Nachdem sich das Thema "OÖ möchte TramTrains beschaffen" OT geografisch in Richtung Wien und umgebung verlagert hat, erlaube ich mir einen neuen Beitrag zu eröffnen.
Im Zuge des GR-Wahlkampfes wurde in Groß-Enzersdorf und Umgebung von Grünen und NEOS das Thema eine Schnellstraßenbahn Wien - Groß-Enzersdorf - Orth an der Donau (- Hainburg) propagiert.
Lokal- und Straßenbahnen im Umland Wiens - gestern - heute - morgen
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Ich weiss jetzt nicht mehr in welchen Artikel und wo ich es gelesen hatte, aber die kolportierten Fahrzeiten von Hainburg bis zur U2 in 20 Minuten und von Orth/Donau in 10 Minuten faellt in das Kapitel "Wuensch dir was".
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mit Mopsgeschwindigkeit wäre das kein Problem...
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Allein schon die Tatsache, dass man über stadtgrenzenüberschreitenden Wiener Linien-Verkehr spricht statt
demdes jahrelangen "Njet" des Unternehmens, ist ein Fortschritt.Eine RegioStadtBahn im Westen Wiens ist ja auch schon längere Zeit in Diskussion (U4-Verlängerung, Verlängerung 49, Verlängerung 60), die Ökologisierung des Verkehrs bringt halt doch die alten Vorschläge wieder nach oben.
Gerade Teile des West-Kordons haben deutlichen Verbesserungsbedarf - wenn der Öffi-Bus in der selben Kolonne steht wie der Indivifual-Verkehrsteilnehmer (z.B Einpendler aus Breitenfurt und Kaltenleutgeben) bringe ich niemandem zum Umsteigen, ist ja kein Zeitvorteil.
Die Stadt Wien muss sich dem Einpendlerproblem stellen, abschotten geht nicht (rund 50% der Beschäftigten der Stadt Wien sind Einpendler!).
Spannend wird jedoch, dass ja nicht nur Infrastruktur zu fianzieren ist sodern auch die Transportgefäße. Das wird ein wenig zur Quadratur des Kreises, weil ja die angepeilte ökologisch-soziale Steuerreform keine Steuererhöhung bringen soll. Mit den Flugabgaben, der Veränderung der NoVA und der Abschaffung des Tanktourismus wird es sich wohl meiner Meinung nach nicht ausgehen.
Nichtsdestotrotz: Spannende Zeiten!
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Allein schon die Tatsache, dass man über stadtgrenzenüberschreitenden Wiener Linien-Verkehr spricht statt dem jahrelangen "Njet" des Unternehmens, ist ein Fortschritt.
Mag sein, aber nur dann, wenn es ernst gemeint ist (wäre?) und keine Wahlblase, die dann nach der Wahl zerplatzt (wie meistens). Dass ich für eine Bahn die über Orth nach Hainburg führt auch eine (wohl nicht billige) Donaubrücke brauche, bleibt unerwähnt.
LG Marcel
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Wenn wir einen ökologisierten, decarbonisierten Verkehr haben wollen (wie das ja der Wille der Bundesregierung ist(, wird es ohne Investitionen in die Infrastruktur nicht gehen, sei es, dass "Straßengelder" umgeschichtet oder neue Finanzquellen erschlossen werden. Egal, wie, die Tatsache, dass darüber gesprochen wird, ist schon ein Fortschritt.
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wenn es ernst gemeint ist (wäre?) und keine Wahlblase
Leider lehren uns aktuelle Beispiele, daß es auch eine Frage der Prioritäten bzw. Vorlieben der zuständigen Lokalpolitiker ist: Vor einiger Zeit gab es ja eine Diskussion um eine Straßenbahnlinie 13, die u.a. völlig unmöglich wurde, weil dadurch Parkplätze in der Neubaugasse oder parallel dazu weggefallen wären. Jetzt wird genau diese Neubaugasse durch die Gnade des Bezirkskaisers zur „kühlen Zone“ und völlig parkplatzfrei, sodaß der Autobus zwischen den Fußgängern in beide Richtungen fahren kann.
