Ich sehe es da ähnlich wie Stefan.
Ein Anbieten von ausschließlich gedruckten Modellen ist nicht ganz so einfach, gerade weil die Länge unserer in H0 üblichen 4-Achser um die 25-30 cm beträgt, was für 3D-Drucker für den privaten Gebrauch zwar nicht mehr unmöglich, aber noch nicht üblich ist. Zumal immer das Problem des Verzugs auftreten kann (auch erst nach Jahren). Auch kommt natürlich der Zeitfaktor dazu: meine gerade einmal ca 19 cm langen australischen Wagen brauchen pro Druck ca. 10-12 Stunden.
Für mich persönlich ist die ideale Kombination (sofern mehr als 2 Modelle gebaut werden sollen) daher die Erstellung eines möglichst guten Urmodells im 3D-Druck (entweder klassische Stereolithographie oder hausübliche SLA/DLP-Drucker, je nach Größe und Verfügbarkeit), welches man dann abgießen kann. Der Preis zum Abgießen ist definitiv kein Beinbruch, und man kann deutlich einfacher Vervielfältigen. Auch mache ich mir bei einem Resinabguss weniger Sorgen beim Verzug und der Haltbarkeit, zumal das gedruckte Material doch gerne auch recht spröde ist (natürlich auch abhängig vom Resin).
Auch eine Bodenplatte kann man, gute Konstruktion vorausgesetzt, gut abgießen lassen.
Und ab da kommt dann der 3D Druck wieder ins Spiel, mit dem man dann sehr gut diverse Anbauteile (die man eben nicht abgießen kann) drucken und dann anbauen kann.
Ich kann da GySEV-Fan gut verstehen, da er ja wirklich ausgezeichnete, durchdachte und interessante Modelle konstruiert hat.
Da kommt dann der Haken für uns "Hobby-Modellbauer": der Übergang vom Privatgebrauch zu einer Kleinserie ist kein leichter, da er quasi automatisch mit einer deutlich erhöhten (und damit risikobehafteten) Investition und einen deutlich größeren Aufwand auftritt. Und da wäre dann tatsächlich, wie auch von ihm angemerkt, eine Zusammenarbeit sicherlich auch zielführend. Das hat man ja einerseits bei seiner schönen 1067 gesehen, aber auch bei meinem 4030, bei dem ja bekanntermaßen nicht alles glatt gelaufen ist. Und was absolut unterschätzt wird ist der enorme (und außerdem logischerweise unbezahlte) Aufwand beim Zusammenbau der Modelle.