In Randegg Niederösterreich sind heute leere Güterwagen(vermutlich Wagen zur Holzbringung ) Herrenlos bis nach Wieselburg gerollt, und frontal auf den Regionalzug nach Scheibbs gestoßen. Es gab merere Verletzte zum glück keine Toten. Ich frag mich das ist eine sehr lange Strecke und es fällt niemanden auf, dass hier Wagen führerlos rollen??? Auch ist es meines Erachtens fragwürdig wie die Wagen in Randegg gesichert waren. Laut Bericht im ORF waren die Wagen ca 20 Minuten unterwegs bis diese mit dem Regionalzug zusammen gestoßen sind.
leere Güterwagen machten sich selbständig 19.10.2016
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Bitte klärt mich auf.
Die Bremsen werden durch Druckluft geöffnet. Wenn kein Druck vorhanden dann legen sich die Bremsbacken an. Dann dürfte so etwas nie passieren?
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MWn sind sie eingebremst durch den unter dem Wagenboden befindlichen gefuellten Druckluftbehaelter. Wenn jedoch unter Umstaenden die Waggons mittels Seil in eine andere Position am Gleis gezogen werden und deswegen haendisch der Behaelter geleert wurde dann ist es moeglich dasss sie bei Nichtsicherung mittels Hemmschuhs davonrollen. Zu meiner Zeit als Speditionsarbeiter am FJB-Bahnhof wurden zur Bremsung des gezogenen Waggons und zur Sicherung auch Holzstuecke oder groessere Schottersteine verwendet. Funktioniert jedoch nur bei ebener Gleislage.
Genesung fuer die Verletzten wuensche... und leider wieder ein 5047er im Bestand der OeBB weniger.
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Das heißt die Bremsen öffnen sich wenn kein Druck im System ist?
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Wie auch immer meine Vermutung ist einfach Schlamperei bei den abgestellten Wagen. Bremsschuhe sind sicher nicht verwendet worden, denn mit diesen ist es fast unmöglich, dass die 5 Wagen sich selbständig machen. Das dürfte wieder nach dem Motto das genügt schon passiert sein.
Bei meinem Wohnwagen sichere ich auch doppelt, wenn ich diesen vom Zugfahrzeug trenne. Einmal Seilzug Handbremse und 2 Sicherungskeile bei den Rädern. -
Zitat
Das heißt die Bremsen öffnen sich wenn kein Druck im System ist?
Druckluftbremse
Unmittelbar über der Überschrift „Einlösige Bremse“LG
Martin.
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MWn ja. Zumindest bei abgestellten Waggons wenn der Hilfsluftbehaelter haendisch entleert wird.
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Das heißt die Bremsen öffnen sich wenn kein Druck im System ist?
Das ist mir neu, dass sich die Bremsen öffnen wenn keine Druckluft vorhanden ist. Wenn ich mich nicht täusche hat man bei der Bahn schon vor vielen Jahrzehnten das Druckluft-Bremssystem eingeführt da früher das Vakumbremssystem vorhanden war.
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Wenn in den Hilfsluftbehältern, aus denen ja der Druck zum Anlegen der Bremse kommt, kein Überdruck mehr gespeichert ist, kann auch nicht mehr gebremst werden. Deswegen müssen abgestellte Fahrzeuge anders gesichert werden.
(Wenn ich das richtig verstanden habe) -
Hallo,
Einlösung Bremsen gibt es im Regelbetrieb nicht mehr, nur mehrlösige Bremsen.
Das Prinzip mal ganz kurz erklärt, via der Bremsleitung (5 Bar) wird der ganze Zug gefüllt, das heißt auch in die Vorratsluftbehälter, von diesen wird über das Steuerventil wenn aus der Bremsleitung Luft entweicht (unter 5Bar) Luft in die Bremszylinder geleitet und es wird gebremmst. Bei ausgeglichenem Druck (zB 4 Bar in der Bremsleitung und Voratsluftbehälter) ist quasi ein Bremsvorgang beendet. Wird die Bremsleitung wieder gefüllt (5 Bar) stellt das Steuerventil um und die Luft entweicht aus den Bremszylindern. So das war jetzt ganz kurz -
Ich hoffe ich verzapf jetzt keinen Bloedsinn und mich bitte gegebenenfalls korrigieren.
