Trete ebenfalls bei!
Neue Lokomotive einfahren, aber wie ?
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Bin ich da jetzt im Kleinbahnsammlerforum oder im Klub der elektronischen Nudlaugen???
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Auch wenns nicht ursächlich zu diesem Thread passt, Knolli, warum bist du so vehement gegen zu große Entstörkondensatoren? Von der Funkenlöschung und damit der Funkentstörung sollte das keinen negativen Einfluss haben wenn der Ko 100nF oder auch ein bissl mehr hat.
Wo ein Problem entstehen könnte ist die Motorregelung bei Decodern, denn die Größe des Entstörkondensators beeinflusst eventuell die Messung der Gegen-EMK und damit auch die Qualität der Regelung und natürlich werden die Rechteckflanken ein bissl verschliffen. Für Analogbahner müsste es doch wurscht sein, nicht wahr?
Nicht könnte, sondern es entsteht genau dieses Problem.
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Nicht könnte, sondern es entsteht genau dieses Problem.
Ok, dann samma uns einig!
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Nicht falsch verstehen, aber mir ist der Abalogbetrieb herzlich egal - der ist zum mechanischen Testen von Loks sehr gut brauchbar. Zum Testen der Langsamfahreigenschaften genau null.
Für Analogbahner müsste es doch wurscht sein, nicht wahr?
Exakt so ist es, die 100 Hz kratzen den Ko nämlich gar nicht.....
Obiges soll nicht heißen dass ich Foristen mit Analogbahnen diskriminiere (auch wenn es eine Person hier schon, aus welchem Grund auch immer, behauptet hat), denn jeder hat seine Präferenzen bezüglich eines Systems und kommt damit zurecht. Was besseres kann man sich doch nicht wünschen?!
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Ok, dann samma uns einig!
Freut mich, ich verstehe nur die ganze Diskussion nicht; - das Einfahren (was aus meiner Sicht kaum was bringt) wirkt sich ja nur auf die mechanischen Eigenschaften (kaum) aus. Ob das Werkl jetzt digital oder analog bewegt wird, ist für die mechanische Auswirkung blunzenwurscht. Ebenso wie die Tatsache das es für die Kohlen völlig egal ist ob ich digital oder analog einfahre. Entscheidend ist die Gesamtbetriebszeit und da bin ich bei euch, dass den analog betriebenen Motoren, bei gleicher Qualität, wohl eine längere Lebensdauer beschieden ist...
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Entscheidend ist die Gesamtbetriebszeit und da bin ich bei euch, dass den analog betriebenen Motoren, bei gleicher Qualität, wohl eine längere Lebensdauer beschieden ist...
Würd mich wundern, dann müsste es z.B. in Schiltern zu pausenlosen Ausällen kommen?! Ist jetzt nur laut gedacht, aber irgendwie eine Schlussfolgerung.
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Ja gut, wie schon der Bertl geschrieben hat, es bewegt sich im Marginalbereich.
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Ja gut, wie schon der Bertl geschrieben hat, es bewegt sich im Marginalbereich.
Na dann: Tagesordnungspunkt der nächste
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Also ich fahre neue Maschinen kurz in beide Richtungen, in verschiedenen Geschwindigkeiten auf der Anlage (digital) ein, um zu hören, ob irgendwo Probleme auftreten. Auch ob der Motor immer rund läuft. Das dauert sicher keine 30 Minuten. Verbesserungen der Fahreigenschaften bemühe ich mich aber, über den jeweiligen Decoder zu erreichen.
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Bin ich da jetzt im Kleinbahnsammlerforum oder im Klub der elektronischen Nudlaugen???
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Verbesserungen der Fahreigenschaften bemühe ich mich aber, über den jeweiligen Decoder zu erreichen.
Das wäre dann der nächste Schritt, wenn man weiß, daß die Mechanik paßt.
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Also bei uns auf der Anlage wandert eine "neue"* Lok für den Betrieb zuerst auf meinen Werkstatttisch, diese teste ich analog mal komplett auf alle Funktionen durch, dann werden eventuell gleich die Schleifer für den Dauerbetrieb verstärkt, Glühbirnen gegen LEDs ersetzt, auf Achsen mitHaftreifen umgerüstet, ...
Danach kommt der Decoder hinein, wir verwenden bei uns auf der Anlage fast nur ESU LokSound bzw LokPilot, hier werden dann die Funktionen und das Fahrverhalten speziell angepasst.
Als nächstes stelle ich am Testgleis die Minimalgeschwindigkeit ein, damit die Maschine im unteren Bereich ohne zittern, murren oder rucken schön gleichmäßig dahinschleicht. Die Bremsverzögerung wird da komplett deaktiviert.
