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1.Akt
2.Bild
Der Schwellenrost wurde im sog. Spiegelverfahren abgegossen, d.h., es wurde eine an der Schwellenunterseite offene Form mit Harz ausgestrichen. Dadurch bleibt an mehreren Stellen eine Schwimmhaut zwischen den Schwellen zurück.
Es haben aber auch dadurch die Schwellen eine nicht ganz homogene zu große Höhe. Der Preis für eine preiswerte Abformung.
Es gilt also, den Schwellenrost an der Unterseite abzuschleifen, bis die Dicke stimmt und dadurch dann auch die Schwimmhäute wegfallen.
Ein erster Versuch mit normalem Schleifpapier war nicht sehr befriedigend...
Mit Naßschleifpapier und sehr viel Wasser, damit es gut gleitet, gings besser.
Hier sind die Schwimmhäute schon fast durchgeschliffen.
Allerdings habe ich bemerkt, daß es mit den Fingern sehr leicht passiert, daß eine Schwelle zu viel Druck bekommt und dadurch mehr abgeschliffen wird. Abhilfe schafft das Schleifen mit dem Moosgummi-Brett und oftmalige Kontrolle.
Hier ist der zu biegende Teil der Weiche bereits versäubert:
Obwohl nicht wirklich notwendig, habe ich die Schwimmhäute auch im geraden Teil entfernt, damit der Kleber nicht zu dick bleiben kann.
4 Schwellen liegen nicht aufgefächert, sondern im rechten Winkel zum Stammgleis. Damit der Mittelsteg dies gestattet, wird er mit der Laubsäge jeweils 2 Mal eingeschnitten:
Als Nächstes wird ein Brett benötigt:
Ich habe den Trassenbrettern meines Rohbaus entsprechend 12 mm starkes Birkensperrholz genommen. Auf dieses wird die Geometrie mit den Tangenten sorgfältig übertragen.
Die Schablone wird sodann zur Kontrolle aufgelegt, mit Bohrungen an den Ecken bis in die Platte versehen und passende Stifte zur Arretierung vorbereitet. Zu beachten ist, daß das Brett mit dem Moosgummi zwischen den Stiften Platz haben muß.
Probeweise sollte der Schwellenrost in die Schablone eingesetzt und notfalls kleinste Korrekturen an der Schablone durchgeführt werden.
Es folgte ein Herumwurschteln beim Aufkleben, das ich hier nicht aufwärmen möchte, lieber gleich die taugliche Methode:
Nach Anzeichnen der Weichenkonturen wird das Brett mit Harz eingestrichen.
Als Kleber habe ich ein schon älteres Laminierharz verwendet, das dafür noch tadellos verwendbar ist. Dies hat sich als nicht optimal erwiesen, weil das sehr flüssige Harz an die Oberseite der Schwellen gekrochen ist. Ein dickeres Klebeharz oder eine Eindickung des Harzes müßte hier besser funktionieren. Wichtig ist eine lange offene Zeit! Zum Auftrag eignet sich eine ganz feine Zahspachtel, die man aus einem dünnen Blech auch selbst anfertigen kann.
Danach wird der Schwellenrost den angezeichneten Konturen entsprechend in das Klebstoffbett eingelegt.
Dann werden die Schwellen mit Frischhaltefolie (keine dickere Folie!) belegt.
Vorsichtig wird nun die Schablone von einer Seite her auf den Schwellenrost aufgesteckt, dabei die einzelnen Schwellen sanft in ihre Position gezwungen.
Nach vollständigem Aufdrücken der Schablone wird diese mit den vorbereiteten Stiften fixiert und mittels der Moosgummiplatte und Gewichten der Schwellenrost angepreßt.
Weil ich schon bemerkt hatte, daß sich das Harz hinaufzieht, habe ich nach ein paar Stunden, als das Harz zwar fest, aber noch nicht hart war, den Rost „entformt“ und versucht, das störende Harz zu beseitigen. Nach einigen Versuchen habe ich es vorsichtig mit Aceton riskiert. Das hat recht gut funktioniert, man darf aber nur sehr schnell, kurz und mit wenig Druck drüberwischen, damit der Schwellenrost keinen Schaden nimmt.
Das Ergebnis schaut dann so aus:
Es folgt Akt 2, 1. Bild.
LG
Martin.