Und als Ersatzzug wieder einmal so ein unsäglicher 4020 von Wien bis Gmünd ! Da vergeht einem das Bahnfahren...
Der (beinahe) tägliche Unfall auf Eisenbahnkreuzungen
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curator -
8. Juni 2022 um 22:35 -
Geschlossen
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Grundsätzlich ein lobenswerter Denkansatz, aber glaub jemandem, der derartige Vollbahnfahrzeuge entwickelt: das funktioniert aus vielerlei Gründen nicht.
lG
Andreas
Danke für die Antwort, aber jetzt werd ich neugierig: welche vielerlei Gründe?
Was überseh ich völlig?
LG
Franz
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Ok, dann werden wir etwas spezifischer. Es gibt für Schienenfahrzeuge sehr wohl Crashnormen (EN12663 oder EN15663, merke ich mir nie), war früher auch in der TSI HS drinnen. Diese unterstellt 3 Crash-Szenarien. Eines davon ist der Bahnübergang und hier wird ein Tanklaster mittig von einem Zug mit ich glaube 50km/h getroffen und der Zug darf nicht entgleisen bzw. der TFZf muss geschützt werden. That's it.
Warum sind keine PKWs berücksichtigt bzw. deren Insassen oder auch höhere Geschwindigkeiten? Ganz einfach: die Bewegungsenergie muss beim Crash irgendwie abgebaut werden. Ein PKW ist mit seinen max. 3,5t und zierlichen Karosserie diesbezüglich zu vergessen. Sprich, die Energie müssten vom führenden Fahrzeug des Zuges aufgenommen werden. Dazu müsste dessen Crashzone einerseits weich und andererseits riesig sein. Überlegt mal: Bewegungsenergie ist (m*v^2)/2, eine Lok hat 80-90t ein Wagen 50-60t. Rechne Dir mal aus, was das bei einem railjet bei nur 50km/h bedeutet. Da kannst gleich einen Crash-Wagen vor dem Zug herschieben.
Die Diskussion erinnert mich an einen Beitrag bei ORF.at vor einiger Zeit. Damals war ja gross in der Zeitung, dass ein paar Kindergärtnerinnen die Kinder über einen geschlossenen Bahnübergang gelotst haben und dafür entlassen wurden. Auf den Kommentar eines Users, ein herannahenden Zug könne gar nicht mehr bremsen, wurde er zerfetzt, man solle doch bessere Bremsen einbauen! Auch das ist ein schönes Beispiel, dass man Physik nicht betrügen kann. Stahl auf Stahl, vielleicht noch a bissl Sand dazu, aber Gummi auf Asphalt wird das nie.
Die Bahn ist technisch ein sehr eigenes System mit vielen tollen Möglichkeiten, aber auch klaren Grenzen. Das muss man akzeptieren
lG
Andreas
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Ok, dann werden wir etwas spezifischer. Es gibt für Schienenfahrzeuge sehr wohl Crashnormen (EN12663 oder EN15663, merke ich mir nie), war früher auch in der TSI HS drinnen. Diese unterstellt 3 Crash-Szenarien. Eines davon ist der Bahnübergang und hier wird ein Tanklaster mittig von einem Zug mit ich glaube 50km/h getroffen und der Zug darf nicht entgleisen bzw. der TFZf muss geschützt werden. That's it.
Warum sind keine PKWs berücksichtigt bzw. deren Insassen oder auch höhere Geschwindigkeiten? Ganz einfach: die Bewegungsenergie muss beim Crash irgendwie abgebaut werden. Ein PKW ist mit seinen max. 3,5t und zierlichen Karosserie diesbezüglich zu vergessen. Sprich, die Energie müssten vom führenden Fahrzeug des Zuges aufgenommen werden. Dazu müsste dessen Crashzone einerseits weich und andererseits riesig sein. Überlegt mal: Bewegungsenergie ist (m*v^2)/2, eine Lok hat 80-90t ein Wagen 50-60t. Rechne Dir mal aus, was das bei einem railjet bei nur 50km/h bedeutet. Da kannst gleich einen Crash-Wagen vor dem Zug herschieben.
Die Diskussion erinnert mich an einen Beitrag bei ORF.at vor einiger Zeit. Damals war ja gross in der Zeitung, dass ein paar Kindergärtnerinnen die Kinder über einen geschlossenen Bahnübergang gelotst haben und dafür entlassen wurden. Auf den Kommentar eines Users, ein herannahenden Zug könne gar nicht mehr bremsen, wurde er zerfetzt, man solle doch bessere Bremsen einbauen! Auch das ist ein schönes Beispiel, dass man Physik nicht betrügen kann. Stahl auf Stahl, vielleicht noch a bissl Sand dazu, aber Gummi auf Asphalt wird das nie.
