Der war ja wohl verdient, nach dem Neuheitenregen des dahinschmelzenden Jahres 2015.
Martin
Der war ja wohl verdient, nach dem Neuheitenregen des dahinschmelzenden Jahres 2015.
Martin
Welch Balsam auf die geschundene Seele!!!
Wird aber alles aufgearbeitet und weitere Neuheiten werden auch nicht ausbleiben!
LG
Günter
Und weiter geht's:
Nachdem die Grundelemente der Steuerung an ihrem Platz sitzen und funktionieren, kommt nun die Aufrüstung des Rahmens dran. Zunächst werden die Wasserkastenstützen montiert. Auf den ersten Blick schauen die vier Gußteile gleich aus, sie sind es aber nicht! Sie sind auf dem Foto so ausgelegt, dass oben gleich vorne ist. (Entschuldigung für die katastrophale Bildqualität, aber meine Kamera hatte sich grad endgültig verabschiedet!) Die Stützen werden auf dem Rahmen verklebt und an die Profile gelötet. Um die Ausrichtung der Profile genau einzuhalten, empfiehlt es sich, den Gußteil der hinteren Pufferbrust einzuschrauben. Bitte unbedingt darauf achten, dass die Profile völlig gerade bleiben. Das zweite Foto zeigt die Prüfung mit provisorisch aufgesetztem Gehäuse. Es darf kein Spalt zwischen Wasserkästen und Profilen bleiben. Auf dem 3. Foto ist nochmals der Verlauf des Profils bis zum Ende der hinteren Pufferbrust zu sehen. Die Profile werden bündig mit der Pufferbrust abgelängt.
Es folgt ein etwas diffiziler Bauabschnitt (Fotos stammen jetzt schon aus einer neuen Kamera!): Das Vorbereiten der beiden massiven Pufferbrustgußteile. Zu allererst muss genau überlegt werden, welche Bohrungen in welcher Dimension wohin gehören. Ich habe dazu ein Schema gezeichnet. Wer möchte, kann das bei mir als pdf anfordern. Glücklicherweise lassen sich beide Bauteile recht gut in einen Schraubstock spannen, sodass das Bohren nicht zu schwierig wird. Öl, Schneidöl (oder Spucke!) sollte man bereit halten und die besten Bohrer, die sich auftreiben lassen. Schaftbohrer sind in diesem Fall zweifellos die beste Wahl. Aber auch mit diesen zunächst möglichst genau in die Ankörnung zielen und leicht anbohren, dann etwas Öl auftragen und zart weiterbohren. Auf ein Zeichen achten (schont Bohrer und Börse!): Was macht die Bohrerspitze, wenn damit aus dem Bohrloch gefahren wird? Bleibt sie exakt in Richtung des Bohrlochs oder weicht sie irgendwohin aus, wenn der Seitendruck weg ist? Sollte das der Fall sein, unbedingt nachkorrigieren (mit dem x/y-Tisch kein Problem). Bohrt man nämlich mit einem seitlich auswandernden Bohrer weiter, ist sein Verlust sehr wahrscheinlich. Abgesehen von den Mühen, das abgebrochene Stück da wieder rauszukriegen.
Wie die Teile nach erfolgreicher Bearbeitung aussehen sollen, zeigt das letzte Foto. Was definitiv nicht geht, ist das Bohren des äußeren Lochs für die Rangierergriffstange. Das sitzt zu knapp am äußeren Rand des Teils. Dieses Ende des Griffs muss wohl oder übel stumpf eingeklebt werden.
Beim nächsten Mal befassen wir uns dann mit der Aufrüstung der Pufferbohlen.
Euer railboy
Günter Schultschik
Was definitiv nicht geht, ist das Bohren des äußeren Lochs für die Rangierergriffstange. Das sitzt zu knapp am äußeren Rand des Teils.
Damit hatte ich kein Problem, Günter. 0,6 mm Spiralbohrer von GHW mit Öl verwendet und danach die Griffstangen verlötet.
Ich weiß, der 0,6 mm- Bohrer ist etwas zu groß, dafür aber leicht zu führen, weil stabiler.
Möglicherweise hast Du aber eine andere, härtere Legierung bei der Pufferbrust erwischt, obwohl sie alle einer einzigen Bestellung entstammen.
LG Michael
Zu allererst muss genau überlegt werden, welche Bohrungen in welcher Dimension wohin gehören. Ich habe dazu ein Schema gezeichnet. Wer möchte, kann das bei mir als pdf anfordern.
Danke Dir, Günter! Das bringt wohl eine Erleichterung. Ich habe noch mit der Schublehre gearbeitet...
