Hallo !
Wo liegt der Unterschied einer österreichischen Dampflok der Type 95 und einer deutschen Lok gleicher Type ?
Danke für eure Unterstützung
Wilfried
Hallo !
Wo liegt der Unterschied einer österreichischen Dampflok der Type 95 und einer deutschen Lok gleicher Type ?
Danke für eure Unterstützung
Wilfried
Servus!
Ohne die Modelle zu kennen:
österr. Dampfer haben schwarzes Fahrwerk und schwarze Räder.
deutsche Dampfer haben das alles in rot!
Wenn es ein genauer Modellbahnhesteller ist (Du erwähntest nichts), könnte er vielleicht geringfügige Änderungen berücksichtigt haben. Das kann sein: Wasserpumpe wo anders, Leitungen geändert, Fenster eckig statt rund, ev. Aufbau am Tender um mehr Kohle fassen zu können, Lampe, Haltergriffe etc.
Im allgemeinen gibt es kleine Unterschiede als Angleichung an den jeweiligen Länderstandard. Und genau das ist es, was viele Sammler beanstanden. Meist wird aus Kostengründen das Modell nur anders beschriftet, diese Kleinigkeiten fallen unter den Tisch....
lg Helmut
Die deutschen und österreichischen Lokomotiven der BR 95 sind - AUSGENOMMEN RADSTAND 1E1 (daher kommt die gleiche Baureihe) vom Aussehen her völlig verschiedene Loks!
Hab grad keine digitalen Fotos bei der Hand - aber es gibt signifikante Unterschiede bei Rauchkammer, Kessel, Schornstein, Führerhaus, Kohlenkasten, ...
Am Bahnhofvorplatz Payerbach - Reichenau steht eine österr. 95! Die gefallen mir viel besser, wirken schlanker.
Dagegen wirkt die deutsche deutlich plumper, aber auch bulliger.
Soweit ich mich erinnern kann, wurden die deutschen Maschinen auch deutlich später gebaut (österr. ab 1922)
gruß
musiker
Hallo !
Die österreichischen Loks hatten erst seit 1938 rote Räder ! Vorher waren die Maschinen und die Räder schwarz und die Gestänge blank poliert. Die 214 und die 629 hatten feine dunkelgrüne Zierlinien an den Zylindern, Führerhäusern und Wasserkästen und am Tender. Bis heute hält sich auch die Unart, bei Museumsloks jeder Art, die Pufferteller weiß zu umranden. Das stammt aus der Zeit, als die Lokomotiven während des Zweiten Weltkriegs mit verdunkelten Lampen fahren mussten und die Puffer dadurch besser sichtbar waren.
Viele Grüße
Wuff
Die Deutschen 95er sind ein echt Preußisches Produkt, also ziemlich entfernt noch von Österreichischen Erkenntnissen. Abgeleitet wurden die 95er aus den zuvor gebauten Länderbahnloks der Tierklasse. In erster Linie sollten die 95er den Bayern beweisen, daß man auch mit nur 2 Zylindern und einem gewaltigen Kessel auf dem als ideal erscheinenden 1'E'1 Fahrwerk die selbe Leistung und Zug-/Druckkraft entwickeln kann, wie sie die Bayerische Gt 2x4/4 entwickelte. Deren Malletfahrwerk und die damit verbundenen beweglichen Dampfleitungen, die Schleuderanfälligkeit, das war den Preußen nicht geheuer. Also setzten sie alles daran, kontra mit der 95 (T18?) zu geben. Ich würde die Borsiglok als eine geglückte Konstruktion bezeichnen. Schubleistungstests sowohl in Thüringen als auch auf der Spessartrampe haben gezeigt, daß sie der Mallet gut das Wasser reichen, gleiche Tonnagen nachschieben konnte bei wesentlich geringerem Unterhaltungsaufwand.
Ich bin mir nicht sicher, aber vermutlich ist man in Österreich auf die 95er bzw. deren Vorgänger der Tierklasse aufmerksam geworden und hat gleich die erkannten Schwachpunkte versucht auszumerzen, als es um eine Planung der entsprechenden Gattung ging. Die Lokfabriken standen ja sehr eng in Kontakt zueinander und man verfolgte besonders Erfolge und Mißerfolge der Konkurenten. Da es noch Maschinen waren, konnte man bereits viele Konstruktionsmerkmale außen erkennen, nichts war so deutlich versteckt, wie heutzutage. Österreich hatte auch viel Know-How. Besonders auf dem Gebiet der Rauchkammer und des Ejektors war man in Österreich ja schon weiter, Herr Giesl hat da beachtliches entwickelt, das mußten später sogar die Preußen anerkennen.
