Da kein Motor der 1010 gerade lauffähig ist springt hier ein besonderer Kandidat als Anschauungsbeispiel ein, erkläre ich aber dann noch später
Ich versuche die Teile des Multimeters zu erklären, welche wir für einen Motortest mit einem normalen Modellbahntrafo brauchen.
Und um bei der Erklärung noch etwas Farbe hineinzubringen mal mein Messgerät:
(Die rote und schwarze Krokodil-Klemme simmulieren hier den Modellbahntransformator)
Bei diesem Multimeter müssen wir selbst unsere Parameter auswählen, wobei es mit einer automatischen Sicherungsschaltung (Out of Range - im Display während des Messens dargestellt mit einer 1 am linken Rand --> Wert für den Bereich zu groß) ausgestattet ist.
Wollen wir eine Gleichspannung messen haben wir oben links den weißen Bereich, dieser geht von unten (0,2V max.) bis nach oben (600V max.) mit den eingezeichneten Sprüngen.
Wollen wir also 12V Gleichspannung messen, dann testen wir uns von "Oben" an den passenden Wert heran, also von 600V herunter. Zeigt das Display dabei 0V, dann haben wir irgendwo eine Unterbrechung, steht eine 1 im Display dann ist der Messwertebereich zu klein, bei 12V z.B. 2V eingestellt statt 20V. Ist der Messwert zu groß eingestellt ist die Anzeige ungenau oder die Nullstelle dementsprechend verschoben.
Wollen wir jetzt zwei Motore vegleichen geht dies in einfacher Form über die Stromaufnahme (ich lasse hier bewusst ein paar Faktoren weg da es sich bei der 1010er um zwei gleiche Antriebe handeln sollte, welche sich einigermaßen gleich verhalten ...)
Für die Stromaufnahme brauchen wir noch einen weiteren Messbereich, dieser ist hier auf der rechten Seite und in Blau dargestellt.
Mein Multimeter hat drei Anschlüsse für die Messstrippen, meist (bei mir ~95%) werden nur die rechten beiden Anschlüsse benutzt.
Der mittlere Anschluss ist die Masse (GND) dieser ist immer mit der schwarzen Strippe verbunden, der rechte Anschluss ist der abgesicherte zum messen von Spannung, Widerstand und Strom BIS MAX 200mA, dies ist aber für den Motor zu wenig und wir müssen dafür auf den ungesicherten Eingang auf der linken Seite umstecken. Wenn wir in dieser Konfiguration jetzt wieder eine Spannung messen würden, dann RAUCHT DAS MESSGERÄT! Deswegen SOFORT nach Gebrauch dieses Anschlusses IMMER gleich die Anschlüsse auf die abgesicherten Eingänge zurücksetzen.
Jetzt zum Ablauf der Messung:
1.) Modellbahntrafo herrichten, anstecken und auf Fahrstufe 0 stellen (= ~0V)
2.) Messgerät einschalten und richtigen Bereich auswählen, in unserem Fall 20V Gleichspannung.
3.) Messgerät mit dem Trafo verbinden und "Gas vorwärts geben", bis wir unseren Referenzwert erreicht haben (bei mir ca. 10V)
Damit ist der Trafo als Referenz mit der Spannung eingestellt.
4.) Jetzt das Messgerät ausschalten und die schwarze Verbindung von Trafo zu Messgerät trennen.
5.) Den roten Anschluss von der gesicherten Buchse auf die ungesicherte 10A umstecken.
6.) Trafo- (schwarze Krokodilklemme) auf einen Anschluss des Motors anklemmen.
7.) Messgerät auf den 10A-Modus einschalten
8.) Motor festhalten und mit der schwarzen Messspitze den zweiten Motoranschluss kontaktieren.
9.) Auf dem Display den Strom des Motors ablesen:
10.) Wenn der Wert abgelesen wurde Messspitze wieder entfernen.
11.) Minus des Motors abklemmen
12.) Minus auf den anderen Anschluss des Motors anklemmen
13.) Motor festhalten und mit der schwarzen Messspitze den zweiten Motoranschluss kontaktieren.
14.) Auf dem Display den Strom des Motors ablesen
(Zweite Messung ist durch die Umpolung die Gegenrichtung des Motors)
15.) Für einen Vergleich den 2.ten Motor wieder wie den 1.sten anschließen.
16.) Nach erfolgter Messung die Verbindungen unterbrechen
17.) Messgerät abschalten
18.) SOFORT nach beendeter Messung den roten Anschluss der Messstrippe wieder in die abgesicherte Buchse zurückstecken!
Der Motor sollte vom Stromverbrauch her ohne Getriebe zwischen ca. 0,1A und 0,4A liegen, wobei umso weniger desto besser. Wenn man den Motor mittels Druck auf die Achse etwas belastet steigt auch der Stromverbrauch, er sollte sich bei 10V aber nicht stoppen lassen und unter 1A bleiben und das verhalten sollte bei "gefühltem gleichem Druck" bei beiden Antrieben gleich sein, das ist aber nur ein grober Test
Und jetzt noch die Auflösung, warum der Motor im Bild eine so hohe Stromaufnahme hat:
Dieser Motor stammt aus einer Instandsetzung, und von den 3 Wicklungen die er besitzt ist eine fast kurzgeschlossen. Dort hat sich wegen steckendem Getriebe die Spule erhitzt und hat den Lack der Isolierung beschädigt, worauf ich ihn gegen einen anderen getauscht habe und seitdem dient er mir bei unseren Kursen als Anschauungsbeispiel
Jetzt mache ich für heute aber wirklich Schluss, sonst fällt mir noch mein Kater vom Schreibtisch ...
Bei Fragen bin ich morgen ab 13:00 wieder erreichbar, bis dahin gute Nacht, guten Morgen und ein frohes Neu... ähhhh, ihr wisst was ich meine
Lg,
Andreas