-Kabel hat nichts mit den Farben des Decoders zu tun; die Pole passen wie folgt zusammen - "rechts" ist die rechte Lokseite bei Fahrt mit FS1 in Front.
a) Gleisanschluss "rechts" (blau) <=> Decoder "rot"
b) Motorpole "rechts" (rot) <=> Decoder "orange"
c) Licht -Pole "FS2" + Rücklicht FS1 <=> Decoder "gelb"
d) Licht +Pole - FS1 rot, FS2 schwart <=> Decoder "blau"
e) lokseitig nicht verwendet <=> AUX-Ausgang Decoder "grün"
f) Licht -Pole "FS1" + Rücklicht FS2 <=> Decoder "weiß"
g) Motorpole "links" (schwarz) <=> Decoder "grau"
h) Gleisanschluss "links " (schwarz) <=> Decoder "schwarz"
4. Schritt "Testen"
Der 1. Decoder ist aufgrund irgendeines Fehlers kaputt geworden, dann hat aber alles funktioniert.
5. Schritt: Anpassung des Lokgehäuses:
Hier tauchte die 2. Schwierigkeit auf:
Es ist oberhalb des Gewichts und auch oberhalb der Motore nicht genug Platz für einen Decoder. Entweder geht das Gehäuse nicht schlüssig auf den Unterteil (Kunststoff-Rahmenverkleidung) oder die Lok steht schief, weil der Decoder ein Drehgestell zu weit aus dem Rahmen nach unten drückt.
Ich bin draufgekommen, dass der Decoder mit der Schraube eines Stromabnehmers kollidiert, die eigentlich unnötig weit ins Gehäuse hineinragt (was bei der ursprünglichen Analogkonstruktion nicht der Fall war). In dem Bereich ist das Gehäuse unterhalb des Dachs aber auch sehr dickwandig ausgeführt, was die Möglichkeit der Ausdünnung oder eines Ausschnitts eröffnete.
Das Schneiden eines Ausschnittes ist nur begrenzt möglich, da das Loch und das Material für die StA-Schraube erhalten werden muss, diese hält nämlich an den Stirnseiten das Dach auf dem Gehäuse - SEEHR WICHTIG!!!
Das nächste Loch wird für die Fensterabdeckung gebraucht, damit die im Gehäuse fixiert wird.
Also fräsen, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist.
Ich habe das Gehäuse im Bereich der Stromabnehmer-Schraube so weit ausgedünnt, dass alles noch hält und dann die Schraube selbst kopfseitig flacher gemacht.
Nach einiger "Fitzelei" und immer wieder Prüfung, wie die Lok dasteht, ist es mir gelungen, den Decoder auf dem Motor 2 abzulegen.
k-IMG_4347.JPGk-IMG_4352.JPGk-IMG_4354.JPG
Kollateralschäden gabs auch
a) Ein Decoder war zum wegwerfen - kein Fahren, dann volle Fahrt bei Einschalten der Beleuchtung; Decoder zeigte Kurzschluss (CV30 auf 3)
b) Die Aufstiege brechen ständig weg, wenn man nur ankommt; vor allem die Stiegen der Gepäckraumtür waren zum Ankleben.
c) Irgendwo ging ein Scheibenwischer vom FS2 verloren.
Hier noch Fotos der zusammengebauten Lok.