Du fräst deine Platinen selbst? Wenn ja, dann wärs schön wenn du deine Fräse mal vorstellst. :pinch:
Hier wenn’s beliebt: WERKZEUGE und MATERIALIEN
Allgemein meine Idee dahinter ist mit einer möglichst kompakten (füllt also nicht den ganzen Basteltisch aus...) einfachen Fräse kleine! (modellbautaugliche) Teile zu gestalten.
Also, wie versprochen hier ein kleiner Bericht für eine einseitige Platine (die roten Linien werden dann als Umriss gefräst, die blauen Linien werden später mittels Drahrbrücken als Verbindung hergestellt - vielleicht noch vorweg - es gibt dafür viele Möglichkeiten zu so einem Output von den Programmen her zu kommen, der hier vorgestellte ist basiert fast ausschließlich (Layoutprogramm nicht) auf Open Source und das alleine schon war ein Anreiz:
Ausgang ist hier das Programm "Eagle - Version noch aus vor Autodesk Zeiten" in welchem die Platine mit den Leiterbahnen gezeichnet wurde:
Neben vielen anderen Ausgabemöglichkeiten gibt es fürs Platinenfräsen die Möglichkeit mittels sogenannter UserLanguageProgramme (quasi ladbare AddOns) einen Output im sogenannten G-Code Format, welches dann von weiteren CNC Steuerungsprogrammen gelesen werden können. Hier das Einstellungsfenster für den Output:
Ausschnitt mit Texteditor geöffnete Datei (ein paar Änderungen sind hier händisch noch notwendig - Vorschubwerte usw, weil das im Output nicht so ganz implementiert ist bzw. für irgend eine andere Steuersoftware geschrieben... - fürs Hobby und die Spielere aber egal...)
Geöffnet im Program "Candle" dem Steuerprogramm der Fräse - die Fräsbahnen sind in der Vorschau schon sichtbar:
Beim Fräsen (Platine mit Doppelklebeband am Tisch befestigt):
So sieht eine rohe Platine mit der Methode nach dem Fräsvorgang aus (Danach kommt noch ausfräsen des PLUX Steckers, bohren und auch Rückseite für die Drahtbrücken einfräsen, dass der Draht nicht drübersteht und die Platine flach auf dem Motordeckel aufliegt.
Fertig gefräste Platine_autoscaled.jpg
Eh schon bekannte Platine dann "fertig":
Fertig bestückte Print_autoscaled.jpg
Hier noch ein paar Bilder der Fräse (gegenüber dem Original wurde neben einer anderen Fräs-Spindel auch der Fräsaufsatz viel tiefer und näher zu den Führungen gesetzt (dafür verliert man an möglicher Fräshöhe - das Moment was auf die Querverbindung ausgeübt wird wird dadurch aber kleiner und entsprechend das Ergebnis genauer....: - Weil die Maschine auch einen Laseraufsatz kann, ist hier die mögliche Fräshöhe zumindest mir relativ egal - mit dem Ding reicht es mir halt, wenn relativ flache Teile bearbeitet werden können....
Bei größeren Platinen stößt eh schon an die Grenze, weil das Einrichten der Paralellität bei sowas - viel Spass bedeutet
Die Anbindung an die Fräsmotoren wurden gegen gefederte (mit einer Kugel in der Mitte - damit auch Querkräfte aufgenommen werden können) ausgetauscht
und auf der Gegenseite, damit die Trapezspindel "kein" Längs-Spiel hat entsprechend mit einem Ring verspannt:
Fräse ist so eine:
3018 CNC und wie gesagt, noch einiges ergänzt....
die Steuersoftware "Candle" ist da dabei gewesen ....(vielleicht ein kleiner Hinweis, sollte sich wer überlegen auch so ein Ding sich anzuschaffen, anscheinend kann das Programm keine Fräserradiuskorrektur Befehle, also beim Erstellen der Inputs gleich darauf achten, dass das dort schon berücksichtigt ist.....).....
(Mit "EstlCAM" - https://estlcam.de/ läuft die Maschine übrigens auch ).
Platinen allgemein - glaub für den Umbau in einem Verein für 3-4 Stk ist diese Spielerei vermutlich wohl OK - für mehrere Stück oder gar Verkauf ist das hier sicher ungeeignet weil viel zu aufwändig, bzw. die Fehlerquote viel zu hoch .....
LG
Wolfgang