Schon die ersten Überlegungen zum Umbau eines Modells können durch ein ganz simples Problem erschwert werden: wie misst man eigentlich zuverlässig Höhen an einem Fahrzeug?
Bei der Seitenwand kann man relativ gut in der Ebene arbeiten, wenn man eine Referenz oder eine Auflage in Höhe der Schienenoberkante hat, bei Dachaufbauten oder Stirnwänden wird das schon schwieriger.
Stellt man eine Schieblehre oder ein Lineal daneben oder davor, erreicht man gerade mal bei den Puffern eine verträgliche Ablesegenauigkeit; alles andere, wie Stirnfensterhöhe oder Regenrinne, kann nur unter möglichst rechtem Winkel angepeilt und letztlich doch nur geschätzt werden.
Gut, wenn sich da alte Kunststoff-Lineale finden lassen, für die man sonst so gar keine Verwendung hat...
Recht schnell hat man sich damit eine Höhenlehre zusammengebastelt, die zwar für Ästhetik und Verarbeitung keinen Preis verdient, aber für den angedachten Zweck ausreichend genaue Ergebnisse liefert:
Dabei gibt es nur drei Dinge zu beachten:
- in einem ausreichend stabilen Sockel, der spielfrei auf ein Prüfgleis aufgesteckt werden kann, muss das Lineal exakt senkrecht fixiert werden, mit dem Nullpunkt der Skala auf SOK,
- die Mess-Spitze muss ausreichend weit überstehen (ca. 30 mm), um auch entferntere Positionen zu erreichen,
- der "Schieber" muss möglichst passgenau das Lineal umschließen, damit er nicht aus seiner eingestellten Position nach unten fällt:
Darüber hinaus empfiehlt es sich, den Sockel mit Blei zu beschweren, damit die etwas asymmetrische Konstruktion nicht so leicht umkippt:
So gerüstet, lassen sich erst einmal die relevanten Maße eines Umbaukandidaten ermitteln (und stellt schon mal fest, dass der Kasten ca. 1 mm zu hoch sitzt):
Bei Bedarf kann man mit einem kurzen Schienenstück auch von der Seite ans Objekt (wieder 1 mm zu viel, also stimmt wenigstens die Höhe der Seitenwand):
Die Höhe des neuen Rahmens wird ermittelt (die passenden Räder mit dem größeren Durchmesser sind dazu schon eingebaut):
Auch die Unterkante soll künftig mit der des Kastens abschließen:
Die zu bearbeitenden Längsmaße lassen sich dann wie gewohnt mit Lineal und Schieblehre ermitteln, dann kann der neue Rahmen auf die Fräse...
LG
Jenbacher