Die Westbahnstrecke im Abschnitt Wien - St. Pölten ist am Freitagnachmittag blockiert gewesen. Ein ICE mit 300 Passagieren an Bord hatte eine von einem anderen Zug verlorene Tür überfahren und war stecken geblieben.
Der Vorfall ereignete sich in einem Tunnel nahe dem Bahnhof Tullnerfeld. In dem Zug befanden sich laut dem Sprecher der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Christopher Seif, etwa 300 Passagiere. Sie wurden mit Unterstützung der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Verletzt wurde niemand.
300 Passagiere in Sicherheit gebracht
Seif zufolge hatte ein russischer Zug auf dem Weg von Moskau nach Nizza im 3,3 Kilometer langen Stierschweiffeldtunnel nahe der Ortschaft Rassing, Teil der Tunnelkette Perschling auf der Westbahn-Neubaustrecke, eine Tür verloren. Der nachfolgende ICE 90 (Wien - Hamburg) überfuhr das Hindernis, das sich im Drehgestell verfangen haben dürfte, und wurde gestoppt.
Für die etwa 300 Fahrgäste an Bord begann ein Feuerwehreinsatz. Vor der Evakuierung, die nicht über die Portale, sondern über die Notausstiege 4 und 5 des Stierschweiffeldtunnels erfolgen sollte, musste der Strom abgeschaltet werden, teilte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich mit. Die Passagiere sollten in der Folge mit Autobussen nach St. Pölten gebracht werden, sagte Seif.
Züge über alte Strecke umgeleitet
Züge, die zum Zeitpunkt des Zwischenfalls gegen 13.15 Uhr unterwegs waren, wurden dem ÖBB-Sprecher zufolge über Herzogenburg in die niederösterreichische Landeshauptstadt umgeleitet. Weitere Garnituren mussten während der Unterbrechung über die Altbaustrecke und somit über Rekawinkel und Neulengbach fahren.
Die ÖBB gingen von einer stundenlangen Sperre des Tunnels und damit der Hochleistungsstrecke aus. Eine genaue Dauer war Seif zufolge vorerst nicht abzuschätzen. Zuerst müsse nach der Evakuierung der Fahrgäste der ICE weggebracht werden, sagte der Sprecher. Danach müsse überprüft werden, ob Schaden an der Infrastruktur - wie Schienen, Oberbau und am Tunnel selbst - entstanden sei. Am Ort des Zwischenfalls standen vorerst sechs Feuerwehren im Einsatz, sagte Resperger. Er ging jedoch davon aus, dass sich die Zahl noch erhöhen werde.
Quelle: http://noe.orf.at/news/stories/2798648/
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