Auslöser für meinen nächsten Umbau war das herrliche Foto der 2050.02 mit dem Wagensatz des „Sanssouci“ auf Seite 102 im Buch „Die goldene Zeit der ÖBB“ von Wolfgang Kaiser (Geramond-Verlag).
Die blutorange Version der 2050 mit Heizdiesel in Version Flügelrad und niedriger Zierspitz wollte ich unbedingt nachbauen. „Spenderlok“ war eine im November via „willhaben“ aus Tirol erworbene 2050 002 in grün, sogar mit gutem Sound ausgestattet. Ein Käufer hatte die Lok zurück gegeben, weil sie angeblich nicht fuhr, so kam ich „zum Zug“. Die Lok wurde völlig zerlegt, inklusive aller Fenstereinsätze – da musste der Cutter in einigen Bereichen ganz schön „hineinbrechen“.
Nach vielen Jahren traute ich mich wieder über einen völligen Neulack, unter Verwendung der elita-Farben. Auch bei dieser Lok alle seitlichen Lüftergitter einzeln ausgeschnitten und nach außen versetzt, bei den roten Loks fällt dieses LIMA-Manko der zu weit innen liegenden Fenster- und Lüftergittereinsätze besonders auf.
Der Antrieb wurde beibehalten (außer abdrehen der Räder auf RP25-Profil), allerdings bekam die Lok nun Platine und LeoSound-Decoder 5.0 (welcher eigentlich für die Lok 01 geplant war), weil ich die Schlusslichter mit SMD-LEDS beleuchtet habe (Viessmann, mit Kupferlackdraht, Widerstand allerdings von 1,8 auf 8,2 kOhm erhöht), unter Verwendung von Roco-Lichtnägeln (Dank Nummern in diesem Forum einfach zu bestellen!). Dafür sind ja zusätzliche Funktionsausgänge nötig, und die hat der 4.0er von ESU nicht, weil ich AUX1 und AUX2 für die Führerstandsbeleuchtung brauche. Für die 01er wird die „Tiroler“-Platine samt Decoder aber verwendet, denn die hat bei mir noch kein Schlusslicht.
Der Lautsprecher unten im Rahmen blieb, also habe ich oben in der Lok möglichst viel Blei eingepasst, das Gewicht musste natürlich über einer Modell-Lok ohne Heizdiesel liegen, was gelungen ist, man will ja „vorbildgerecht“ sein. Für ein ESU-Power-Pack mini fand sich auch noch Platz.
Über die neue Befestigung des Gehäuses habe ich ja bei der 2050.15 berichtet, auch hier angewendet, diesmal habe ich längere Muttern von http://www.minischrauben.de/ verwenden können, wichtig immer zuerst mit Superkleber positionieren und dann gut rundum mit 2K (UHU schnellfest 5min) „einkleistern“, damit sie auch halten.
Das Lüftergitter seitlich in der Dachneigung habe ich aus evergreen-Profilen nachgebildet, bei Lima war’s ja nur angedruckt das verschwindet beim Lackieren ohnehin. Ebenso wurden wieder die Signalhörner von Weinert samt Schutzgittern erstellt.
Wichtiger Umbau war der geänderte Bahnräumer, also in der für mich wuchtigeren eckigen Version. Grob vorgefertigte dünne schon geknickte Kunststoff-Platten wurden mit dem LIMA-Bahnräumer (der ist ohnehin ziemlich dünn) „verschweißt“ (Plastikkleber) und dann noch genau zugeschnitten. Und natürlich das verdecken der oberen Führerstandstritte im Rahmen (mit Kunststoff-Plättchen und Schraubkopf-Decals) sowie neuer Tritt am Rahmen unten laut Vorbild, diesmal aus Weinert-V36-Leitern ausgesägt und befeilt. Der „eckige“ Bahnräumer war bei allen 2050ern der ersten Serie so, bis zur Hauptausbesserung in den 70er-Jahren.
Nach 5 Monaten und viel Lackierarbeit ist die Lok jetzt bis auf die Nummerntafeln fertig, leider gibt es die 02 nicht mehr bei Pscherer, aber ich habe mich schon bei einem anderen Lieferanten für neue Ätzschilder angemeldet.
Die Wartezeit werde ich mit der Fertigstellung der 2050.01 und 2050.04 verbringen, das werden zwei grüne Maschinen, wieder mit unterschiedlichen Bahnräumern und Anpassungen an das Vorbild der 60er/Anfang 70er-Jahre.
Die Mühe mit den Loks mache ich mir „ohne Furcht“ vor den neuen Rivarossi- und Jägerndorfer-Ankündigungen, den die haben alle spätere Versionen nach der HU als Vorbild. Sollte Jägerndorfer allerdings auch eine echte Epoche III-Version liefern, dann würde mein Bestand an 2050ern wohl weiter aufgestockt !
Beste Grüße
Günter