Die Wiener Spielwarenhandlung Kober (ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, es ist die am Graben) ist laut einer Meldung im gestrigen Wirtschaftsblatt insolvent. Direkt davon betroffen davon sind u.a. sieben Mitarbeiter. Ob und in welcher Art und Weise eine Weiterführung geplant ist, geht aus dem Artikel leider nicht hervor.
Spielwarenhandlung Kober in Insolvnz
-
-
Schade um den Kober, der erst vor wenigen Jahren vom Graben in die Wollzeile übersiedelt ist!
LG Michael
-
Auweh!
Da hats wieder einen Traditionshändler erwischt.
Da war ich gerne, wenn ich nach Wien gekommen bin.
Es gab dort eine Vitrine mit Schiffsmodellen in 1:1250, welche ich früher gesammelt habe.Grüße, Konstantin.
-
Jetzt gibts nurmehr Hilpert hinter dem Stephansdom.
-
Die Übersiedlung war mit Auslaufen des Mietvertrages und hohe Mietkosten bei einem neuen Vertrag begründet.
Verkleinerung des Sortiments, Schlechtere Lage in der Wollzeile und damit verbunden weniger Kundschaft bzw. vorbeischauende Touristen sind keine Voraussetzungen dafür dass der Umsatz im gleichen Niveau gehalten werden kann. Daher war es nur eine Frage der Zeit bis das endgueltige Aus gekommen ist. Mobamässig war das Angebot seit der Übersiedlung bei meinen gelegentlichen Besuchen des Geschäftes sehr flau und mikrig. Ich selbst habe seit dem beim Kober nichts mehr eingekauft. -
... und Mitarbeiterinnen, die nicht einmal wussten, was eine Roco-Kurzkupplung ist. Schade um Kober!
-
Servus,
grundsätzlich einmal schade, wenn ein renommiertes Spielwarenhaus zusperrt (ich denke, dass eine Weiterführung nicht viel kommerziellen Sinn macht). Kober war so was wie die heimliche Spielwaren-Nr.1 der Stadt, so wie Schwarz in NY : Beide sind jetzt Vergangenheit. Allein die Puppenabteilung mit den fantastischen Käthe Kruse-Puppen, die Zinnfiguren, die kleine, aber feine Modellbahn/bauabteilung - alles Geschichte.
Mit der Übersiedelung vom Graben wurde Kober die eigentliche Basis genommen: Touristen! Die haben sich kaum in die Wollzeile verirrt (außer zum Figlmüller) und damit ist wohl schon mit der Entscheidung, in das ehemalige dort auch nicht funktionierende HEAD-Sportmodegeschäft zu übersiedeln, der "Untergang" besiegelt gewesen. Und wenn es zu einer Veränderung der Eigentümerstruktur bei Hilpert kommt, ist auch diese Ecke Vergangenheit. Wo finden wir dann die Sortimente von Straßenfahrzeugen?
lg
KlausPS.: alles Geschichte: Der Laubsägemann, Mühlhauser, Kleinbahn im Heinrichs (Opernring)-Hof, und außerhalb des Ersten Matador in der Mariahilferstraße, Nießner-Kleinbahn in der Kirchengasse, das große Spielwarengeschäft Ecke Neubaugasse ... der Sperl im Vierten, von Herrn Riedls geheimnisvoll kramigen Gerard im Achten ganz zu schweigen.
-
Man, diese Liste kann man noch sehr lange weiterführen, nicht nur in Wien.
-
Ja, Robert!
Ich denke aber, es ist eben ein Teil des Strukturwandels vom anspruchsvollen Hobby zum plug&play&waste - Spielzeug
Nicht, dass anspruchsvolle Hobbies - unseres gehört dazu - aussterben werden, sie sind aber aus dem Mainstream der Spielwarenbranche verdrängt. Kleinserien in völlig neuen Produktionsmethoden lösen Massenware teilweise ab, neue Vorbilder (statt der nicht mehr Eisenbahn spielenden Großväter und Väter) sind zu suchen (Händler-Workshops für Kids am Nachmittag als Beschäftigung, Schulen könnten Modellbahn als angewandtes Lehrziel anwenden, Schauanlagen, Klubs, die endlich aus dem Bierkeller-Mief heraus müssen) müssen geschaffen werden.