Die Bahn ist technisch ein sehr eigenes System mit vielen tollen Möglichkeiten, aber auch klaren Grenzen. Das muss man akzeptieren
lG
Andreas
Danke vielmals für Deine Antwort, fühle mich gewertschätzt.
Bei der Vielzahl an täglichen Kollisionen/Zwischenfällen, könnte man wirklich die Einführung eines "Crash- Waggons, bzw einer ausgeprägten" energieaufnehmenden Lokschnauze" andenken. Es ist ja weltweit eine richtige Seuche mit den Unfällen.
LG
Franz
Ps: ich werd sicher nicht fragen ob man bessere Bremsen einbauen kann🙄
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Natürlich vom Triebfahrzeugführer! (Simulatortraining) Den darf selbstverständlich nix überraschen... (ähnlich Notbremsüberbrückung).
"Den darf selbstverständlich nix überraschen".... Aha... Als würde jeder Lokführer täglich einen Unfall mit Personenschaden haben...
Selbiges mit der NBÜ, das kommt auch nicht jeden Tag bei jedem Zug vor.
Oder ist das etwa die Vorstellung?
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"Den darf selbstverständlich nix überraschen".... Aha... Als würde jeder Lokführer täglich einen Unfall mit Personenschaden haben...
Selbiges mit der NBÜ, das kommt auch nicht jeden Tag bei jedem Zug vor.
Oder ist das etwa die Vorstellung?
Lieber Knolli, natürlich ist das nicht die Vorstellung.
Sollte es jemals so eine Sicherungs (Airbag ähnliche) Automation gaben, kann ich mir nicht vorstellen daß die selbstständig, ohne Zutun des Triebfahrzeugführer auslöst. (aber wir wissen alle nicht was die KI noch bringen wird).
Bin da jetzt eher auf dünnem Eis...
LG
Franz
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Ich würde das Geld zur Entwicklung von Übersinnlichkeiten in Verkehrsausbildung stecken.
Jeder Österreicher sollte meiner Meinung alle paar Jahre zu einem Art "Sicherheitscheck" für den Straßenverkehr.
Bewusstseinsbildung ist besser als die symtomatische Bekämpfung von Problemen. Es werden immer nur Lösungen für einen kleinen Prozentsatz gefunden, die dann einen großen Prozentsatz wieder einschränken....
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Da sollte es aber eher in Richtung Tfzf-Schutz gehen, wenn man schon über sowas nachdenkt. Wenn jemand meint bei Rotlicht oder geschlossenem Schranken einem Zug im Weg zu sein fällt sowas unter natürliche Auslese.
Erinnert mich irgendwie auch an einen Testbericht über eines meiner ersten Autos (weiß jetzt nimmer ob Opel Astra oder Opel Vectra). Da wurde bekrittelt, daß die Front irgendwie zu hart war und einen sehr geringen Aufprallschutz für Fußgänger geboten hatte. Naja, mir als Lenker egal, wenn mir einer vors Auto rennt oder ein anderes Hindernis im Weg ist dann gehts mir hauptsächlich um den Schutz meiner Mitfahrer und mir.
LG, Manfred
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Ich würde das Geld zur Entwicklung von Übersinnlichkeiten in Verkehrsausbildung stecken.
Jeder Österreicher sollte meiner Meinung alle paar Jahre zu einem Art "Sicherheitscheck" für den Straßenverkehr.
Bewusstseinsbildung ist besser als die symtomatische Bekämpfung von Problemen. Es werden immer nur Lösungen für einen kleinen Prozentsatz gefunden, die dann einen großen Prozentsatz wieder einschränken....
Das mit dem " Sicherheitscheck " hat was, ich muss mit meinem C-Schein alle 5 Jahre zur Gesundheitsüberprüfung. Das könnte man ausweiten...
LG
Franz
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Naja, mir als Lenker egal, wenn mir einer vors Auto rennt oder ein anderes Hindernis im Weg ist dann gehts mir hauptsächlich um den Schutz meiner Mitfahrer und mir.
Oha, das heißt, du bremst genau gar nicht wenn dir einer vors Auto rennt? Oder versteh ich jetzt was falsch?
Weil deiner Aussage nach haben sich die Fussgänger nach dem Verkehr zu richten, was komplett der flasche Denkansatz ist. JEDER hat sich so zu verhalten, dass keine Unfälle passieren.
Da sollte es aber eher in Richtung Tfzf-Schutz gehen, wenn man schon über sowas nachdenkt. Wenn jemand meint bei Rotlicht oder geschlossenem Schranken einem Zug im Weg zu sein fällt sowas unter natürliche Auslese
Aha, und wie soll das aussehen? Was soll der Triebfahrzeugführer (um die Abkürzung auch für Abkürzungsanalphabeten deutlich zu machen) genau machen? Außer nix?
Die Verkehrsteilnehmer müssen Maßnahmen treffen um ihr eingenes Leben nicht aufs Spiel zu setzen.
Das als natürliche Auslese zu bezeichnen finde ich höchst zynisch.
Am Tod eines Menschen hängen nicht nur das eigene Leben, sondern auch Erinnerungen, Geschichten und Angehörige. Ich denke es ist wohl Prio Nummer 1 solche Unfälle zu vermeiden - und dafür sind nicht die stärksten zur Verantwortung zu ziehen - sonst könnt ma ja bessere Bremsen einbauen.
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Oha, das heißt, du bremst genau gar nicht wenn dir einer vors Auto rennt? Oder versteh ich jetzt was falsch?
Ja, tust du. Wenn jemand meint mir verkehrswidrig vors Auto zu rennen oder zu fahren, dann gehts mir primär um den Schutz meiner Mitfahrer und mir, wenns trotz Bremsung zu einem Zusammenstoß kommt.
Weil deiner Aussage nach haben sich die Fussgänger nach dem Verkehr zu richten, was komplett der flasche Denkansatz ist. JEDER hat sich so zu verhalten, dass keine Unfälle passieren.
Und wenn dieser bei rot drüberrennt oder irgendwo im Straßenbverlauf verhält sich der falsch.
Aha, und wie soll das aussehen? Was soll der Triebfahrzeugführer (um die Abkürzung auch für Abkürzungsanalphabeten deutlich zu machen) genau machen? Außer nix?
Der Tfzf braucht nix machen, er sollte durchs Rundherum geschützt werden.
Die Verkehrsteilnehmer müssen Maßnahmen treffen um ihr eingenes Leben nicht aufs Spiel zu setzen.
Das als natürliche Auslese zu bezeichnen finde ich höchst zynisch.
Und jene die ein Rotlicht oder den geschlossenen Schranken mißachten und dabei ihr Leben aufs Spiel setzen treffen diese Maßnahmen nicht. Und wenns den dann erwischt, tja ....
Am Tod eines Menschen hängen nicht nur das eigene Leben, sondern auch Erinnerungen, Geschichten und Angehörige.
So ist es, bedenken es die Kamikatzefahrer auch? Ebenso können die auch den Tfzf einen Knacks versetzen. Ich nehme an nicht jeder steckt einen Zusammenstoß (von den Selbstmördern rede ich da gar nicht) einfach so weg, auch wenn man weiß alles richtig gemacht zu haben. Da haben sicher auch schon manche den Job geschmissen.
Ich denke es ist wohl Prio Nummer 1 solche Unfälle zu vermeiden
Wie macht man das am Besten? Überall Über- oder Unterführungen bauen wird nicht so einfach möglich sein.
LG, Manfred
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Wie macht man das am Besten? Überall Über- oder Unterführungen bauen wird nicht so einfach möglich sein.
Bewusstseinsbildung.... und zwar auf Hard-Core-Niveau.
Das typisch österreichische "is eh wuarscht" ist in den Köpfen verankert und nicht wegzudenken. Erst wenn dieser Kreis gebrochen wird kann man auch ansetzen.
Du hast mit deinem Text vorhin doch sehr allgemein gesprochen - deswegen hab ich auch so sehr nachgehackt
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Danke vielmals für Deine Antwort, fühle mich gewertschätzt.
Bei der Vielzahl an täglichen Kollisionen/Zwischenfällen, könnte man wirklich die Einführung eines "Crash- Waggons, bzw einer ausgeprägten" energieaufnehmenden Lokschnauze" andenken. Es ist ja weltweit eine richtige Seuche mit den Unfällen.
LG
Franz
Ps: ich werd sicher nicht fragen ob man bessere Bremsen einbauen kann🙄
Um es klarzustellen: das mit dem Crash-Wagen habe ich nicht wirklich ernst gemeint!
