Heiligenstadt 22.08.2017.
52.7612
Heiligenstadt 22.08.2017.
52.7612
"Leichen pflastern seinen Weg"
Die Maschinen erinnern immer mehr an die legendären "strategischen Reserven", die in Hl'stadt jahrelang verfaulten.
Sind beide laut ÖBB Fahrzeugdatenbank leider nicht zugelassen.
Es fehlt das grüne Pickerl.
Sichtungen auf Österreich´s Schienen.
Antwort 1254 bei der 1110.505
Die 7612 ist schon länger nimmer betriebsfähig, die 1227 war im September 2016 also rund vor einem Jahr noch im Einsatz vor SR17086 gemeinsam der 52.100 der ÖSEK in der Oststeiermark. Die Box ist angeblich ziemlich abgezehrt, ein paar Rohre sind undicht und die Lager haben das Brennersyndrom (Burnout). Verlängerung wird sie keine mehr kriegen. Damit sind die "großen" Dampfloks von B&B wohl Geschichte...
Die nächsten Schritte bei der Dampflok und den Wagen sind:
Anmalen, abmontieren.
Wenn man sieht, wie die beiden Maschinen einst aussahen, dann kommt einem heute das Weinen.
Äußerlich geht das recht schnell, wenn man nichts macht. Andererseits sind sie optisch aber auch recht schnell wieder hergestellt. Hier liegen aber bei beiden Loks gröbere Schäden vor, die nur mit einer H, im Falle der 7612 zusätzlich mit einer neuen Box behoben werden könnten. Und da fehlt das Geld, um beim jungen Brenner vermutlich auch das Interesse...
Ich frag mich, welche staatliche oder staatsnahe Stelle in Österreich ein Interesse hat, Dampfloks am Leben zu erhalten.
Das technische Museum Wien? Nein. Die erlauben nicht, dass an ihren Exponaten Pflege Wartung oder gar die Betriebsbereitschaft wiederhergestellt wird. Das Geld wird lieber in den Kindergartenbereich im Technischen Museum gesteckt, überspitzt ausgedrückt.
Kulturministerium: Förderungen für Eisenbahnmuseen?
ÖBB: Kostendruck: Fahrkartenpreise werden erhöht, Gewinne in den Schuldenabbau und Rollmaterial gesteckt, aber doch nicht in Museen?
Man könnte hier wohl noch eine längere Fortsetzung schreiben, wer aller kein Interesse hat, Dampfloks zu erhalten.
Und dazu kommt noch, dass Sonderfahrten immer seltener genehmigt werden, denn Dampfloks fahren im Vergleich langsam und noch dazu äußerst unzuverlässig. Das geht wiederum gar nicht, wenn sie sich in den Taktfahrtplan einer Hauptstrecke einordnen müssen.
Kann man nun einem unterfinanzierten Museum, deren es mehrere in Österreich gibt, vorwerfen, dass ihre Loks dem Verfall preisgegeben sind?
Und kann man einem Privaten, der eine Dampflok besitzt vorwerfen, dass er diese nicht in einem schönen und betriebsbereiten Zustand hält, wenn er sie ohnehin nicht mehr bewegen darf?
Dass hier eine Technologie verschwindet, die hundert Jahre Menschheitsgeschichte mitgeprägt hat, wird man wohl erst in zig Jahren realisiert haben. Im Moment besteht noch die Chance, einzelne Stücke davon in einen betriebsbereiten Zustand zu bringen und in diesem zu konservieren, bzw. diesen zu erhalten, indem das gute Stück auch manchmal wirklich bewegt wird, und sei es dass sie an einem Tag einfach mehrmals vorwärts und rückwärts bewegt wird, gerne auch mit Publikum an Bord. Denn gegen Standschäden hilft auch keine Konservierung.
Servus Herr Professor, du hat schon recht: aber die Technologie verschwindet nur in Österreich. Im benachbarten Ausland wird sie sehr wohl gehütet und speziell in den nordöstlichen Nachbar- bzw. Nachfolgestaaten von 1918 kann man auch österreichische Loks bewundern.... Ist zwar nicht viel, aber wenigstens etwas.