Jeder Waggon hat einen Hilfluftbehaelter und eine Hauptluftleitung. Von der Lokomotive liegt nun Druckluft in der Hauptluftleitung an, dann sind die Waggons ungebremst. Sobald die Lokomotive den Druck in der Hauptluftleitung absenkt stroemt aus den Hilfsluftbehaeltern die Luft ueber die Steuerventile zu den Bremszylindern und bremst die Wagen ein. Die Bremsen werden geloest in dem die Hauptluftleitung wieder unter Druck gesetzt wird und gleichzeitigt werden die Hilfsluftbehaelter wieder fuer die naechste Bremsung gefuellt bzw. die Bremszylinder entleert. Bei abgestellten Waggons die nun eingebremst sind und jedoch bewegt werden sollen muessen ueber das eingehaengte Gestaenge die Bremszylinder entleert werden. Somit ist in den Waggons sowohl der Hilfsluftbehaelter als auch die Hauptluftleitung leer. Beim Wiederankuppeln eines bewegten Waggons in einem Zugsverband wird der Hilfsluftbehaelter wieder aufgefuellt.Bei einem Unfall auf der Arlbergstrecke, wo bei Braz ein talwarts fahrender Autotransportzug ungebremst entgleist und abgestuerzt ist ist folgender Umstand entstanden. Bei der talwaerts gebremsten Fahrt wurde die Hauptluftleitung abgesenkt und die Hilfsluftbehaelter entleert. Beim Loesen der Bremsen jedoch riss die Hauptluftleitung kurz nach der Lokomotive an einem Waggon und der Schlauch oder das Rohr der Luftleitung knickte derart ab das zwar von der Lok die Hauptluftleitung gespeist, kein Druckabfall eintrat und Hilfsluftbehaelter angefuellt wurden, jedoch nur bis zu jenen Waggon wo die Leitung unterbrochen und der groeste Teil des Zuges ungebremst mitlief und bei die naechste Bremsung wirkungslos blieb.
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Die Wagen haben alle eine Handbremse, die zum sicheren abstellen zu verwenden ist. Wäre an der ganzen Wagengruppe auch nur eine Handbremse angezogen gewesen, wären die Wagen nicht entrollt. Hemmschuhe dürfen nur mehr bei den vereinzelt noch vorhandenen Uraltfahrzeugen ohne Handbremse verwendet werden, in welcher Anzahl, ist in den Betriebsstellenbeschreibungen der jeweiligen Betriebsstelle (je nach Gefälle...) festgelegt.
Schlamperei also, der Staatsanwalt wird das anders definieren.
Über die Druckluftbremse zum Sichern will ich mich nicht gscheit tun, das ist vielleicht eine technische Unterhaltung.... -
@ Lachkater
Bezüglich Bremsen hast vollkommen recht.
Beim Unfall Braz nicht so ganz, das hat sich ein wenig anders abgespielt. Nach dem was du schriebst, hätte der Zug zum stehen kommen müssen, der Knick war nach der getrennten Hauptluftleitung, daher bremste der hintere Teil des Zuges nicht, da die Luft eingesperrt war und nicht ausgehen konnte. Der kurze vordere Teil reichte fürs Bremsen nicht aus, da der hintere Teil zu schwer war.
Lg -
Hallo!
Ganz besonders schlimm ist, das auf der gleichen Strecke, nahezu am gleichen Platz am 29.07.2013 ein Unfall mit einem Todesopfer passiert ist.
Damals ist ein beladener Bauwagen führerlos entrollt und hat nach rund 2 km Fahrt auf der EK km 11,958 ein Auto erwischt. Der Fahrer hat den Tod gefunden. Die EK-Lichtanlage war bei diesem Vorfall zusätzlich komplett abgeschalten. Ein Mitarbeiter der Baufirma wurde dazu vor fast genau einem Jahr (08.10.2015) vom Gericht verurteilt. -
OT Unfall Braz:
Nach dem was du schriebst, hätte der Zug zum stehen kommen müssen, ....
Dann duerfte ich bis jetzt einem falschen Glauben aufgesessen sein, denn:
einerseits war ich der Meinung dass beim Bremsen loesen (Druckerhoehen in der Hauptluftleitung) in der Reihenfolge 1.) Entweichen der Luft aus den Bremszylindern, 2.) Luft in die Hilfsluftbehaelter pumpen die Luft nicht von den Bremszylindern in den Hilfsbehaelter zurueckgeleitet wird sondern eben entweicht,
und andererseits waehrend des Druckaufbaus nach letzter erfolgreicher Bremsung und Entleerung der Bremszylinder die Hauptluftleitung riss, dabei der Knick am letzten nun gebremsten Waggon entstand und der Rest des Zuges mit leeren Hilfsluftbehaeltern und leerer Hauptluftleitung mitlief.Durch den Knick konnte der Lokfuehrer zuerst keinen Druckabfall in der Hauptluftleitung merken und erst als das Gefaelle groesser wurde die mangelnde Bremswirkung feststellen.
OT wieder aus.