Ich gehe jetzt schon auch davon aus, dass ein Decoder den Strom aushält, für den er ausgelegt ist. Da brauch ich eigentlich nicht über Gleisspannung und Baugröße philosophieren. Dass der MX617 offenbar ein Serienproblem gehabt hat, hat @52.7594 ja schon in #20 geschrieben (und dann noch einmal in Erinnerung gerufen), es wird aber in der Diskussion weiterhin ignoriert.
Roco ÖBB 93 Digitalisierung
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52.7594 -
8. April 2024 um 18:40 -
Unerledigt
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Folks!
Bitte hört auf herum zu theoretisieren mit uralten Märchen die schon vor 30 Jahren kaum mehr zutreffend waren. Es werden keine Si Dioden benutzt oder bipolare Transistoren!
Die Dioden auf den Decodern hatten früher 0,7-1V Spannungsabfall (2x bei einem Grätzgleichrichter), heutige Dioden 0,1-0,3V dadurch ist die Erwärmung stark gesenkt. Früher hatte es bipolare Transistoren die kräftige Spannungsabfälle am Halbleiter hatten +/- 1V. Heutzutage kann man MOSFETs selbst mit 3V aufsteuern daß die Leiterbahnen mehr Spannungsabfall verursachen als der MOSFET selbst. Die MOS FETs können häufig 3A und mehr, man muß sich fürchterlich anstrengen um schlechtere Bauteile zu bekommen. Wenn Decoder abrauchen dann die Leiterbahn, aber kaum noch die Bauteile selbst so man nicht mit großer Anstrengung Schlimmes macht.
Wie tötet man Decoder? Fachgerechte Vorgangsweisen zum Decoder Killen sind:
- Motoranschlüsse ans Gleis, da hat kein Decoder eine Chance sich zu schützen, auch Kondensatoren vom Motor zum Gleis sind eine sichere Methode zum Killen. MäTrix und Piko machen das sehr häufig auch 2024 noch immer.
- zu hohe Spannung am Gleis um mit der EMK von Spulen möglichst 1000V oder ähnliches zu erreichen. Die EMK Spitzen können 50-100faches der Gleisspannung erreichen wenn man nix dagegen tut. Um das zu erreichen den Funkenlöschkondensator quer zum Motor ganz entfernen, das führt zu frühen Ableben, nicht immer sofort aber mit der Zeit ganz sicher!
- Das kann man durch falsche Entstör Bauteile oder deren Entfernung unterstützen. Kondensatoren von den Schienen zum Motor helfen auch rasch weiter, weil die Regelung des Decoders verwirrt wird. Das führt zu schlechter Regelung und starken Spannungsspitzen weil häufig stark umgesteuert wird.
- zu dünne Leitungen in der Anlage, damit der Decoder und/oder Zentrale einen Kurzschluss möglichst knapp nicht erkennen können um dann über längere Zeit hohe Ströme durch den Decoder zu leiten.
- Sehr gut funktioniert auch Öl. Einfach viel Öl in die Lagerpunkte des Motors einfüllen, der mag das nicht, aber vom Auto weiß man ja Öl ist wichtig. Im Elektromotor verteilt sich das Öl und bindet nachhaltig den Bürstenabrieb damit der Kollektor zugeklebt wird. Das Hilft nachhaltig den Strom durch H0 Motore auf 3-5A zu heben. So man den Decoder durch weitere Verwirrungsmaßnahmen wie entfernen der Löschkondensatoren behindern und schädigen. Schaltet der Decoder nicht rechtzeitig ab sondern nimmt die Gelegenheit wahr und brennt ab.
- Früher gab's noch die Möglichkeit Lämpchen gegen Schiene zu verkabeln statt gegen (+) manche Decoder haben das nicht gut geheißen. Heutzutage sollte das aber jeder Decoder verdauen können, also die Möglichkeit zum Decoder Killen geht leider vorlohren.
- Virtueller (+) also das Erzeugen von (+) mittels Dioden extern direkt aus dem Schienensignal. Das hilft auch häufig den Decoder zu Killen, weil man so das Messen des Stroms an den Funktionsausgängen vermeidet. Der Decoder kann den Versorgungsstrom für die FA's nicht messen und somit vermeidet man das Schutzabschalten wenn Fehler an den Lämpchen sind. Da sind aber manche Decoder so gemein und haben die Messeinrichtung im Masse-Weg. Also diese Methode der Beschädigung geht nicht überall.
- Früher war das Einpacken mit Isolierband eine Hilfe Decoder zu überhitzen. Da die kaum noch warm werden hilft das nur noch selten.
Es gibt sicher noch mehr Möglichkeiten, aber das ist mir grad mal so eingefallen...
-AH-
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Dann hätte ich jetzt gern eine Erklärung dafür, dass ein MX618N18 bei 18V am Gleis heizt wie ein Radiator und bei 15V nicht.
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Pauschal zu sagen, ein Decoder ist zu klein, greift finde ich zu kurz.
Niet.
Wer selber schon viele Loks digitalisiert hat und dann auch welche zurückbekommt, weiß, wann ein Decoder zu klein ist.
Nehmen wir mal an unsere wundervolle LGB-U kann theoretisch mit einem Decoder der Spur N problemlos betrieben werden:
0,5A Stromaufnahme bei 0,8A Dauerleistung des Decoders, kein Problem.
Was passiert, wenn eine Lok dieser Größe mit so einem Deocoderl (weil nix anderes ist das im Vergleich) betrieben wird, können wir spätestens bei der ersten Fahrt im Sommer mit einem Zug auf einer Steigung beobachten. Da kannst den Betrieb abbrechen. So gesehen in Tulln - Eine U mit Zug auf Steigung im Hochsommer mit MX645 + Erweiterung auf 1,8 A ist verendet, weil er die Hitze einfach nicht wegbringt. Aus. Ende. Das ist Fakt.
Meine U mit einem MX696 (4A Dauerstrom) fährt dagegen Stundenlang ohne ein Hitzeproblem - was so viel heißt, dass wir davon ausgehen können, der Decoder ist zu KLEIN. Vielleicht sollt ich noch dazu sagen, dass mit "nur" 17V statt den 24V gefahen wird? Es ist also auch weniger Spannung, die ein überhitzen so oder so grundsätzlich ausschließen würde.
Da kann jetzt jeder für sich selber Entscheiden, ob er das will.
Ich sage, dass eine Schlepptenderlok in H0 mindestens einen MX630 verdient hat, einfach der Sicherheit halber. Die Eigenwärme ist nicht zu unterschätzen... gepaart mit der Motorwärme und dem gegenseitigem anwärmen... ich heiße es nicht für gut. Das zeigen auch meine vielen Umbauten - keiner davon kam bis jetzt kaputt zurück - und die sind definitiv im Dauer/Anlagen/Ausstellungsbetrieb. Somit ist meine Philosophie, immer ein bisschen über der Reserve zu sein kein Fehler.
Ich würde zum Beispiel niemals einen MS500 in eine 52er einbauen, nur weil der Strom passt.
Umgekehrt ist ein MX632 für einen kleine Draisine wieder komplett übertrieben...
So klein wie möglich, so groß als nötig. That's it. 16 Jahre Betrieb zeigen, dass das kein Fehler ist.
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