ÖBB Dreifachbespannung mit Altbau-Elloks

Gab es schon öfter, meist aus Umlaufgründen. Aus einem Buch habe ich zB. 1670+1110+1110 mit ein paar Schlieren am Brenner in Erinnerung.

Ohne Vielfachsteuerung spricht man von Vorspann.

Vorspann kann ein Nutzvorspann sein, weil es die Last erfordert oder ein Leervorspann sein, um Lokomotiven zurückzuführen, weil es vorher eine Unpaarige Zugleistung gab, oder eben das Vorspanntriebfahrzeug zum Ausgangspunkt zurückkehrt, oder bei Fahrzeugüberstellungen (kann auch kalt erfolgen)!

Beispiel mit Doppelter Vorspannleistung im Salzkammergut, Salzzug 67529 von Ebensee nach Brückl, der zwischen Obertraun-Dachsteinhöhlen und Bad Mitterndorf 3 Loks hatte. Aufnahme Titelbild 08.04.1993 von Otto Leiß.

Im Bahn im Bild 96 "Salzkammergut-Strecke" habe ich zwei entsprechende Fotos gefunden, auf den Seiten 10 (1041+1089+1045) und S. 77 (1188+1045+1045). Doppeltraktionen mit Altbau-E-Loks gibt's da auch einige Aufnahmen.

Ich schätze mal, die Salzkammergutbahn bietet da sicher aus der Vergangenheit noch grundsätzlich mehr passende Motive, dort hatten ja ein Großteil der Altbauloks ihre letzten Lebensjahre verbracht.

LG Markus

Zitat von ex Außerfernbahner

Ich erinnere mich aber auch, dass damals als ich in den Siebzigern in Gmunden Urlaub machte, viele Güterzüge dreifach bespannt waren, z.B. 1189 + 1670 + 1245...

Zitat von Markus23

... dort hatten ja ein Großteil der Altbauloks ihre letzten Lebensjahre verbracht.

1670 im Salzkammergut in den 1970ern kann ich mir trotzdem nicht vorstellen, die waren am Arlberg heimisch.

Zitat von ex Außerfernbahner

Eigentlich war das ja keine Dreifachtraktion, denn soweit ich weiß, hatte jede Lok ihren eigenen Lokführer.

Das eine hat aber mit dem anderen gar nix zu tun!

Zitat von ex Außerfernbahner

1189 + 1670 + 1245

Worin liegt der Grund dafür? So schwach auf der Brust ist ein Krokodil ja eigentlich nicht. Und so eine Dreifachbespannung ist ja äußerst kostenintensiv.

1189 ein Methusalem. Dauerleistung 1740 kW.

1670 einst als "Tal-Schnellzuglokomotive" beschafft, also auf Geschwindigkeit ausgelegt und nicht auf Kraft, Dauerleistung 2150 kW.

1245 noch die modernste der drei Altbauloks aber auch kein Kraftpaket, Dauerleistung 1700 kW.

Zum Vergleich:

1042.5 Dauerleistung 3808 kW

1044 Dauerleistung 5000 kW

1016 Dauerleistung 6400 kW

Conclusio:

Eine 1042.5 hat mehr Zugkraft als zwei Krokos.

Ein Ochse hat mehr Zugkraft als die drei alten E-Loks zusammen.

Wenn man keine bessere Lok zur Verfügung hat weil es deren zu wenige gibt ist die Kostenfrage einer 3fach-Altbaulok-Bespannung hinfällig wenn man transportieren muss!

Zitat von ste70

Gab es schon öfter, meist aus Umlaufgründen. Aus einem Buch habe ich zB. 1670+1110+1110 mit ein paar Schlieren am Brenner in Erinnerung.

Natürlich!

Aber er schreibt ja von "Stein-Ganzzug" und da wird das Gewicht schon eine größere Rolle gespielt haben als bei ein paar Schlieren.

Wobei es auch auf die Strecke ankommt:

den "Retzer Semmering", so nannten die Eisenbahner die Steigung nach dem Bf Retz Richtung Drosendorf, waren fünf Schlieren für eine 2143 auch das Höchste der Gefühle, und selbst da blieb manchmal ein Zug liegen bei herbstlichen Verhältnissen (Nässe, Blätter) oder unerfahrenen Tfzf! ...

Zitat von ex Außerfernbahner

1189 + 1670 + 1245

1670 bei Gmunden halt ich für einen Irrtum.

Hier ein Beispiel einer Dreifachbespannung beim Traunsee 1978.
1189 + 1080 + 1045 am Weg von Ebensee nach Gmunden (Stoanazug)
Foto von Christian Niederreiter

1189 1080 1045 Ebensee_Gmunden 1978 Christian Niederreiter.jpg

Zitat von Nordbahnbertl

1189 ein Methusalem. Dauerleistung 1740 kW.
1670 einst als "Tal-Schnellzuglokomotive" beschafft, also auf Geschwindigkeit ausgelegt und nicht auf Kraft, Dauerleistung 2150 kW.
1245 noch die modernste der drei Altbauloks aber auch kein Kraftpaket, Dauerleistung 1700 kW.

Zum Vergleich:
1042.5 Dauerleistung 3808 kW
1044 Dauerleistung 5000 kW
1016 Dauerleistung 6400 kW

Conclusio:
Eine 1042.5 hat mehr Zugkraft als zwei Krokos.
Ein Ochse hat mehr Zugkraft als die drei alten E-Loks zusammen.

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@Nordbahnbertl: Bei Deiner Conclusio stellt es mir als Techniker die Haare auf: Du mischt Leistung und Zugkraft in eine unverdauliche Mixtur.

Leistung = Kraft * Geschwindigkeit. Die höheren Leistungen brauchen die schnell fahrenden Loks, damit sie auch bei hoher Geschwindigkeit den Zug noch befördern (bzw. ihn auf diese Geschwindigkeit beschleunigen) können.
Selbstverständlich spielt die Dimensionierung der Komponenten eine Rolle, aber für die Zugkraft beim Anfahren und bei geringer Geschwindigkeit sind v.a. das Reibungsgewicht, die Art der Steuerung (mit Stufen oder stufenlos) und die Art des Antriebs (gekuppelt oder Einzelachsantrieb) eine Rolle.

Zum Vergleich die Anfahrzugkräfte (aus Wikipedia zusammengesucht):
1189: 224 kN
1670: 185 kN
1245: 200 kN
1042.5: 260 kN
1144.2: 311,5 kN
1116: 300 kN

Conclusio: erst zwei Ochsen bringen gerade einmal die Anfahrzugkraft der drei alten Loks zusammen.

Wobei man bei der Anfahrzugkraft auch wieder das Limit von 450kN wenn eine normale Zugeinrichtung verbaut ist.

Entscheidend ist auch noch ob Kollektormotor oder nicht. Asynchronmotoren haben beim Anfahren einen erheblichen Vorteil.

Geht das Motiv heute noch?