Der (beinahe) tägliche Unfall auf Eisenbahnkreuzungen

  • Ich verwende unter anderem im Auto auch Google Waze für die Navigation. Dort ertönt bei Annährung an eine Eisenbahnkreuzung ein Warnton und es wird per Sprache auch auf die Kreuzung hingewiesen. Diese Option ist standardmäßig eingeschalten, ich hab sie bei mir deaktiviert.


    Ist also offensichtlich ein Phänomen das weltweit auftritt.

    Bilder ohne Quellenangabe oder Link sind von mir.

    Sollte mein Account gesperrt oder gelöscht werden dann sind gleichzeitig alle meine Inhalte (Postings, Bilder, Schaufenster, PN etc.) in den öffentlichen und nicht öffentlichen Bereichen des Forums zu löschen

  • Ablenkung ist häufig die Ursache für Unfälle. Die Reizüberflutung in einem modernen PKW ist auch nicht mit jener vor 30 Jahren zu vergleichen (interessant wäre jetzt ob es damals weniger EK-Unfälle gab). Navi, Handy (auch mit Freisprech) und sonstige Bord-Infos (schauts Euch ein Armaturenbrett von einem 1er Golf an und von dem aktuellen 8er, der Infogehalt hat sich verhundertfacht) sind nicht immer nur hilfreich, sondern eben auch zusätzliche Reize die vom Gehirn verarbeitet werden müssen, manchmal dann auch ablenkend. Das kann schon im Rahmen eines simplen Gesprächs mit anderen Insassen passieren. Mir ist genau das mit dem Telefonieren schon öfter bewusst geworden (da fragst Du Dich nach dem Auflegen wo Du gerade bist, bzw. was die letzten 5km eigentlich war).

    Ausschalten liesse sich das nur mit autonomen Fahren (dafür bin ich nicht wirklich, aus bestimmten Gründen), genauso wie z.B. Geisterfahrer. Die eingebauten Frontkameras können eh schon jeden Schaß erkennen, solange sie nicht verdreckt sind).

    Mich würde interessieren (vielleicht wurde es eh schon irgendwo geschrieben) ob die EK-Unfälle tatsächlich so vermehrt auftreten, oder das immer schon ein Thema war (steigende Unfallzahl steht ja auch in dem simplen Zusammenhang mit steigendem Verkehr).

  • Erinnert mich irgendwie auch an einen Testbericht über eines meiner ersten Autos (weiß jetzt nimmer ob Opel Astra oder Opel Vectra). Da wurde bekrittelt, daß die Front irgendwie zu hart war und einen sehr geringen Aufprallschutz für Fußgänger geboten hatte. Naja, mir als Lenker egal, wenn mir einer vors Auto rennt oder ein anderes Hindernis im Weg ist dann gehts mir hauptsächlich um den Schutz meiner Mitfahrer und mir.


    LG, Manfred

    Hallo Manfred


    Ich wünsche NIEMANDEM jemals nach einem Verkehrsunfall, ob selbst verschuldet oder nicht, an der Unfallstelle feststellen zu müssen, dass der Unfallgegner leider nicht durchgekommen ist.

    Der hat es hinter sich - DU musst damit weiterleben und dich täglich mit dem Wissen selbst in den Spiegel schauen, dass dein Auto eben nicht dem Stand der Technik entsprochen hat und der Unfallgegner, der blind, blunzenfett oder am Handy rumdrückend dir vors Auto gesprungen ist, noch leben könnte.


    Ich begann meine berufliche Laufbahn mit der Konstruktion einer Prüfvorrichtung für Fußgängertests nach FMVSS201u und Innenraumcrashtests FMVSS204u.

    Weiters hab ich etliche Motorraumpackages diesbezüglich optimiert und hoffe inniglich, dass meine Arbeit irgend so einen verträumten Fußgängers das Leben retten konnte.

    Beim Peugeot RCZ, der ebenso bei meinem Arbeitgeber entwickelt wurde, war dies nicht möglich aufgrund der stringenten Designanforderungen, was in der Entwicklung von aktiven Motorhaubenscharnieren gipfelte.