Wenn der 19,90 € - Hubschrauber abstürzt und nicht mehr verwendbar ist - waste! Ab in den Müll! Bei einer 200 € Lok (mit der ich noch gar nichts anfangen kann) sieht das anders aus (daher auch mangelnde "Investitionsbereitschaft").
Alles das haben wir aber schon x-mal diskutiert ...
Klaus
-
Es ist aber auch in anderen Branchen so.
Meine Frau arbeitet in einer Drogerie Cellar im 23sten Bezirk. Vor 5 Jahren war das Hauptgeschäft die Düfte. Jetzt schmeißen sie dir die Düfte im Internet nach. Man muss halt andere Einnahmequellen finden und auch einen Internetshop betreiben.
Bei uns in Baden gibt es einen Spielwarenverkäufer, der nur Jammert und einen komischen Zettel an seiner Tür hängt, der so anfängt: Wenn der letzte Händler...
Ich werde das Fotografieren und hier posten.
Er jammert was das Zeug hält und gibt aber nicht die geringsten %e her, obwohl er auch im Internet verkauft.
Warum geht das bei anderen Modellbaufirmen? Tina, Modellbahndiskont, Lippe,... sind alle Zweigleisig unterwegs und haben eine sehr gute Beratung.
Beim Kober war das leider nicht so. Von überall a bissi was und hamma net ist zu wenig. -
Schade um Kober!
Allerdings habe ich auch schon lange nichts mehr beim Kober gekauft. Der "alteingessenen" Herr Kurt (?) war ja recht nett und kompetent, der etwas jüngere dessen Familie einst das Eckgeschäft in der Landstraße hatte war mir nicht extra symphatisch. Daher habe ich Kober dann links liegen lassen und kaufe (fast) nur mehr beim Hilpert ein.
Wobei es wohl nur eine Frage der Zeit ist wann Hilpert auch zusperrt, ich sehe immer weniger Kunden im Geschäft. Anders bei memoba wo ich mich auch des Öfteren herum treibe - dort ist fast zu jeder Tageszeit an jedem Tag die Hütte voll. Memoba ist definiv im Heute angekommen, das sehe ich bei Hilpert nicht ganz so.
-
Kleiner Nachtrag:
http://www.kober.co.at/index.php/prod…-eisenbahn.html
Die Chuzpe muß man mal haben - die Bilder vom Geschäft sind alle vom Graben... -
Ein paar Daten und Fakten noch zu Kober:
Die Spielwarenhandlung Kober wurde 1886 gegründet, stieg rasch zu einem der größten Fachgeschäfte der Monarchie auf und machte sich auch mit Exporten in die Kronländer einen Namen. Noch heute werden in alten Formen herstellte Zinnfiguren in alle Welt geliefert. Gegen die Konkurrenz in der Spielwarenbranche konnte damit freilich keinen Kampf gewinnen. Auch erwies sich der Standortwechsel - vom Graben in die Wollzeile - als nachteilig. Das Traditionsunternehmen soll im Wege eines Sanierungsplanes entschuldet werden.
Quelle: Wirtschaftsblatt.at
Weitere Firmendaten auch unter folgendem Link: http://www.kober.co.at/index.php/ueber-uns.html
Nachdem im "Rahmen eines Sanierungsplanes entschuldet" werden soll, läuft es wohl auf eine sogenannte "stille Insolvez" hinaus, wo die Gläubiger(banken) dann auf einen (Gut)Teil ihrer Forderungen verzichten. Lief seinerzeit auch beim Fotolöwen Hartlauer so, wo die seinerzeitige Hausbank BAWAG auf den Löwenanteil der Forderungen verzichtet hat, weshalb es die Firma Hartlauer bis heute noch gibt ....