Vielleicht waren die ironischen Zwischenrufe, daß es eigentlich nur um das Bezirksfest in der Neubaugasse ginge, das wegen der Straßenbahn dann nicht mehr möglich wäre, jetzt aber durch die Umleitbarkeit der Autobusse weiter existieren können wird, doch nicht so aus der Luft gegriffen...
Auch andere Straßenbahnen wurden, wenn man Berichten aus der Fachliteratur glauben kann, wegen des bezirkszentrischen Weltbildes mancher Politiker verhindert.
Jegliche überregionale Verkehrsverbindung kann also nur dann entstehen, wenn diese Leute eingebunden werden und auch mitspielen. Da das nicht einmal innerhalb einer Partei (oder Koalition) selbstverständlich scheint, wird es länderübergreifend wohl noch schwieriger. Und auf Zwischenrufe aus Wien, daß irgendwer im Umland sich an Kosten beteiligen soll, warten profilierungsgenötigte Würdenträger nur.....
Aber vielleicht nützt ja die derzeitige Klimareligion dahingehend doch etwas. Dann hätte sie zumindest irgendeinen Sinn.
LG
Martin.
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Mailüfterl: Rein prinzipiell stimme ich dir zu. Nur reden allein ohne zu beabsichtigen das zu tun was ich geredet habe, fällt unter den Begriff "heiße Luft". Wir werden ja sehen ob eine ernste Absicht dahinter steckt oder ob es nur das leider so oft übliche Bla-bla ist. In letzterem Fall kann ich keinen Fortschritt erkennen. Wir werden - wie bereits gesagt - ja sehen.
LG Marcel
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Dass ich für eine Bahn die über Orth nach Hainburg führt auch eine (wohl nicht billige) Donaubrücke brauche, bleibt unerwähnt.
LG Marcel
Wieso? Konsequent grün gedacht steht in Hainburg doch eh eine Brücke. Und weil die Autos unerwünscht sind, kann man die ja locker verwenden...
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Zu gefährlich! Straßenbahn könnte dann mit den Ochsenkarren die die Lastwägen ersetzen kollidieren!
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Die Gemeindekaiser kommen halt unter Druck, wenn es beispielsweise als Pendlerpauschale nur mehr das 1-2(-3) Ticket gibt (als Sachleistung und damit das Privatfahrzeug preislich uninteressant und Schienen eine interessante Alternative darstellen, die Landesfürsten kommen unter Druck, weil sich halt Wien von NÖ/Bgld abschottet (Citymaut, Parkraumbewirtschaftung in ganz Wien) und erklärt, an der Stadtgrenze gibt es leistungsfähige Öffis.
Und die mehr als dürftige Raumplanung (Stadt-Umlandmanagement für Wien und NÖ) wird wohl auch tatkräftiger werden müssen, um nicht das "zufällige" Aufeinandertreffen von zwei Randweg-Enden in unterschiedlichen Bundesländern als der Erfolg gefeiert wird.
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... weil sich halt Wien von NÖ/Bgld abschottet (Citymaut, Parkraumbewirtschaftung in ganz Wien) und erklärt, an der Stadtgrenze gibt es leistungsfähige Öffis.
Dichtung und Wahrheit liegen, wie bei den "leistungsfähigen" Öffis, in der Politik eben lichtjahreweit auseinander.
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Primär wird eher die Wiener Wirtschaft unter Druck kommen. Die Betriebe verlassen Wien jetzt schon in Scharen, die Industriegebiet in den Umlandgemeinden explodieren. Nicht nur wegen des Verkehrs, sondern weil Wien einfach zu unflexibel für Erweiterungen ist. Das liegt in der Natur einer Großstadt und ist nicht änderbar.
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Dichtung und Wahrheit liegen, wie bei den "leistungsfähigen" Öffis, in der Politik eben lichtjahreweit auseinander.
