Was ist das für ein Wagen?

  • Hallo,


    zuerst die Vorgeschichte: da ich seit 4 Wochen stolzer Besitzer eines 3D-Druckers bin, habe ich begonnen einige meiner alten Modelle mal auszudrucken. Nach einigen Versuchen ist es mir nun gelungen einige Uc(n)s zu drucken. Jetzt würde ich mich gerne an weiteren Güterwagen versuchen (für größere Wagen ist der Drucker zu klein). Ich habe das Netz und meine Fotosammlung durchsucht und bin dabei auf folgenden interessanten Wagen gestossen, den ich gerne als Modell umsetzen würde (Gklm 113 3 061):


    d1jz7aah0s0son46w.jpg


    Hat irgendwer Infos oder Unterlagen zu der Wagentype (Abmessungen, Typenpläne)


    Danke im Voraus


    lG


    Andreas

  • Das ist ein ehemaliger G10 mit Wänden aus Hartfaserplatten. Bei dem gezeigten Exemplar wurde auch das Dach umgebaut. Pläne kenne ich keine, aber solche Wagen - mit Flach- oder Tonnendach - sieht man auf älteren Fotos aus den 50er Jahren öfters...


    edit: im Carstens/MIBA-Report über die ged. Güterwagen steht auch etwas über diesen Wagen drinnen.


    edit die zweite: ein GKB-Exemplar mit Flachdach in Köflach von mir 1994 fotografiert:


  • Ich habe den Wagen in keiner Liste über ÖBB Wagen gefunden (weil es so wenige waren?) und dann auch im Carstens nachgeschaut. Auf S.142 ist ein DR-Wagen abgebildet (ehemalige Verbandsbauart), der sehr ähnlich ausschaut mit dem Unterschied, dass dieser Holzwande hat.

    Alle Fotos ohne zusätzliche Quellenangabe sind selbstgemacht!

  • Danke für Eure Inputs. Ich bin auf dem Gebiet der Güterwagen ein ziemliches Nackerpazerl, aber die Theorie mit dem umgebauten G10 dürfte wohl hinkommen. An der Stirnseite sieht man auch die Schweißnaht für die verlängerten Profile, wo das neue Dach aufgesetzt wurde.

    lG

    Andreas

  • Schaut aus wie ein umgebauter G10 mit Tonnendach.


    https://www.flickr.com/photos/linie305/9658791660/

    Ist es auch!


    Ich habe den Wagen in keiner Liste über ÖBB Wagen gefunden (weil es so wenige waren?) und dann auch im Carstens nachgeschaut. Auf S.142 ist ein DR-Wagen abgebildet (ehemalige Verbandsbauart), der sehr ähnlich ausschaut mit dem Unterschied, dass dieser Holzwande hat.

    Naja es gab 542 Stück davon noch im Jahr 1967. Sie wurden zwischen 1960 und 1966 aus G 125 umgebaut.


    Andreas ich melde mich bei dir!

    Nicht eigens gekennzeichnete Fotos sind von mir, bzw. aus meinem Archiv und ich habe die Erlaubnis sie zu veröffentlichen.

  • G10 ist die gattungsbezeichnung der DRB-flachdachwagen der verbandsbauart bei der DB nach 1951. Und nach 1951 ist sicher kein wagen zur OeBB gekommen. Bevor diese wagen auch nummernmaessig zur OeBB gekommen sind, wurden sie G "Muenchen", "Kassel" oder "Karlsruhe" benannt. Zwischendurch wurden sie auch nur als BBOe "G" mit der ehemaligen DRB-nummer bezeichnet.

    Bei der OeBB bekamen diese wagen nicht nur plattenverkleidungen anstatt den brettern und verstaerkte federn, sondern (teilweise) auch ein tonnendach. Wobei von den tonnendachwagen nur die 1131.0 und 1133.0 die faserplatten hatten und die 1132.0 die ueblichen bretterwaende. Die wagen 1130.0 - 1131.0 hatten zum unterschied anscheinend nur die originalen blattfedern behalten.


