130 Meter lang und 1300 Tonnen schwer ist die Maschine, auf deren schnelle Arbeit die Wienerinnen und Wiener hoffen müssen. Einen Kilometer hat der Koloss bereits durchgraben.
Selbst Debohra darf sich einmal ausruhen. Monatelang war ihr keine Pause vergönnt, ohne Unterlass hat sie fernab des Tageslichts Gestein zerschnitten, im Erdreich gebohrt und das ausgegrabene Zeug auch noch abtransportiert. Nun steht Debohra bei der U-Bahn-Station Pilgramgasse und macht zwei Wochen Urlaub: Ihr Zustand muss gecheckt werden, kleine Wunden sind routinemäßig zu behandeln. Nur um sie dann erneut auf eine Schicht zu schicken, die so lange dauert, bis Debohra unterhalb der Neubaugasse ankommt.
Debohra ist dafür zuständig, den Wienerinnen und Wienern im Jahr 2030 endlich die Fahrt auf dem neuen Abschnitt der U-Bahn-Linie 2 zu ermöglichen, der sich zwischen Matzleinsdorfer Platz und Rathaus erstrecken wird. Dafür braucht es neue Tunnel und dafür wiederum eine Tunnelvortriebsmaschine – Debohra eben.
Ihren Namen verdankt sie einem Online-Voting, das die Wiener Linien veranstaltet haben. Ein weiblicher Name war von vornherein unabdingbar, um auf die Schutzpatronin der Bergleute, die heilige Barbara, zu verweisen. So viel Tradition und christlicher Aberglaube müssen auch bei einem Hightech-Projekt im roten Wien sein. Die Schreibweise des biblischen Namens Deborah wurde allerdings modifiziert, um Debohras Kernkompetenz hervorzuheben.
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