Hallo zusammen,
nachdem ich bereits 2017 mein Diorama "Bhf. Erdberg" fertiggestellt habe und sowohl in tramway&modell (Ausgaben 02/17 und 04/17) als auch hier im Forum darüber berichtet habe, folgte im Herbst 2021 mit einem weiteren Diorama, angelehnt an die Kuppelendstelle Hadikgasse ein weiteres Diorama. Darüber berichten durfte ichauch wieder in den Ausgaben 04/21 sowie 01/22 von tramway&modell. Ursprünglich war das Diorama als Bestandteil einer geplanten Anlage geplant, durch verschiedene Umstände kam dieses Projekt allerdings über die berühmt berüchtigte Sperrholzwüste nicht hinaus und wurde im Jänner 2023 abgebrochen.
Doch hier geht es um die Modellumsetzung der Kuppelendstelle Hadikgasse welche beim Vorbild bis 1961 die südliche Endstelle der Linie 10 bildete.
K 2327+k2 3205 am Stockgleis der Kuppelendstelle Hadikgasse
Beim Bau habe ich, auch um die Nutzbarkeit als Anlagenteil sicherzustellen, besonderes Augenmerk auf die Gleisanlage gelegt. Dabei entstanden auch einige Fotos die ich Euch gerne zeigen möchte. Vielleicht klären sich dadurch ja einige Fragestellungen, das Gleissystem von Swedtram ist mit entsprechender Nacharbeit durchaus brauchbar, erfordert jedoch einiges an Nacharbeit und ob die Gußteile der Bausätze für einen dauerhaften Anlagenbetrieb geeignet sind würde ich ehrlicherweise anzweifeln. Durch die Art und Weise wie die Weichenzungen eingebaut werden, ist ein nachträglicher Tausch nicht zerstörungsfrei möglich.
Bauteile der Weichenbausätze von Swedtram
Die Weichenbausätze von Swedtram sind sowohl für Links-als auch Rechtsweichen geeignet. Die Gußteile der Herzstücke sowie der Weichenzungenbereiche sind beidseitig profiliert. Die Weichenzungen sowie Spurhalter sind aus Messingguß gefertigt. Ätzteile zum Aufbau sowie eine Pertinaxschwelle sind ebenfalls Bestandteil der Bausätze.
Ausfeilen des Stellbereiches der Weichenzunge
Größte Sorgfalt erfordert die Vorbereitung der Gußteile im Bereich der Weichenzungen um einen einwandfreien Umstellvorgang sicherzustellen. Im Bereich der Zungenspitze muss für die sichere Spurführung soviel Material abgetragen werden, dass die Zungenspitze mit der jeweiligen Leitkante in einer Flucht liegt.
Materialabtrag bei der Weichenzunge
Die aus Messingguß gefertigte Weichenzunge muss im Bereich des Drehpunkte und bei der Weichenzunge bearbeitet werden um einen freien Lauf sicherzustellen.
Der Umstellvorgang erfolgt über die an die Weichenzunge angelötete Stellschwelle
Bei Betrieb mittels Unterleitung können die im Bausatz enthaltenen Spurhalter aus Messing nicht verwendet werden, da sie naturgemäß einen Kurzschluss verursachen würden. Am Foto sind die Trennschnitte im Bereich der selbst gefertigten Pertinaxschwellen noch nicht gesetzt. Sie wurden nachträglich mittels Trennscheibe gesetzt. Durch die geringe Materialstärke der Stellschwelle und die Empfindlichkeit der Weichenzungen auf Krafteinwirkung empfiehlt es sich den Trennschnitt vor dem Einbau zu setzen.
Die Weiche ist fertig aufgebaut und bereit für die Verkabelung und Herzstückpolarisierung
Der Anschluss an die anschließenden Gleisstränge erfolgte mittels handelsüblicher Gleisprofile von Swedtram welche entsprechend abgelängt wurden. Die Bearbeitung der Schienen erfolgte mittels Miniatur-Kappsäge, das Material lässt sich jedoch auch mit der Feinsäge von Roco gut bearbeiten. Entstandene Grate lassen sich durch feilen leicht entfernen.
eine erste Aufstellung am neuen Fotodiorama
Entgegen der bisherigen - eigentlich guten - Erfahrungen beim Eingipsen der Straßenbahnschienen wollte ich diesmal eine andere, weniger Arbeitsintensive Vorgehensweise versuchen und habe die Flexyway Pflasterfläche von Juweela verwendet.
Die Zwischenräume zwischen den Schwellen müssen mit Kunststoffplatten aufgefüllt werden
markant für die Pflasterung entlang der Gleise sind 2-3 außenliegende Steinreihen
Durch die endlos verlegten Pflastersteine kann der Übergang zwischen den Pflasterreihen im Veersatz gut getarnt werden
Durch die Flexibilität des Materials ist auch ein Verlauf im Bogen problemlos möglich und optisch stimmig.
ein leichter Höhenunterschied zwischen Pflasterung und SOK erleichtert die Reinigung und erhöht die Betriebssicherheit massiv
Das Trägermaterial der Pflastersteine lässt sich mittels Tangit problemlos mit den Einlegeteilen aus Kunststoff verkleben.
Nachdem der Rillenbereich leicht verschmutzt wurde, tritt er optisch etwas in den Hintergrund
Natürlich wurde auch eine Fahrleitung montiert, aber das ist ein anderes Kapitel...
Die Flexyway Pflasterfolien von Juweela haben mich sehr überzeugt. Der Pflasterverlauf ist gleichmäßig aber dennoch ungleichmäßig genug um authentisch aber nicht unruhig zu wirken. Die Bearbeitung der (keramikähnlichen) Steine ist problemlos möglich und das beigefügte Material zum verfugen ist optisch auch sehr stimmig.
Jedenfalls eine gute bis sehr gute Alternative zur mühseligen und staubintensiven Ritzerei der eingegipsten Schienen.
LG Markus
Abschließend möchte ich mich auch nochmals beim Forenkollegen bedanken welcher mir dankenswerterweise die Spörle Gußformen für Decksteine sowie Mauerplatten unkompliziert zur Verfügung gestellt hat!