    Dies ist zum Beispiel auch der Grund, warum ich an meinem Jeep, welcher geometrisch für den Fussgängerschutz alles andere als ideal ist, die ungeliebte weit ausladende Plastikstossstange belassen habe, weil nur so ein halbwegs akzeptables Fussgängerschutzverhalten gewährleistet ist.


    Die Idee des Airbags vor bzw an der Lok mag im Moment utopisch klingen und auch wie schon aufgezeigt, aufgrund der immensen Masse des Zuges im Vergleich zum PKW sicher eher ScienceFiction, aber - wenn man hört, wie es einem Lokführer geht, nach solch einem Unfall, sicherlich trotzdem nicht gänzlich ohne Potenzial.

    Ich gebe zu bedenken dass die Situation bei einen 100kmh Güterzug ganz anders aussieht als bei einem 2 teiligen Talent, welcher einen unbeschrankten Bahnübergang wie bei mir in der Gegend vergleichsweise langsam befährt.


    LG

    Bernhard

    Dreileiterteppichbahner

    Digitalfan

    Mein Umbauthread inkl. 3D Druck

    Alle Fotos in meinen Beiträgen von mir, so nicht anders erwähnt

  • Ablenkung ist häufig die Ursache für Unfälle. Die Reizüberflutung in einem modernen PKW ist auch nicht mit jener vor 30 Jahren zu vergleichen (interessant wäre jetzt ob es damals weniger EK-Unfälle gab). Navi, Handy (auch mit Freisprech) und sonstige Bord-Infos (schauts Euch ein Armaturenbrett von einem 1er Golf an und von dem aktuellen 8er, der Infogehalt hat sich verhundertfacht) sind nicht immer nur hilfreich,

    Golf 8 ist übrigens der absolute Worst Case an Bedienung.


    Und das Thema Autonome Fahren, ich war dazu in mehreren Arbeitskreisen, schlimm ist dabei dann immer die Frage, wenn ein Aufprall unvermeidbar ist, wen soll das Fahrzeug dann "umnieten"?

    Bei mir kam raus, dass ich ein Tierfreund bin ;-)

    Aber im Ernst - älterer Mensch vs. Kind, kleine Gruppe Menschen vs. großer Seniorengruppe usw...

    Ist irgendwie gar nicht so einfach, hier die "richtige" Lösung zu finden. Darüber denkt man als normaler Autofahrer gar nicht nach...


    LG

    Bernhard

    Dreileiterteppichbahner

    Digitalfan

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    Alle Fotos in meinen Beiträgen von mir, so nicht anders erwähnt

  • interessant wäre jetzt ob es damals weniger EK-Unfälle gab

    Es gab damals genau so viel Unfälle an Eisenbahnkreuzungen, vielleicht sogar mehr, da es auch viel mehr EK's gab. Da zählt auch ein jeder Feld- und Forstwegübergang dazu, die grundsätzlich nur mit Andeaskreuzen "gesichert" waren und oft schlecht einsehbar.

    Nur standen solche "Kollateralschäden" nicht in der Zeitung, außer es gab massiven Personenschaden.


    In der heutigen Zeit ist die Omnipräsenz der sozialen Medien und der Presse schuld daran, daß jedes umgefallene Fahrrad dokumentiert wird.

  • Heute hat leider ein Kind sein Leben lassen müssen :(


    1448829_opener_524013_zug-st.jpg?

    Liebe Grüße.

    Wolfgang

    Quality since 1958

    Sofern nicht anders angegeben, bin ich der Urheber der in meinen Beträgen geposteten Bilder.

  • Mittlerweile stehen im verlinkten Bericht Details, unter anderem: "Als sich die Schranken wegen des herannahenden Zuges schlossen, war das Auto praktisch gefangen."


    Wenn schon das Wissen der Beteiligten nicht ausgereicht hat, sollte zumindest in den Medien darauf hingewiesen werden, dass ein Schranken im Notfall leicht durchbrochen werden kann. Vielleicht liest es ja ein potentieller Schrankenfahrer.

    Aber dafür immer der Hinweis, dass der Zug nicht rechtzeitig bremsen konnte - nona.


    Es ist echt tragisch, wenn durch mehrere leicht vermeidbare Fehlentscheidungen so ein Unfall passiert.