Gruß,
Uwe
Servus Uwe
Weil du es gerade ansprichst: Von dem Giesel - Ejektor (ist wohl der Rauchfang ?) hab ich schon oft gehört, aber immer nur den Namen.
Kannst du mich aufklären was das Besondere daran ist ?
thx
bb
Wenn ich mich noch richtig an meine Studienzeit erinnere, hat Giesl die Stärke des Rauchzuges mit einem regulierbaren Dampfstrahl beeinflußt
Nachsatz:
Aber unser neuestes Mitglied HPK müßte da mehr darüber wissen
Giesl hat sich viele Gedanken um den Rauchabzug gemacht. Nämlich je besser dieser funktioniert, umso ergiebiger ist die Kohle- bzw. Ölverfeuerung und damit die Kesselleistung. Gieslschlote kann man in der Regel an der länglichen Form erkennen. Viele ÖBB-Loks haben sowas. Es gibt Ausführungen mit einem oder sogar mehreren "Kaminen", also auch Bläsern innerhalb der Rauchkammer. Die Anordnung und Dimensionierung, das war eine echte Wissenschaft zu Dampflokzeiten. Man glaubt kaum, was man sich um den Vebrennungsqualm an Gedanken machen mußte, damit er die langen Rauchrohre ergiebig durchstrich, also gescheit Dampf überhitze, andererseits keine Asche oder Schlacke mitriß, somit die Rohre verstopfte usw.
Gruß,
Uwe
ich kann euch zum schauen nur das anbieten...
ich find das ross ziemlich gewaltig, leider nur eine D ausführung dafür aber von Liliput Österrreich
Da ist ein Photo vom Vorbild, nur etwas überbelichtet...
Das Liliput-Modell der DRG 95 sieht wirklich gut aus und entspricht gut dem, was ich über eine Kohlegefeuerte bulligen DR-95 weiß.
Ich habe ein DRG 95er auch schon lange auf meinem Wunschzettel. Eigentlich hatte ich mal mit PIKO geliebäugelt, nur wurde mir davon von mehreren Modellbahnklubs schon abgeraten, wegen absolut unzureichender Zugkraft und sonst wohl auch recht mäßigen Fahreigenschaften.
Wie schauts denn bei Liliput aus? Kriegt die 550t über 3% bzw. das was man umgerechtnet auf Modellbahnverhältnisse dann erwarten würde? Die MÄRKLIN 96er, die ist ja ein Kraftprotz, so sollte es eigentlich die 95er auch sein, hatte ja eigentlich das selbe Pflichtenheft.
Übrigens, wer es noch eine Nummer gewaltiger als die 95 mag, im Schwarzwald gab es die BR85, auch 1'E'1. Sozusagen die kleine BR44, eine kraftvolle Einheitslokdreizylindermaschine. Das Modell durchfährt sogar die Kleinbahnradien dank Knickrahmen. Stilecht könnte man sogar zweiachsige Spantenwagen anhängen, die Schwarzwaldwägelchen waren recht ähnlich. Sah schon etwas ungewöhnlich aus, das Riesentrum mit den kleinen Wägelchen dran.
Gruß,
Uwe
Ich schon wieder. Das Vorbildfoto der ÖBB-Maschine zeigt deutlich einige Unterschiede. Doppelschlot (Giesl), kein Belpair-Kessel wie allen DRG-Loks gemein war. Andere Domaufteilung, vermutlich Mischvorwärmer vorne auf dem Kesselscheitel, Abweichende Zylinder (sieht ja bald aus, wie Dreizylinder-Verbund?) und auch völlig abweichende Frontpartie. Für ein Verbundtriebwerk könnte auch das Gegengewicht im Treibradsatz sprechen, muß aber nicht. Auch ein Punkt, der eventuell durch Erfahrungen mit der DRG-Maschine zu Veränderungen geführt hat.
Gruß,
Uwe
Hallo BR 140 !
Vorsicht !
Der Gieslejektor ist kein "Doppelschlot" !