LG Michael
Danke Dir, Günter! Das bringt wohl eine Erleichterung. Ich habe noch mit der Schublehre gearbeitet...
LG Michael
Jetzt bin ich aber enttäuscht von dir, du arbeitest mit einer S c h u b l e h r e ??????? Hallo, du bist der Lok s c h n i t z e r, der darf nicht einmal wissen was eine Schublehre überhaupt ist
LG der Lucky
Michael meinte "Gurkenzange"
Lucky, LokTGV arbeitet nicht mit einer "S C H U B L E H R E" sondern ganz klassisch mit einem M E S S S C H I E B E R.......
Lucky, LokTGV arbeitet nicht mit einer "S C H U B L E H R E" sondern ganz klassisch mit einem M E S S S C H I E B E R.......
Na deis easchd.....
Lucky, deine Aussprache ist ein wenig Undeutlich, kann es sein das du was anderes als einen Kinderpunsch getrunken hast?
UNDWEG...............
Und weiter geht's:
Günter,
weil ich eh grad bei meinem Bausatz vor der Steuerung steh (auch wenn momentan nicht wirklich aktiv dran): ich finde deine Fotoserie extrem hilfreich. Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle!
Jürgen
Ned Messschieber oder Schublehre- SCHÄTZPRÜGEL heißt das, meine Herren!
jzipp: Danke! Das ist auch der Zweck der Übung! Bei einem mir unbekannten Teilesatz brauch ich ja auch teilweise recht lang, bis mir alles klar wird. Wenn ich da wen fragen kann, umso besser! Bis zur Steuerung wird's aber noch a bissl dauern.
lokschnitzer: Möglicherweise sind meine wenigen Fotos nicht gar so aussagekräftig. Soweit ich das erkennen kann, hat die Lok ziemlich breite Rangiergriffe, die erheblich asymmetrisch unter den Puffern sitzen. Nach meiner Messung wäre ich mit dem äußeren Loch praktisch in den Winkel der Pufferbrust hineingeraten. Also hab ich lieber von dort weg nach innen eine kleine Kerbe hineingeschliffen und das äußere Ende der Griffstange in dieser angebracht. Ist wahrscheinlich nicht die eleganteste Methode, funktioniert aber ganz leidlich. Beim Bohren hätte ich die Angst gehabt, dass ich den Bohrer verlier, wenn er auswandert.
Euer railboy
Günter Schultschik
Ned Messschieber oder Schublehre- SCHÄTZPRÜGEL heißt das, meine Herren!
Man könnte die Bohrungen auch "nach Gefühl" machen...
lokschnitzer: Möglicherweise sind meine wenigen Fotos nicht gar so aussagekräftig. Soweit ich das erkennen kann, hat die Lok ziemlich breite Rangiergriffe, die erheblich asymmetrisch unter den Puffern sitzen.
Sorry, Günter, Missverständnis, habe die Griffstangen auf der Pufferbrust gemeint!
LG Michael
Neue Runde!
Alles erfolgreich gebohrt? Die Umsätze einschlägiger Werkzeughändler durch Bestellungen von Unmengen an Bohrern gehoben? Dann kann´s ja weiter gehen:
Die großen Messinggussteile kommen in aller Regel etwas verbogen aus der Gießerei. Also müssen sie zunächst gerichtet werden. Da muss man durchaus einmal etwas kräftiger zupacken, als in unserem Metier üblich. Die Dinger sind ziemlich hart, da braucht man schon eine ordentliche Flachzange. Trotzdem sollte nicht allzu brutal vorgegangen werden. Eher in kleinen Schritten, bis alles passt. Probehalber werden die Teile dann an den Rahmen gepasst. Jetzt sollte man auch den großen Resingußtel des Lokgehäuses aufsetzen. Dieser gibt vor, wie der Rahmen weiter bearbeitet werden muss. Aus gußtechnischen Gründen sind die Rahmen im Verhältnis zum Lokgehäuse nämlich nicht immer gleich lang. Zuweilen muss deshalb vorn und hinten am Rahmen Material abgenommen werden, damit die großen Baugruppen zueinander passen. Auch hier wieder: Bitte nicht zu heftig vorgehen, sondern schrittweise, bis das Ergebnis passt. Wegfeilen kann man immer, aufdopplen hingegen ist meist problematisch.
