Gestern, 19.10.2019 war Infobaustellentag beim Semmeringbasistunnel. Dieses Jahr war der Veranstaltungsort beim Bauabschnitt Grautschenhof, Nähe Mürzzuschlag, Steiermark.
Gemeinsam mit meiner Frau habe ich die die Veranstaltung gestern besucht. Für alle die die nicht dort waren, bzw. zu weit entfernt wohnen um schnell mal einen Besuch am Semmering zu machen, nun ein kleiner Bericht und einige Bilder.
Von Grautschenhof wird der Zwischenangriff (einer von 3 beim Semmeringtunnel) errichtet. Im Zuge des Infotages waren auf der Baustellenfläche vor dem Tunnel zahlreiche Infostationen zu verschiedenen Bauthemen aufgebaut. Eine ganze Menge an Spezialfahrzeugen war ausgestellt. Zusätzlich war eine ca. 1 stündige Befahrung des Stollens möglich. Entweder mit vorreservierten Karten oder auch mit Restkarten vor Ort.
Dabei wurden die Gruppen mit dem Personenaufzug 100 Meter in die Tiefe befördert. Dann wurde bei einem kleinen Rundgang verschiedene Stationen untertage präsentiert und beide Tunnelröhren besichtigt. Dann wieder mit dem Personaufzug ans Tageslicht gefahren.
Einige allgemeine Infos zum Bauablauf:
Aufgrund der Länge (27,3 km) und der geologischen Situation sind diese sogenannten Zwischenangriffe notwendig. Zusätzlich geht es vom Hauptportal in Gloggnitz in den Berg hinein.
Aufgrund der Geologie kann nur vom Zwischenangriff Fröschnitzgraben rund 8 km Richtung Gloggnitz mittels Tunnelbohrmaschine gearbeitet werden. Alles andere wird nach der Neuen Öster. Tunnelbaumethode (Spreng und Bagger) ausgebrochen – mit dieser Methode sind aber täglich nur einige Meter Vortrieb (ca. 5m) möglich.
Der Zwischenangriff Grautschenhof besteht aus einem rund 100 Meter tiefen Schacht, von dem aus sowohl Richtung Mürzzuschlag als auch in Richtung Gloggnitz die beiden getrennten Tunnelröhren vorangetrieben werden.
Ein 2. Schacht mit einem größeren Aufzug dient dazu, die Baufahrzeuge in die Tiefe zu bekommen, bzw. auch zu Wartungszwecken wieder an die Oberfläche zu holen.
Das Material wird unten schon zerkleinert und von allfälligen Metallresten gesäubert (damit die Förderbänder nicht beschädigt werden), durch einen Schacht mittels „Spindel“ an die Oberfläche heraufgeholt, und obertags mittels Förderband quer über das Baustellengelände und in weiterer Folge parallel zur Autobahntrasse Richtung Semmering transportiert. Dort landet es auf einer Deponie, die teilweise gleich vor Ort im Gelände eingebaut wird, der Rest wird mittels LKW dann zur Deponie Longsgraben gebracht.
Der Beton für den Tunnelausbau wird an der Oberfläche gemischt und fällt in einem Rohr 100 Meter in die Tiefe, unten warten dann die Betonmischwägen, die dann zur Arbeitsort fahren.
In beide Richtungen sind derzeit vom Grautschenhof jeweils über 1 km des 2 röhrigen Basistunnel ausgebrochen.
einige Bilder:
Infotafel mit Baustellensituation, blau die schächte in denen die Aufzüge montiert sind um 100 Meter in die Tiefe zu kommen
das Aufzugsgebäude mit den beiden Personenaufzügen
Blick über das Baustellengelände Richtung Mürzzuschlag, links der Bildmitte Personenaufzug, rechts der Mitte Betonmischanlage
Blick über das Baustellengelände Richtung Semmering, rechts die große gelbe Fahrzeugwartungshalle, hinter der Lärmschutzwand links die Autobahn, das blaue Band ist das Förderband zum Materialabtransport
auf der aklten Semmeringstrecke fährt ein Zug Richtung Mürz
jetzt geht es gleich in die Tiefe
der Metallabscheider
Blick 100 Meter hinauf, in der Röhre am Rand (am Ausgangsloch sichtbar) wird das Material hinaufbefördert
Baggerfahrzeug
Lichtshow um die Länge des Tunnels besser zu erkennen
abgesperrter Bereich des Tunnels mit "echten" Baufahrzeugen
Bohrmaschine
Rettungscontainer
Tunnelrettungsfahrzeug
verschiedene Arbeitsmaschinen
Baustellen - Brandschutztür zwischen den einzelnen Tunnelröhren
wieder am Tageslicht - das Förderband Richtung Semmering im Gelände
LG 2045