-
Wobei es wohl nur eine Frage der Zeit ist wann Hilpert auch zusperrt, ich sehe immer weniger Kunden im Geschäft. Anders bei memoba wo ich mich auch des Öfteren herum treibe - dort ist fast zu jeder Tageszeit an jedem Tag die Hütte voll. Memoba ist definiv im Heute angekommen, das sehe ich bei Hilpert nicht ganz so.
Hallo!
Hilpert hatte einmal eine Filiale in Bad Isch!
Ist aber auch schon lange Geschichte.Grüße. Konstantin.
-
Es ist aber auch in anderen Branchen so.
Meine Frau arbeitet in einer Drogerie Cellar im 23sten Bezirk.Das ist das am Liesinger Platz? Gleich daneben habe ich lange gewohnt. Den alten Herrn Cellar hab ich auch noch erlebt. Die Drogerie gibt es auch schon ewig.
Weil Memoba hier angesprochen ist: Ich denke, das er einiges richtig macht. Messepräsenz, Internetauftritt, auch selbst Kleinserien auf den Markt zu bringen sichert das Geschäft ein wenig ab, denn wenn man schon da ist, nimmt man den Rest, den man ohnehin braucht, auch gleich mit. Außerdem, wenn ich mich richtig erinnere, war Memoba so vor 10 Jahren nicht immer der billigste bei den Preisen, Tina war damals oft günstiger. Memoba hat dann aber nachgezogen. Bei Hilpert und Kober habe ich nur Kleinzeug gekauft, wenn es dringend war.
-
Schade um Kober!
Anders bei memoba wo ich mich auch des Öfteren herum treibe - dort ist fast zu jeder Tageszeit an jedem Tag die Hütte voll. Memoba ist definiv im Heute angekommen, das sehe ich bei Hilpert nicht ganz so.
Ich denke dass das eher zwei paar Schuhe sind.
Memoba steigerte den Umsatz nicht nur wegen seiner Präsenz bei Messen, Internetshop und den Modellen die man sonst eher nicht bekommt. Sondern jedoch auch da andere Geschäfte schlossen. Hilpert dürfte schon wegen der Zentrumsnähe ein vielseitiges Publikum ansprechen und nicht nur das Geschäft mit Moba-Artikel machen. Ich denke dass die Vielfalt der Spielwaren ihn genauso an Leben erhält wie den Bannert der ja ganz abseits vom Touristenstrom liegt: Der dürfte meiner Meinung nach eher noch früher schliessen und das Geschäft aufgeben als das Unternehmen Carl Hilpert. -
Das große Problem bei Spielwarengeschäften mit Modellbahnabteilung ist die Tatsache, das die Modellbahn zwar ein Umsatzbringer sein kann, aber im Gegenzug bezüglich Einkaufspreis und Spanne eher belastend und marginal ist. Lego zB hat eine viel bessere Relation zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis.
Wenn jetzt zB ein Spielwarengeschäft eine 200Euro-Lok verkauft, dann ist das ein Einmaleffekt punkto Umsatz, aber aus kaufmännischer Sicht nicht wirklich ein Gewinn. -
Tja....jetzt kann man sagen :
''Zwei Jahrhundertwenden erlebt, zwei Weltkriege überlebt, eine Weltwirtschaftskrise durchgestanden, und einen 'Schwarzen Freitag' ausgestanden - aber die zweite große Wirtschaftskrise hält's nicht durch''
Schwierig war es sicher schon länger, der Umsatz wäre soundso zurückgegangen, ist eine Sache der Gegenwart, aber es ginge weiter wie gehabt - die Übersiedelung war der Knackpunkt. Kleinere Räumlichkeiten, folglich Reduzierung des Sortiments, und erschwerte Bedingungen seitens der Zulieferer, mit nicht erreichbarer Mindestbestellmenge, da bleibt dann auch die Stammkundschaft weg, und die Laufkundschaft ging allein schon durch den Adresswechsel verloren, die örtliche Lage am Graben war ja unschlagbar, was das anbelangt.
Ein paar andere Faktoren spielen ja dann auch noch mit - ein Verkäufer einer kleinen Abteilung muß sich nach den Gegebenheiten, Vorgaben, und einem Einkaufsbudget richten.Ein Standardsortiment lockt keinen Kunden an......
