Roco 5042
In den Jahren 1935-1936 beschafften die damals noch als BBÖ firmierenden Österreichischen Bundesbahnen insgesamt 14 dieselelektrische Triebwagen, die als VT 42.01-14 bezeichnet wurden. Nach dem Krieg erhielten die neun in Österreich verbliebenen und verwendbaren Triebwagen (sowie ein weiterer, der aus einem beschädigten Triebwagen sowie dem VT 43.01 zusammengebaut wurde) gemäß dem neuen ÖBB-Bezeichnungsschema die Reihennummer 5042. Nachdem die Fahrzeuge in den ersten Jahren im Eil- und Schnellzugverkehr Verwendung gefunden hatten, wurden sie seit Mitte/Ende der 60er-Jahre praktisch nur noch auf den diversen Lokalbahnen des Weinviertels eingesetzt.
Ende der 80er-Jahre wurden nach über 60 Einsatzjahren auch die letzten Exemplare in Pension geschickt. Eine Nebenbahn-Einstellungswelle im Mai 1988, der auch viele Lokalbahnen im Weinviertel zum Opfer fielen, sowie die damals in den Startlöchern stehende Reihe 5047 machten die altehrwürdigen Fahrzeuge entbehrlich.
Im Neuheitenkatalog 2017 überraschte Roco die österreichischen Modellbahner mit einer Ankündigung dieser Triebwagen, Anfang 2018 wurde die für mich interessantere Variante mit Computernummer im Zustand Mitte/Ende der 80er-Jahre ausgeliefert. Vor ein paar Tagen fand auch ein Exemplar dieses interessanten Triebwagens zu mir.
Ein Vorbildfoto des 5042 014-0, der im Juli 1986 als R 7235 Hohenau – Mistelbach Lbf unterwegs war und in Wilfersdorf fotografiert wurde:
Quelle: DSO, mit freundlicher Genehmigung des Bildautors Werner Hardmeier
Man beachte auch den überwältigenden Besetzungsgrad des Fahrzeuges… Kein Wunder, dass unter anderem auch diese Strecke knapp zwei Jahre später eingestellt wurde.
Das fein detaillierte Modell besitzt ab Werk eine Innenbeleuchtung. Die Einrichtung besteht im Prinzip aus einem beige durchgefärbten Grundkörper mit extra eingesetzten Sitzen. Ich habe versucht, die Inneneinrichtung mit wenig Aufwand noch ein bisschen aufzumotzen.
Zunächst habe ich den Boden dunkel eingefärbt. Die ursprünglich einfärbigen Sitze habe ich mit bemalten schmalen Tixo-Streifen dem Vorbild angenähert.
Charakteristisch am Sitzmobiliar der 5042er (und auch zahlreicher älterer Personenwagen) war, dass die Trennwände zwischen den Sitzgruppen die Kopfstützen etwas überragen. Die nach oben überstehenden Teile der Trennwände wurden aus dünnen Polystyrolplatten hergestellt.
Anschließend wurde der Fahrgastraum noch bevölkert – vorbildentsprechend mit einer überschaubaren Anzahl an Figuren. (Wer ganz genau hinschaut, findet vielleicht auch noch den zweiten Fahrgast )
Fertig! Nicht ganz so aufregend wie bei anderen Fahrzeugen, die ich bereits vorgestellt habe, aber das Ergebnis ist dennoch eine kleine Verbesserung gegenüber dem Werkszustand.
Somit ist der Triebwagen bereit für den Betrieb auf meiner Parkettbodenbahn, wo in den nächsten Tagen vermutlich ein Schwerpunkt auf Nebenbahn-Zügen liegen wird.
Und es gibt auch wieder ein kleines Video dazu: