Wie versprochen nun ein paar Bilder meines Antriebsumbaues der Roco 38er, ausgelöst durch den Abverkauf eines fertigen Antriebs-Blocks von SB-Modellbau (siehe Foto). Neugier ist schlimm, also Lok und Tender völlig zerlegt, der Antrieb sollte in Stehkessel-Nähe nach oben ragen und die letzte Treibachse antreiben, damit der Kesseldurchblick gewahrt bleibt. Messungen zeigten, dass dies möglich ist.
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Als erstes wurde der Rahmenausschnitt freigelegt, durch bohren und fräsen, die MF70 von Proxxon zeigte hier schon ihre Schwächen bei den umfangreichen Fräsarbeiten (kleine Fräser geben nach, Erwärmung des Gussteiles, Spiel des MF70-Tisches), so dass der hintere Gussblock gleich in der großen Werkstatt mit Bohrmaschine im Schraubstock „ausgenommen“ wurde. Der Roco-Guss ist zäh, war viel Fräsarbeit.
Durch den Einbau des Antriebs müssen alle Teile nachbearbeitet werden, mir stiegen immer mehr „die Grausbirnen“ auf:
- Platine war zu teilen, alle Anschlüsse Richtung Tender neu herzustellen
- Lautsprecher müssen in die Rauchkammer wandern, samt in etwa „Halbierung“ des vorderen Ballastgewichtes
- ein Teil des Spritzteiles Stehkessel (Unterseite) musste herausgeschnitten werden (somit Entfall einer Schraub-Befestigung, war neu herzustellen)
- die Achse am SB-Antriebsblock musste gekürzt und nachbearbeitet werden, dann Montage der Roco-Räder mit entsprechendem Versatz und Radinnenmaß (durch aufpressen, Achsdurchmesser SB und Roco sind gleich)
- untere Abdeckplatte der Radsätze der Lok musste gekürzt werden und in 2 Teilen neu zu befestigen
- auch der Zylinder/Umlauf-Spritzteil musste mit der Fräse bearbeitet werden, ebenso neue Stromführung für die Lautsprecher durch den Kessel nach vorn
alle kleinen Anpassungen z.B. bei den Stromabnahmestreifen der Lok habe ich gar nicht dokumentiert und am Ende noch ein Kurzschluss auf dem vorderen Platinenrest – letzte „REP“ vor Zusammenbau.
Der Tender hat nur den Motor verloren, ist aber immer noch schwer. Die Lok hat jetzt traumhafte Langsamfahr-Eigenschaften, allerdings keine Haftreifen mehr und ich werde noch sehen, wie es mit der Zugkraft aussieht, das ist auf später aufgeschoben.
Und noch meine üblichen Umbauten: abfräsen der Metall-Puffer-„Stutzerl“ am Tender und Einbau von Federpuffern bei Lok und Tender sowie Originalkupplung von Weinert – und natürlich Personal und echte Kohle im Tender !
Fotos der fertigen Lok folgen in Kürze.