Der schon o.g. Marktführer in Wien kann das ja ganz anders handhaben - auf die eine Warengruppe spezialisiert, eigenständig, eigenverantwortlich, und immer die aktuellste Ware, breit sortiert, weit über die 08/15-Ware hinaus, und keine Patzer bei Vorbestellungen, keine mangelhafte Ware (zumindest mir noch nicht untergekommen dort).
Honiglecken ist's aber trotzdem keines, Marktführer gab es schon mehrere in Wien, aber keiner war es sehr lange, und keines der Geschäfte gibt es noch. Das sagt auch schon was aus.
Man darf aber eines nicht vergessen - KOBER ist ein Spielwarengeschäft (mit Modellbahnabteilung), und da ist der US-Riese neben der scs natürlich eine gewaltige Konkurrenz, aber auch - ohnehin schon bis zum abwinken diskutiert - der Zeitenwandel, statt Puppen und Teddybären wie früher von Kindern heiß begehrt, sind jetzt die Kids ganz vernarrt in Handy, Playstation & Co .......
Mal sehen, ob, und wenn ja, wie es mit Kober weitergeht.
-
Mal sehen, ob, und wenn ja, wie es mit Kober weitergeht.
Ich bin der Meinung dass wenn das Insolvenzverfahren abgeschlossen ist das Geschäft aufgelöst wird. Miete in der Wollzeile wird auch nicht gerade billig sein. Zwar weniger als am Graben, aber immerhin. Die Alt-Eigentümer, so nehme ich an, werden sicher auch schon das Pensionsalter erreicht haben und ob es Angehörige gibt die Interesse an der Weiterführung hätten kann ich nicht beurteilen. Also was solls.. Einigermaßen geregelt und geordnet das Unternehmen abschließen und beenden wird eher die vernüftigste Lösung der Familie Kober sein. -
- Offizieller Beitrag
Zwei Statements von maybrezze
PS.: alles Geschichte: Der Laubsägemann, Mühlhauser, Kleinbahn im Heinrichs (Opernring)-Hof, und außerhalb des Ersten Matador in der Mariahilferstraße, Nießner-Kleinbahn in der Kirchengasse, das große Spielwarengeschäft Ecke Neubaugasse ... der Sperl im Vierten, von Herrn Riedls geheimnisvoll kramigen Gerard im Achten ganz zu schweigen.
………sind zu suchen (Händler-Workshops für Kids am Nachmittag als Beschäftigung, Schulen könnten Modellbahn als angewandtes Lehrziel anwenden, Schauanlagen, Klubs, die endlich aus dem Bierkeller-Mief heraus müssen) müssen geschaffen werden.-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Deine Liste könnte man noch unendlich fortsetzen. Aber wie war es früher ? Anfang der 50-er Jahre hatte ich u.a einen Matador
Viele haben in eigener Fantasie Objekte zusammen gebaut und dann waren halt einige Steine in den Regelbaukästen zu wenig.
Auf Zettel geschrieben, Taschengeld geschnappt, und ins nächste Matadorgeschäft ( es gab ja mehrere) z.B. bei mir Nußdorferstrasse
Das ist alles GeschichteModellbau in Schulen: Vor vielen Jahren gab es in Deutschland die Aktion "Modelleisenbahn und Schule" Im Unterricht in " WERKEN" wurden statt unnötige Serviettenständer und Vogelhäuser, Bundesweit Module gebaut, die dann jeweils auf der Modellbau in München zu einer Riesenanlage zusammengefügt wurden, Gesponsert war das Ganze von fast allen großen Firmen. Dürfte aber auch schon wieder eingeschlafen sein. Ich wollte in der Hauptschule meines Enkels das Anregen, Lehrer begeistert, Deutsche Organisatoren und die Sponsorfirmen waren an länderübergreifender Zusammenarbeit interessiert, Eltern nur teilweise ( Wer zahlt die Fahrt der Kinder nach München ?) Na und unsere Obrigkeiten ? Was die Deutschen machen interessiert uns nicht, wir haben unsere eigenen Lehrpläne. Basta
Schade darum -