  • Ich habe das in der Fahrschule auch gelernt, allerdings waren die Schrankenbäume damals meist noch richtige "Bäume" und ich bin nicht sicher ob mit den damaligen Autos das Durchbrechen wirklich gegangen wäre. Mit den heutigen Schranken geht es denke ich schon, die Schranken haben allerdings eine recht gefährliche Höhe zu den Scheiben normaler PKW, aber immer noch besser als die Kollision mit dem Zug. Ich kann mich aber erinnern dass uns in der Fahrschule eindringlich eingetrichtert wurde niemals in eine Eisenbahnkreuzung einzufahren wenn die Ausfahrt nicht sicher frei ist.

    Noch eine Frage: gibt es in Saudi Arabien überhaupt eine Eisenbahn ?

    vlg rudi

  • Noch eine Frage: gibt es in Saudi Arabien überhaupt eine Eisenbahn ?

    Ja


    https://de.wikipedia.org/wiki/…nverkehr_in_Saudi-Arabien

    ÖPBB

    Österreichische Peter & Basti Bahn


    - Digitale H0 Epoche 6 Anlagenbaustelle nach Wiener Vorbildern

    - Steuerungssoftware: Rocrail

    - Anlagenelektronik: OpenDCC, RocNet, RFID, MQTT, DIY, ...

    - Fahr-Decoder: ZIMO ist mein Favorit

    - Fuhrpark: die üblichen Hersteller Österreichischer Modelle

  • Sehr tragisch und eine Verkettung unglücklicher Umstände. Ich kenne diese EK, leider ist danach noch die Einmündung in die Bundesstraße nach Kitzbühel/St. Jonann und nur Platz für vielleicht 4 PKW.

    Diese Situation hat diese Familie zu Hause sicher nicht.

    Die grundsätzliche Überlegung müsste ja sein, dass der Schranken gar nicht zugehen kann, wenn sich Verkehrsteilnehmer darauf befinden.

    Eine Unterführung ist hier platzmäßig nicht möglich.

    Liebe Grüße

    Gerhard


    Bilder ohne Quellenangabe sind von mir.

  • Man darf einfach nicht in eine EK einfahren wenn man sie nicht auch prompt verlassen kann,

    da muss man einfach vor dem Schranken warten.

    Bilder von mir sind Urheberrechtlich geschützt.

  • Mahlzeit!

    Die grundsätzliche Überlegung müsste ja sein, dass der Schranken gar nicht zugehen kann, wenn sich Verkehrsteilnehmer darauf befinden.

    In Deutschland muss bei jeder Schrankenanlage mit Vollabschluss sichergestellt sein, dass der Gefahrraum frei ist. Ist er das nicht, dürfen deckende Signale nicht auf Fahrt gehen.


    Das kann jemand sein, der den Gefahrraum beobachtet (direkt - in heutigen Zeiten wohl immer seltener - oder via Kamera) oder ein technisches System ... und da wird es dann richtig aufwendig und teuer ...



    lg,

    Harald

    Fotos in meinen Beiträgen stammen - sofern nicht anders geschrieben - von mir.

  • Auch Halbschranken sind eine gute Lösung da sie eigentlich immer eine Fluchtmöglichkeit bieten um zumindest den Gleisbereich zu verlassen.

    vlg rudi

  • Nochmal Mahlzeit!

    Auch Halbschranken sind eine gute Lösung da sie eigentlich immer eine Fluchtmöglichkeit bieten um zumindest den Gleisbereich zu verlassen.

    Für andere sind sie eine willkommene Möglichkeit, eben nochmal schnell mit einem Slalom vor dem Zug drüberzufahren ... klappt's nicht, steht's wieder da: "Der Zug konnte leider nicht rechtzeitig anhalten ..."



    lg,

    Harald

    Fotos in meinen Beiträgen stammen - sofern nicht anders geschrieben - von mir.

  • Für andere sind sie eine willkommene Möglichkeit, eben nochmal schnell mit einem Slalom vor dem Zug drüberzufahren ... klappt's nicht, steht's wieder da: "Der Zug konnte leider nicht rechtzeitig anhalten ..."

    Da gibt es die Möglichkeit die EK Kameras zu Überwachen, es drohen Strafen und der Führerschein Entzug.

    Bilder von mir sind Urheberrechtlich geschützt.