    Umgestaltet wurden die wagen 1960-1966, vor 1967 wurden die wagen als 155.5 bzw. die schwaecheren als 154.5 bezeichnet. Ehemalige handbremswagen hatten um 30cm laengere untergestelle (9,6m LueP) , welches an einer seite entsprechend vorgestanden ist.

  • G10 ist die gattungsbezeichnung der DRB-flachdachwagen der verbandsbauart bei der DB nach 1951. Und nach 1951 ist sicher kein wagen zur OeBB gekommen. Bevor diese wagen auch nummernmaessig zur OeBB gekommen sind, wurden sie G "Muenchen", "Kassel" oder "Karlsruhe" benannt. Zwischendurch wurden sie auch nur als BBOe "G" mit der ehemaligen DRB-nummer bezeichnet.

    Bei der OeBB bekamen diese wagen nicht nur plattenverkleidungen anstatt den brettern und verstaerkte federn, sondern (teilweise) auch ein tonnendach. Wobei von den tonnendachwagen nur die 1131.0 und 1133.0 die faserplatten hatten und die 1132.0 die ueblichen bretterwaende. Die wagen 1130.0 - 1131.0 hatten zum unterschied anscheinend nur die originalen blattfedern behalten.


    Umgestaltet wurden die wagen 1960-1966, vor 1967 wurden die wagen als 155.5 bzw. die schwaecheren als 154.5 bezeichnet. Ehemalige handbremswagen hatten um 30cm laengere untergestelle (9,6m LueP) , welches an einer seite entsprechend vorgestanden ist.

    Hallo Hans,

    unter "G10" verstehe (und meine) ich im landläufigen Sinne die ged. deutschen Flachdachwagen-Bauarten der wie zB der G München usw.


    Das mit dem Umbau ab 1960 kann - zumindest für den Umbau auf "glatte" Wände - allerdings nicht ganz stimmen, denn es gibt Bilder mit solchen ÖBB-Wagen aus den 50ern, z.B. im oben erwähnten Carstens-Band der ÖBB G 41 556 mit Flachdach und Hartfaserplatten, fotografiert 1955 in Stuttgart sowie der ÖBB G 130 163 mit ebenfalls glatten Wänden sowie Flachdach auf dem Titelbild der Februarausgabe der Eisenbahn von 1959, fotografiert in Kapfenberg.


    Jürgen

  • Hallo Jürgen, es kamen über 4200 Wagen von diesen Gattungen (verschiedenen)zu den ÖBB (Nummern 125 bis etwa 131) und die wurden fast alle umgebaut

    Nicht eigens gekennzeichnete Fotos sind von mir, bzw. aus meinem Archiv und ich habe die Erlaubnis sie zu veröffentlichen.

  • Der massenhafte Umbau an den Flachdachgüterwagen bezieht sich aber nicht auf die Plattenwände, sondern auf das Fahrwerk. So wie Ihr das schreibt, müßte es mehr Wagen mit Platten gegeben haben, als Wagen mit Bretter. Das war aber nicht so. Wagen mit Holzfaserplatten waren eher die Ausnahme und da gab es in jeder Nummerngruppe ein paar davon. Die wurden deshalb gerne fotografiert, da sie eben ausgewöhnlich waren. Die Bretterwagen waren allgegenwärtig und uninteressant.

  • G10 ist nunmal die bezeichnung der DB nach 1951.


    Fachlich richtig ist das die verbandsbauart "A2" der deutschen laenderbahnen ab 1910. Irgendwie haette ich gerade von dir diese kenntnis erwartet. Wir haben in Oesterreich ja auch lokreihen und keine baureihen, und eine 1020 ist halt auch keine E94. :(

    Wenn da wirklich andere fotos existieren, dann kann nur die OeBB falsche daten in ihren dienstbehelfen haben.


