Hier nun mein Anlagenvostellungsthread.
Ich habe vor zwei Jahren begonnen, mich wieder der Modellbahn zuzuwenden. Und so wie ich vor einigen Jahren aufgehört hatte, habe ich wieder mit meinem alten Thema begonnen: Die Steyrtalbahn.
Ganz einfach... Mein Onkel hatte seine Kleinbahn-Anlage bei uns zwischengelagert gehabt. zwei oder drei Gleise, ein paar Abstellgleise, ein paar Straßenlaternen... und alltes unter einer dicken Decke am Klavier gelagert... so erregte die Bahn immer meine große Neugier... die ich aber kaum befriedigen konnte. Aber das Thema Eisenbahn hat mich infiziert... schon als kleiner Bub.
Am Weg nach Windischgarsten in unseren Urlaub Anfang der Achziger-Jahre sah ich dann die Zügleins dampfen. Es müsste eine 498 gewesen sein, die uns verfolgte... im Bereich Leonstein und dann irgendwo hinter Molln/Agonitz... was ich noch so dunkel in Erinnerung hatte. Mein Vater erzählte mir, dass diese Bahn eingestellt werden soll, und ich war entsetzt. In den Jahren darauf blieben wir dann auch mal mit dem Auto stehen um die verrosteten Gleisanlagen bei Frauenstein zu begutachten.
Als ich dann noch im TV eine Rübezahl-Verfilmung sah, die im Fasslwagen der Steyrtalbahn gedreht wurde, war es geschehen um mich. Ich war endgültig infiziert. Und es keimte alsbald der Wunsch auf, diese Bahn nachzubauen. Ich begann mit Grünburg... stellte es aber nie fertig.
Vor zwei Jahren aber dann entschloss ich mich nach einer mehrjährigen Pause die Steyrtalbahn wieder zu bauen. Diesmal fiel meine Wahl auf Agonitz. Aus mehreren Grünen.
- Der Name klingt irgendwie sehr cool für mich. Passt gar nicht in die Gegend bei uns... und lässt wohl auf eine uralte Siedlung schließen, die aus slawischer Zeit stammt. Also tiefstes Mittelalter, noch vor Karl dem Großen und Ostarichi.
- Der Bahnhof ist klein. Hat 3 Gleise aber diese sind kurz. Man den ganzen Bahnhof von der 1. bis zu letzten Weiche auf 2 Modulen à 1m unter. Ohne irgendwas zu stauchen. Es gibt Güterschuppen, Aufnahmsgebäude (Wartehäuschen), Toilette, 4 Weichen, Holzlagerplatz, Gebäude so in Gleisnähe, dass man aus den Zugfenstern fast aus der Dachrinne trinken konnte, Obstbäume, Hang...
- Der Bahnhof ist vorbildgerecht sowohl als Endbahnhof (bis zur 3. Ausbaustufe) als auch als Durchgangsbahnhof zu betreiben.
- Ich konnte Fotos von Agonitz noch als Bahnhof auftreiben (Wenige, aber immerhin!!)
Agonitz_Plan_1909_autoscaled.jpg
Ich muss eigentlich nicht viel eigenen Plan anhängen... (mach ich schon noch, aber ich muss zuerst noch meine CAD-Zeichnung an die neuen Begebenheiten anpassen... bin im Herbstumgezogen und mein alter Anlagenplan funktioniert hier nicht mehr. Und ich bin grad mitten in der Planungsphase für die neue Anlage... Die Agonitz-Module bleiben aber wie sie sind. Nur sind sie gerade nicht vollständig gezeichnet).
Mein Anlagenkonzept sieht folgendes vor:
Ich baue eine Multideck-Anlage auf 3 Ebenen, die mit einer Gleiswendel verbunden sind. Gestern las ich hier im Forum von einer Anlage, wo der Schattenbahnhof unter der Decke hängt... und ich hab heute viel nachgedacht und bin zum Entschluss gekommen, dass das auch für meine beengten Platzverhältnisse eigentlich die deutlich bessere Lösung ist. So krieg ich unter der untersten Ebene doch noch einiges an Stauraum geschaffen und die Gleiswendel kann ich auch noch von innen bekriechen, falls mal ein Zug entgleist.
Demgemäß wird meine Anlage nun folgend aufgebaut werden:
Unter der Decke der Schattenbahnhof/Fiddle-Yard. über eine Gleiswendel beim Eingang gleich rechts gelangt man auf ebene 2, wo aus der Wendel rechts der Wand entlang und hinten der Steyr entlang nach Unterhaus gefahren wird, was an der linken Wand ist. Von Unterhaus geht es über ein herausnehmbares Segment vor der Zimmertür wieder rechts in die Gleiswendel auf Ebene 1 hinunter. Wieder rechts und hinten der Wand entlang der Steyr entlang nach Agonitz, das in meinem Arrangement als Endbahnhof fungiert. Hier könnte man in den anderen Kellerraum anschließen, falls mal jemand mit einem oder mehreren Modulen auf Besuch kommen möchte...
Spurweite ist H0e 9mm
Das Gleis (auch heute festgelegt) wird ein Selbstnaglergleis werden. Code 55 Schienen auf selbstgemachten Lindenholz-Schwellen (Archidelis liefert mit 1,5 x 2mm Profile, die ich noch fasen, ablängen und beizen werden). Ich muss noch Versuche mit selbtgemachten Gleisnägeln machen... aber ich tendiere gerade eher zu den Gleisnägeln von Hobby-Ecke Schuhmacher. 5000 Stück um 42€ ist zwar jetzt nicht ganz wohlfeil... aber ich habe Zeitdruck, da ich meine Gleisanlagen bis zum Palmsonntagswochenende erneuert haben muss (Teilnahme an einem Modultreffen, so Corona nicht dazwischenfunkt). Meine ersten Selbstbaugleise aus selbstgegossenen Stahlschwellen mit Superkleber verklebt (Schiene/Schwelle) hat sich leider wieder aufgelöst... mir sind die Gleise abgegangen...
Ich habe bis auf den Bauernhof am Bahnhof schon alle Gebäude gebaut. Bei einem fehlt noch das Dach - das in den nächsten Tagen geliefert wird. Beim Stationsgebäude fehlt noch das Stationsschild, beim Klo die Laterne (sie ist schon fertig, muss nur noch eingebaut werden) und beim Güterschuppen muss ich noch die Türgriffe an den Schiebetüren montieren und dann die Schiebetüren einkleben (Ich hätte gern bewegliche Schiebetüren... bin aber noch nicht ganz schlau geworden, wie ich die realisieren kann...)
Hier ein kleiner Rundflug über die Stellprobe der Gebäude auf einer Hälfte des Bahnhofes. (Momentan ist er noch zweigeteilt, weil der Platz noch nicht ganz geschaffen ist, ihn zur Gänze aufzustellen)
https://kino.schuerz.at/w/x6J8FKtjAZbhj9cZqHyPgo (Videolink)
Ich habe auch selbst einen Handweichenantrieb entwickelt
https://kino.schuerz.at/w/ra1TdQdW4C2sxr5tuepvka (Videolink)
In diesem Thread werde ich meine Baufortschritte dokumentieren und freue mich, wenn es gefällt.
lg jakob