Danach messe ich über den Rollenprüfstand die Höchstgeschwindigkeit ein und stelle diese mit etwas Reserve nach.
Danach kommt das "Einlaufen" am Rollenprüfstand, damit sich die Schleifkontakte bei der Stromabnahme, die Motorkohlen am Kommutator und die Zahnräder im Getriebe einschleifen können, hier meist so 5-10 Min. mit ca. 1/3 Geschwindigkeit jeweils in abwechselnder Fahrtrichtung.
Hiermit ist dann mein Teil erledigt und die Lok wandert weiter zu Christian J., unserem Programmierer der Anlage, den kennen einige von euch auch schon, wie z.B. 2102michael, Christian ist nämlich unser Traincontroller-Spezialist ^^.
Bevor es hier ans einmessen für die PC-Steuerung geht wird die Maschine noch einmal mit höherer Geschwindigkeit direkt auf unserer Anlage "warmgefahren", da dann zwischen 10 - 30 Minuten. Hat sie das ohne Probleme geschafft geht es auf die Messstrecke, hier wird nochmal die Höchstgeschwindigkeit kontrolliert und gegebenenfalls nachgestellt. Danach wird das komplette Geschwindigkeitsprofil eingemessen, das dauert pro Maschine im Schnitt zwischen 1 - 3 Stunden.
Als letzter Punkt wird dann noch der Bremsausgleich eingestellt und danach pro Richtung 5x hintereinander auf den gleichen Haltepunkt getestet.
Erst wenn das alles erfolgreich erledigt ist darf die Maschine auf Bereitschaft, danach geht es bei den ersten Fahrbetrieben bei ihr meist alleine oder mit nur ein paar Waggons auf die Hauptstrecke, damit sie sich dort beweisen und auch endgültig die Getriebe eingeschliffen werden können.
Nach 2-3 Wochenenden im Streckenbretrieb kommt sie dann wieder zu mir in die Werkstatt, wird auf Beweglichkeit und ersten Verschleiß kontrolliert, dabei messe ich noch den Stromverbrauch gegen die ersten aufgenommenen Werte bei der Digitalisierung und kontrolliere nochmals die Getriebe, danach kommt sie nochmals zum Einmessen, da sich durch das "Einfahren auf der Strecke" hier das Geschwindigkeitsprofil noch ändert (Lok wird leichtgängiger!), der Bremsausgleich wird auch noch nachgestellt und erst dann ist die Maschine bereit für den Dauerbetrieb.
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* Dies betrifft aber nicht nur neue Loks, auch gebrauchtmaschinen bzw. unsere vorhandenen Club-Loks und die von Mitgliedern uns zur verfügung gestellten Leihgaben durchlaufen dieses Prozedere.
Auch die schon im Betrieb stehenden Anlage-Maschinen werden nach größeren Wartungsarbeiten (Getriebetausch, Motortausch, Änderung der Lastregelungs-Parameter nach langer Laufzeit etc.) diesem Verfahren unterzogen, damit die Laufeigenschaften im Schaubetrieb gegeben sind und die Züge ihre Fahreigenschaften über lange Zeit konstant halten können.
Das ist unter anderem auch einer der Gründe, warum wir "nicht mal ganz schnell" eine Lok bei uns auf die Anlage stellen können :).
Ich hoffe ich konnte hier wieder etwas Licht in die Sache bringen
TLDR:
Das richtige "Einfahren für den dauerhaften Digitalbetrieb auf unserer Schauanlage in Schiltern dauert im Schnitt ca. 1 Monat von einer "frischen" Lok bis zu einer komplett eingegliederten Anlagenmaschine
Und noch eine kurze Edit:
52.7594 Bei allen Anlagemaschinen (von uns und anderen Clubs) und auch den Kundenmaschinen ist es vorher meist die Übersetzung oder vom Motor selbst die Lagerbuchsen, welche da den Geist aufgeben, elektrisch würden da viele noch etliche Betriebsstunden durchhalten. Dafür müsste man z.B. bei den Motorlagern auch eine regelmäßige Wartung durchführen, und hier nicht nur einfach "nachölen", sondern dazwischen das alte, meist mit Staub und Abrieb verschmutzte Zeug auch mal mit Bremsenreiniger wieder auswaschen ...
(Und auch noch kurz für Knolli und unseren 52.7594 eine Bestätigung, da gerade bei mir am Werktisch: Mit einer komplett falsch eingestellten Lastregelung in Kombination mit ausgebautem Entstörkondensator und fehlender Drosselspulen kann man sich auch einen sehr robusten Motor (und leider auch den Decoder ...) innerhalb einer Woche komplett niederbrennen, das ist bei reinem Analogbetrieb so fast nicht möglich
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