    Wobei es 1959 wohl der erste wagen der serie gewesen sein koennte und darum dieses bild veroeffentlicht wurde. Jedenfalls wurden bei der OeBB wagen mit brettern und wagen mit plattenwaenden als eigene wagentype unterschieden. Ebenso auch die wagen mit den staerkeren blattfedern, gleich wie die der Om. Darum gibt es G 125 und G 160, die sonst gleich aussehen.

    In meinen Carstens-baenden ist dieses foto leider nicht drinnen, duerfte wohl eine zu alte auflage sein. Sieht dieser wagen wirklich gleich aus? Oder ist es eher eine behelfsreparatur aus der nachkriegszeit mit gerade vorhandenen materialien?

    LG Hans

  • Der massenhafte Umbau an den Flachdachgüterwagen bezieht sich aber nicht auf die Plattenwände, sondern auf das Fahrwerk. So wie Ihr das schreibt, müßte es mehr Wagen mit Platten gegeben haben, als Wagen mit Bretter. Das war aber nicht so. Wagen mit Holzfaserplatten waren eher die Ausnahme und da gab es in jeder Nummerngruppe ein paar davon. Die wurden deshalb gerne fotografiert, da sie eben ausgewöhnlich waren. Die Bretterwagen waren allgegenwärtig und uninteressant.


    Danke für die Ergänzung, so sehe ich das auch. Die genannten Nummerngruppen...

    Pospichal hat die Wagen aufgelistet: https://www.pospichal.net/loks…ik/18121-oebb1133gklm.htm

    ... zeigen die auf Tonnendach umgebauten Wagen. Mit dem Umbau der Seitenwände auf Platten hat das nicht direkt zu tun sondern ist auch mE eine Überschneidung. In einem der Carstens-Bände ist auch ein ÖBB-Wagen mit Bretterwänden und Tonnendach abgebildet (und HIER - 2. Bild rechts - auch im Modell).


    Daher aber auch mein Hinweis, dass es schon vor 1960 auf Platte umgebaute Wagen geben hat.



    Jedenfalls wurden bei der OeBB wagen mit brettern und wagen mit plattenwaenden als eigene wagentype unterschieden. Ebenso auch die wagen mit den staerkeren blattfedern, gleich wie die der Om. Darum gibt es G 125 und G 160, die sonst gleich aussehen.

    In meinen Carstens-baenden ist dieses foto leider nicht drinnen, duerfte wohl eine zu alte auflage sein. Sieht dieser wagen wirklich gleich aus? Oder ist es eher eine behelfsreparatur aus der nachkriegszeit mit gerade vorhandenen materialien?

    LG Hans

    Nummerngruppen wären dann natürlich interessant :)


    Zum ÖBB G 41 556 mit Flachdach (!) und Hartfaserplatten, siehe MIBA-Report gedeckte Wagen Seite 39.


    Jürgen

  • Bei der GKB kenne ich nur plattenwagen mit beiden verstaerkungsvarianten, ebenso flach- und tonnendach. Die blattfedern hatte ich damals mangels wissen aber nie beachtet.

  • Zufällig grad bei eBay entdeckt.


    s-l1600.jpg

    Liebe Grüße.

    Wolfgang

    Quality since 1958

    Sofern nicht anders angegeben, bin ich der Urheber der in meinen Beträgen geposteten Bilder.

  • Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den 113 3 (Gklm-u) und 113 1 (Gklm) oder präzieser gefragt: was bedeutet das "-u"? Dass der Gklm RIV-tauglich war und der 113 3 offenbar nicht ist mir schon aufgefallen. Vom Kasten habe ich gar keine Unterschiede entdeckt.

  • Laut DB (Dienstbehelf) 520 "ÖBB Güterwagen - Technische Daten und Details" Ausgabe 1986 gibt es "u" nur in Zusammenhang mit "H": Wärme-/Kälteschutzeinrichtung.

    Bei G,H,I gibt es "v" als Hinweis auf "elektrische Heizleitung nur für 1000V".

    Alle Fotos ohne zusätzliche Quellenangabe sind selbstgemacht!

    Einmal editiert, zuletzt von Michael W ()