Nachdem wir in den letzten Jahren oft daran vorbeigefahren sind, aber nie ein Besuchstag war, bzw. ein anderes Tagesfüllendes Ziel besucht wurde, ist es sich am 30.08.2020 endlich ausgegangen, dass Feld und Industriebahnmuseum in Freiland, zwischen Lilienfeld und Türnitz, zu besuchen.
Das Museum war ursprünglich in Wien 13 beheimatet, im Jahr 1983 wurde nach Freiland, Bezirk Lilienfeld, übersiedelt. Auf dem jetzigen Gelände befand sich ursprünglich eine Pappfabrik, welche abgebrannt ist und dann aufgelassen wurde. Das ehemalige Kesselhaus wurde als Werkstatt und Lokschuppen umgebaut.
Das Museum bietet einen Überblick über das Feld und Industriebahnwesen, inklusive Bergbaufahrzeuge, die ausgestellte Sammlung umfasst rund 50 Loks und rund 180 Wagen.
Besuch nur an den Besuchstagen möglich, der nächste und heuer letzte Besuchstag ist am Sonntag, 27.09.2020, genaueres auf der Homepage des Vereins.
Gesamtlänge der Gleisanlagen rund 500 Meter.
Die Spurweite beträgt überwiegend 600 mm. Zur Aufstellung entsprechender Fahrzeuge finden sich auch Gleise mit 500 mm, 700 mm und 760 mm Spurweite.
Bei unserem Besuch Fahrbetrieb mit einigen Loks, z.T. mit Zügen.
Das Glanzstück, welches seit rund 2 Monaten wieder betriebsbereit ist, und bei unserem Besuch dauerhaft einen Pendelbetrieb zwischen Eingang und Kesselhaus geboten hat, ist die Orenstein & Koppel, Nummer 366, Baujahr 1899. Die wunderschön hergerichtete Dampflok hat eine lange Geschichte, der letzte Platz vor dem Zugang zum Verein war der Sparefrohspielplatz im Donaupark, aufgestellt im Zuge der WIG 1964.
einige weitere Bilder, zunächst das Museumsgelände
dann einige weitere Loks
Ziegelwerklok, Jenbacher, (15 PS), BJ 1953, war am Besuchstag im Fahreinsatz
Ziegelwerklok, Gmeinder (15 PS), BJ 1934
Orenstein & Koppel LD2, (20 PS), BJ1937 Lok des Bundesstrombauamtes Bad Deutsch Altenburg, NÖ, ist am Besuchstag gefahren
weitere Fahrzeuge
Stahlwerk Schöller-Bleckmann, Werkspersonenzug
Banknotentransportwagen der österr. Nationalbank
Rotationsschneeschleuder der Waldbahn Lunz am See – Langau, BJ 1968
Grubenlokomotive des ehemaligen Antimonbergbaues Schlaining, Burgenland, BJ 1975
Das ganze Freigelände macht einen sehr gepflegten Eindruck. Natürlich gibt es auch dort einige Fahrzeuge, die auf bessere Tage warten. Es gibt einen kleinen Museumsführer in Heftform (7 €) (der zwar nicht mehr ganz aktuell ist), in diesem Heft sind alle (zur damaligen Drucklegung) vorhanden Fahrzeuge angeführt. Alle ausgestellten Fahrzeuge sind mit einer Nummer versehen (bei einzelnen war die Nummernsuche aber vergeblich, vielleicht haben wir aber auch nur schlecht geschaut), und man kann im Führer das wichtigste einfach selbst nachlesen.
Bei unserem Besuchstag war ein kleines Buffet mit köstlichen Kuchen vorhanden, ob anderen Kleinigkeiten für einen Mittagstisch vorhanden wären, haben wir nicht beachtet.
Ein Besuch lohnt sich sicher, alleine schon wegen der wunderschönen Dampflok. Und der sehr bemühte Verein wird durch die 7 € Eintrittsgebühr auch etwas unterstützt, und kann vielleicht weitere Fahrzeuge herrichten. 2 – 3 Stunden Aufenthalt muss man als Minimum annehmen, wenn man sich die Fahrzeuge etwas genauer ansieht. Nachdem nahezu alles im Freien ist, ist ein Besuch in der derzeitigen Coronasituation auch möglich, da jede Menge Platz. Und nach Sankt Aegyd, mit den interessanten Dieselfahrzeugen, die im Bahnhofsbereich abgestellt sind, ist es auch nicht weit. Nur dann ist ein Besuch in der im alten Bahnhof befindlichen Konditorei ein zusätzliches Muss