Um nochmal ein wenig die Verhältnisse rauszuarbeiten: ein railjet hat beispielsweise mit Lok so rund 500t. Ein PKW vielleicht 2t, das Verhältnis ist also 250:1. Wenn wir diese Massenverhältnisse auf den 2t-PKW beziehen, so wären das 8kg, das entspricht einer größeren Katze oder einem kleinen Hund. Mit anderen Worten: deine Forderung ist in etwa gleichbedeutend, als wollten wir jeden PKW mit Crash-Systemen ausstatten, die bei einem 50km/h-Aufprall einer Katze eine realistische Chance gibt. Ich glaube, das kann jeder nachvollziehen, dass das nix wird.
lG
Andreas
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Ja, tust du. Wenn jemand meint mir verkehrswidrig vors Auto zu rennen oder zu fahren, dann gehts mir primär um den Schutz meiner Mitfahrer und mir, wenns trotz Bremsung zu einem Zusammenstoß kommt.
Das ist des Pudels Kern: jedes Crash-Konzept kann primär nur auf die Sicherheit der eigenen Insassen abzielen, da der Crash-Gegner immer die große Unbekannte ist!
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Da sollte es aber eher in Richtung Tfzf-Schutz gehen, wenn man schon über sowas nachdenkt.
Genau darauf zielt die von mir zitierte EN primär ab.
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Ja, tust du. Wenn jemand meint mir verkehrswidrig vors Auto zu rennen oder zu fahren, dann gehts mir primär um den Schutz meiner Mitfahrer und mir, wenns trotz Bremsung zu einem Zusammenstoß kommt.
Und wenn dieser bei rot drüberrennt oder irgendwo im Straßenbverlauf verhält sich der falsch.
So dann verweise ich an dieser Stelle auf jene Fussgänger die laut Gesetz "vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind..." falls sich jemand nicht an die Führerscheinschulung erinnert damit sind Kinder und ältere/kranke/beeinträchtigte Personen gemeint.
Kinder: klar wissen es nochnicht.
andere: durch die Beobachtung der Verkehrsteilnehmer als "ausgenommen" erkannt (zB na der ist voll blau...)
SOBALD ich allerdings mit einem Fahrzeug am Verkehrsgeschehen teilnehme bin ich IN DER VERANTWORTUNG und habe mich an die Regeln zu halten.
Beispiel Bahnübergang:
Schranken zu, Licht rot oder Zug pfeift. Na da fahre ich sicher nicht drüber.
Übergang frei. Nochmal kontrollieren (schranken/Licht defekt, pfeift er grad?) dann erst fahren.
(obwohl ich zugeben muss das ich sehr großes vertrauen in die Regelsysteme setze. Das die funktionieren/doppelt ausgeführt sind erwarte ich mir schon)
Einfachste Lösung: Hirn einschalten, Ego ausschalten. Nicht umgekehrt. Dann haben wir 95-99% Sicherheit.
e.s
68000
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Nur keine Sorge, ich fahre umsichtig und denke genug für die anderen mit. Dadurch konnte ich schon einigen brenzligen Situationen entgehen.
LG, Manfred
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Die Gschicht mit dem "Airbag" vorne ist so neu nicht - da gibts Bilder aus 18xx ... da Habens vorne so überdimensionale Polster ... sollte ein lustiges Federn - Gewimmel sein ... !
lg
musiker
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Menschen die über Bahnübergänge fahren ohne zu schauen sind meist mit den Gedanken wo anders bzw. abgelenkt durch irgendwas.
Das ist wie ein Lokführer/in der über ein Halt zeigendes Signal fährt.
Wäre ja im Prinzip einfach. Nach vorne gucken, rot sehen, stehen bleiben.
Nur manchmal (Nur Gott weiß warum) funktioniert das nicht.
Vielleicht wollte die 80jährige Dame auch nicht mehr leben.
Ein Freund hat mir erzählt das er über die Freisprechanlage im Auto auf der Autobahn telefoniert hat. Und er war nach dem Gespräch verwundert wie weit er in der Zeit gekommen ist. Also quasi nichts mitbekommen hat und abgelenkt war.
Und so kann es passieren das ein Bahnübergang auf der Strecke liegt den man nicht mitbekommen hat.
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Ich verwende unter anderem im Auto auch Google Waze für die Navigation. Dort ertönt bei Annährung an eine Eisenbahnkreuzung ein Warnton und es wird per Sprache auch auf die Kreuzung hingewiesen. Diese Option ist standardmäßig eingeschalten, ich hab sie bei mir deaktiviert.
Ist also offensichtlich ein Phänomen das weltweit auftritt.
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