Das ist der Kylchap, mit dem Loks z.B. in Frankreich und der ehemaligen CSSR ausgestattet sind.
Bei ALBA - Österreichische Dampfloks wird das Vorbild der ÖBB 95er eher bei einer tschechischen Privatbahn als in Preußen gesehen.
Viele Grüße
Wuff
Danke Wuff! Wie erklärt man es am besten?
Kylchap und Giesl, für mich jedenfalls Erfinder mit viel Ahnung. Irgendwie schade um all das Wissen, was da mal bestand. Manchmal frag ich mich, wäre heute wirklich noch eine Firma in der Lage mit den damals verfügbaren Rechenmethoden, Meßmitteln und Werkzeugen eine Dampflok zu konstruieren?
Als Computersimmulation vielleicht, doch ob das Ding wirklich gut und zuverlässig läuft?
Wie ist das denn bei der wohl über den Semmering dampfenden 95? Zweizylinder- oder Mehr-Triebwerk?
Gruß,
Uwe
Na geh... ich wollte sehen, wie viele mir das abnehmen. Aber als ich das Photo zum ersten Mal gesehen habe, hatte ich tatsächlich gedacht, da ist ihnen ein echtes reingerutscht
Ich hab`s mir mit meiner Antwort wohl zu leicht gemacht! Respekt vor Eurem Fachwissen!
Für bbernhard (m)eine laienhafte Giesl-Erklärung: Irgendwie erzeugt der Gieslschlot einen Unterdruck auf der Feuerungsseite, dadurch entsteht ein stärkerer Luftstrom durch Feuer, brennt besser -> wird mehr und/oder heisserer Dampf -> zieht mehr (die Lok) -> oder weniger nachlegen bei gleichbleibender Zugsleistung -> besserer Wirkungsgrad -> gut fürs Geldbörsel !!!
Im Internet habe ich nichts brauchbares gefunden.
lg Helmut
So würde ich das nicht sehen. Österreich ist ja schon früh auf Elektrotraktion umgestiegen, wie soll man sich da so extrem in Sachen Dampf auskennen?
Deutschland West hat sich erst Mitte der 70er vom Dampf getrennt, im Osten konnte man noch gut 10 Jahre länger durchhalten.
Imponiert haben mir immer die Güterzugdampfloks, besonders eben auch solche Bulligen wie die 95er, die in der DDR noch mit Ölhauptfeuerung fuhr. Grundsätzlich diese Behäbigkeit und lange schwere Züge, das war beeindruckend. Ein Spektakel, solch eine Fuhre in Gang zu setzen (am besten auf vollgekleckerten Schienen). Fotogüterzüge, die können nichts davon mehr rüberbringen.
Schnellzugdampfloks hab ich nicht aus dem Regelbetrieb in Erinnerung, da dominierten schon die E10er.
Gruß,
Uwe
Servus Uwe!
Wir Ösis sind ja nicht so relativ früh auf Elektro umgestiegen weil wir so fortschrittlich sein wollten, wir hatten keine Kohle!!! bzw. konnten uns keine leisten zu kaufen. Ich glaube mal irgendwo gelesen zu haben, dass sogar Züge ausgefallen sind, weil wir keine Kohle hatten, und ander Heizmaterialen ein Mist waren. So kamen wir zwangweise zum Entschluss, das Wasser, das uns keiner wegnehmen konnte und reichlich vorhanden ist, zu nützen.
Nur den Anfahrvorgang betrachtet, ist eine Dampflok der Elektrolok ja überlegen! (Vom Kunststück kein Schleudern zu verursachen einmal abgesehen) Hier sind keine größen Ströme zu schalten, thermische Probleme gibts auch keine (is ja eh schon alles heiss). Man kann ja in den Geschichtsbüchern nachlesen, was alles probiert wurde.
Der Weg war hart und steinig bis zum Taurus!
lg Helmut
Es gibt moderne Dampfloks, z.B.auf der Schafbergbahn und in der Schweiz hat man vor einigen Jahren eine 52er rekonstruiert.
95er habe ich noch in der DDR gefilmt, bei der Ausfahrt aus Saalfeld, aber nur mit leichten Personenzügen.
Viele Grüße
Wuff
http://www.dlm-ag.ch/default2.htm
Die einzigen in Mitteleuropa, die noch Dampfloks bauen. Sind aus der Dampfsparte der SLM-Winterthur hervorgegangen.