Da tust Du der Stadt aber wirklich unrecht:
U1 Leopoldau / Oberlaa
U2 Seestadt
U4 Hütteldorf
U6 Siebenhirten
Badnerbahn
Schnellbahn
Das sind leistungsfähige Öffis an der Stadtgrenze!
Und vor allem für € 365 im Jahr Tag und (eingeschränkt) Nacht verfügbar.
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Zu gefährlich! Straßenbahn könnte dann mit den Ochsenkarren die die Lastwägen ersetzen kollidieren!
Nicht zu gefaehrlich...... Ein Fahrbahnteiler und den MIV auf eine circulation alternée reduzieren. Das ca. 2 Kilometer eingleisige Stueck kann spielend fahrplantechnisch in Kauf genommen werden.
Die langen Gesichter der Droschkenbesitzer wenn die Trambahn vorbei rauscht und sie auf die Freifahrt warten muessen werde ich aber sicher nicht erleben.
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In einem anderen Forum ist es ja ausgesprochen worden.
Klaus wird es sicher auch gelesen haben.
Das Einpendeln nach Wien aus dem Speckguertel ist fuer den MIV trotz Parkpickerl und sonstige Beschraenkeung ( 30 km/h -Zonen ) noch immer zu attrakiv.
Wenn schon die Gewerbebetriebe ins Umland auswandern, dann sollten jene die sich im Speckguertel angesiedelt haben (wenn moeglich) auch den Arbeitsplatz dort suchen.
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Was bei der ganzen Diskussion Schnellstraßenbahn Groß-Enzersdorf und weiter außer acht gelassen wird:
Das Verkehrsproblem gibt es zwischen 0600 und 0800 stadteinwärts und am Nachmittag ab ca. 1600 stadtauswärts bedingt durch die Ortsdurchfahrten Essling und Aspern. Darüber hinaus gibt es die erste Park & Ride-Möglichkeit an der U2 bei der Donaustadtbrücke, Fehlanzeige bei den Stationen Aspernstraße, Aspern Nord und Seestadt; und wenn man es bis zur Donaustadtbrücke geschafft hat ist das Ärgste überstanden und man kann im Auto sitzenbleiben.
Interessant ist es nur am Abend; da hört die Kurzparkzone bei der Aspernstraße um 1800 auf - ideal um von dort mit der U2 in die Stadt zu fahren (zum Wien-Stammtisch um € 3,00 hin und retour).Was jetzt schon für das südliche Marchfeld interessant ist, ist die Ostbahn: z. B. in 25 bzw. 30 min von Siebenbrunn - Leopoldsdorf zum Hauptbahnhof.
Für Groß-Enzersdorf wäre Raasdorf interessant, allerdings sind die Groß-Enzersdorfer durch die Kernzone verwöhnt, ab Raasdorf müsste für eine Station eine zusätzliche Zone gezahlt werden. Außerdem gibt es derzeit (bzw. die letzten 37 Jahre, so lange wohne ich in GE) keine Busverbindung zwischen GE und Raasdorf Bahnhof.
Ein Vergleich mit der Badner Bahn hinkt auch etwas, da es in der Region keine nennenswerten Industrie- bzw. Gewerbebetriebe gibt, sondern die Landwirtschaft und die Schlafstädte bzw. -orte dominieren. Es gibt viele neu Zugezogene für die der Tagesablauf Mo. - Fr. Kinder versorgen (Schule, KiGa) und zur Arbeit nach Wien besteht. Sa und So wird in den eigenen vier Wänden verbracht - was sonst passiert interessiert keinen; nebenbei ist Aufregung über den Fluglärm und ganz große Verwunderung wenn die Freiwillige Feuerwehr für Ball und Kirtag sammeln kommt (Originalzitat; selbst miterlebt: "A Witz - jetzt geht die Berufsfeuerwehr scho schnorren" - Tür zu! Die Überraschung war groß als eines Samstag Abends bei der selben Kundschaft im Keller eine Verlängerungsleitung abgebrannt ist und die Feuerwehr gerufen wurde: Nach vier Minuten die ersten 20 Mann vor Ort und dann nach insgesamt zehn Minuten sechs Feuerwehren mit 53 Mann/ Frau. Kleinlauter Kommentar des anzeigers: "In Wien dauert das immer viel länger").