Sitzen die Pufferplatten, wo sie sollen, werden die kleineren Gußteile vorbereitet (vom Anguß trennen, verputzen) und der Reihe nach an ihren Platz geklebt. Bei diesen massiven Gußteilen rate ich zum Kleben. Löten wäre möglich, ist aber ziemlich schwierig. Bei Klebestellen kommt natürlich gleich die Frage nach dem WIE. Grundsätzlich ist ja eine haltbare Klebestelle viel schwieriger herzustellen, als eine Lötverbindung. Von der Verwendung von Sekundenklebern rate ich bei Messing, bis auf Sonderfälle ab. Zwar hält das zunächst, die metallische Basis bietet aber für Cyanacrylat zu wenig Wasser für eine gute Verbindung. Die Folge ist häufig, dass diese Verbindungen mit der Zeit verspröden. Die Vibrationen des Motors in einem Fahrzeug sorgen letztlich dafür, dass solche Verbindungen immer wieder aufgehen. Verlass ist eigentlich nur auf Zwei-Komponenten-Kleber. Die aber den erheblichen Nachteil der langen Aushärtezeit haben. Daraus gibt's zwei Wege: 1.Wärme: Die Reaktionszeit kann in Grenzen deutlich beschleunigt werden, wenn man die Klebung erwärmt. Entsprechende Hinweise finden sich auf den Packungen. 2.Schnellhärtende Kleber: Innerhalb von einigen Minuten ist die Klebestelle fest (nicht so fest, wie bei langsamen Klebern, aber für unsere Zwecke mehr als ausreichend). Die kurze Reaktionszeit ist aber auch gleichzeitig das Problem: In der Regel kann man grad eine oder zwei Klebestellen versorgen, dann ist die offene Zeit um. Auf keinen Fall sollte man sich aus Sparsamkeit dazu verleiten lassen, nach Verstreichen der offenen Zeit mit dem nun bereits gelierenden Kleber weiter zu arbeiten. Man wird mit diesen Klebestellen sicher unglücklich!
Also, bitte immer neu anrühren. Das dauert natürlich, aber wir müssen ja keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen. (Bei gewerblicher Montage schaut´s da schon ganz anders aus. Drum werden hier derartige Klebungen gemieden, wie vom Teufel das Weihwasser!)
Getreu der Explosionszeichnung und auch der unten eingestellten Fotos kann der Rahmen nun aufgerüstet werden. Spätestens, wenn die Lok dann Laternen trägt, schaut sie einem schon mal an und es entwickelt sich die erste zarte Bande zu ihr!!
Viel Spaß
Euer railboy
Günter Schultschik
Ich habe zwar mit der Lok immer noch nicht angefangen, aber dein Bautagebuch ist einfach genial! Danke für die Mühe!
Hallo Günther,
Also ich werde mich bei Bausatz 2+3 an deine Vorgaben halten. Mir hilft es und jetzt versehe ich so manchen geschriebenen Satz besser.
Danke und bitte witer so!
LG
Manfred
Danke für eure netten, anerkennenden Worte!
Wenn ich dem einen oder anderen ein paar Ideen liefern kann, ist der Sinn voll erfüllt. Ich hoffe zusätzlich, dass der Bericht vielleicht einem Unentschlossenen die Scheu nimmt, sich mit derartigen Bausätzen auch einmal zu beschäftigen. Und- Hand aufs Herz- ein selbst gebautes Kleinserienmodell im Vergleich zu einer Plastiklok aus der Schachtel ?! Also bitte!
Ich werde deshalb die Serie verlässlich fortsetzen. Alle drei Tage gibt's einen neuen Bericht bis zum glorreichen Ende wenn dann die 82 aus dem Heizhaus dampft!
Euer railboy
Günter Schultschik
Ich werde deshalb die Serie verlässlich fortsetzen.
Bitte sehr darum! Ich sammle das Ganze bereits in einem pdf, das könnte ich am Ende hier einstellen.
Bei diesen massiven Gußteilen rate ich zum Kleben. Löten wäre möglich, ist aber ziemlich schwierig.
Wenn ich wieder meinen Senf dazugeben darf:
Die Griffstangen oben auf der Pufferbrust sollten jedenfalls, wenn möglich mit einer Flamme, verlötet werden. Man kommt bei der weiteren Montage und beim späteren Betrieb unweigerlich an sie an, Verklebungen lösen sich da gerne, und ein lautes Fluchen wäre die Folge. Die massive Pufferbrust speichert die Wärme natürlich gerne. Daher: Wasserschale bereithalten, das Teil einfach eintauchen, wenn das Lötzinn bei der die ersten Griffstange verfestigt ist, danach die zweite verlöten und wiederum abkühlen...
Wer das nicht so machen will, sollte diese Griffstangen erst kurz vor der Lackierung aufkleben.
LG Michael
PS: Ähnliches gilt übrigens auch für die zugehörigen Rangierauftritte!