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In einem anderen Forum ist es ja ausgesprochen worden.
Klaus wird es sicher auch gelesen haben.
Das Einpendeln nach Wien aus dem Speckguertel ist fuer den MIV trotz Parkpickerl und sonstige Beschraenkeung ( 30 km/h -Zonen ) noch immer zu attrakiv.
Wenn schon die Gewerbebetriebe ins Umland auswandern, dann sollten jene die sich im Speckguertel angesiedelt haben (wenn moeglich) auch den Arbeitsplatz dort suchen.
Das Problem ist nur, dass die Betriebe sich nicht dort ansiedeln wo die Leute hinziehen. Meine Heimatgemeinde ist ein Paradebeispiel dafür.
Fehlende Gewerbegründe und für die Betriebe unzureichende Verkehrsanbindungen
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Das Problem ist nur, dass die Betriebe sich nicht dort ansiedeln wo die Leute hinziehen. Meine Heimatgemeinde ist ein Paradebeispiel dafür.
Eben...... und an den Verkehrsverbindungen zu den sich bereits angesiedelten Gewerbegebieten im Speckguertel Wiens mangelt es.
Genauso wird im zunehmenden Masse die Infrastruktur ( Kleinhandel ) in den Ortschaften und kleineren Staedten vernachlaessigt.
Wenn dies jedoch vorhanden waere wuerde sich viele ueberlegen ob sie taeglich nach Wien pendeln wollen. Wobei manche sogar eine groessere Kilometerentfernung in Kauf nehmen.
OK ich schreibe es mir vielleich jetzt einfach aus "Ausgesiedelter" in der Pension.
Muss aber auch dazu sagen dass ich meine letzten beiden Arbeitgeber in meiner oder fast in meiner Heimatstadt hatte und auf kein privates motorisiertes Fahrzeug angewiesen war.
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Da tust Du der Stadt aber wirklich unrecht:
U1 Leopoldau / Oberlaa
U2 Seestadt
U4 Hütteldorf
U6 Siebenhirten
Badnerbahn
Schnellbahn
Das sind leistungsfähige Öffis an der Stadtgrenze!
Und vor allem für € 365 im Jahr Tag und (eingeschränkt) Nacht verfügbar.
Eben. Erst innerhalb der Stadtgrenze wenn man eh schon durch den gröbsten Stau durch ist. Wer stellt sich denn erst eine Stunde auf die Westeinfahrt und verplempert dann noch mehr Zeit mit dem umsteigen?
Nein, entweder Wien beginnt sich attraktiv zu machen, oder es geht weiter den Weg in Richtung Schlafstadt.
Wenn Wien wieder interessant werden will - > Schnelle Verbindungen über die Stadtgrenze in vertretbaren Taktungen. Ordentliche Parkplätze mit vernünftigen IV-Anbindungen wo man nicht eine Viertelstunde herumlatschen muss. Niemand spendiert fürs umsteigen freiwillig länger als 10 Minuten. Ich denke das Beispiel Tullnerfeld zeigt wie es funktionieren kann.
Wien will Steuereinnahmen und braucht dafür Betriebe? Dann sollens was dafür tun. Sogar die von Wien ferngesteuerten Umlandgemeinden wie Schwechat beginnen auf Druck der Bevölkerung nämlich schön langsam zu verstehen dass es nix bringt, selbst in Parkhäuser und Bahnhöfe zu investieren wenn Wien dafür die Steuereinnahmen lukriert. Wirtschaftlich ist derzeit NÖ auf der Überholspur.
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