Im Zuge des alljährlichen Grillstammtisches in der Remise der Florianerbahn war ein Besuch bei den Freunden des MBC St. Florian angesagt.
Der Club hat seine Räumlichkeiten in den Wirtschaftsgebäuden des Stiftes St. Florian. Über 600m Gleis führen durch Landschaften Oberösterreichs, der Steiermark (Erzberg) sowie Kärnten, Teile sind liebevoll gestaltet fertig, einige Teile der Anlage noch im Bau (wie sich das eben gehört - work in progress).
Von den Mitgliedern des Vereins betreut konnten wir alle Bereiche des Klubs besichtigen. Danke!
Beim Eintritt ins Lokal hat man gleich einen Blick auf den großen "Mittelfinger" der Anlage
Im fotografischen "Gegenschuss" sieht man ganz im Hintergrund das helle, auf dem Kopf stehende "Dreieck", das den Eingangsbereich markiert und von der gewaltigen Falkensteinbrücke der Tauernbahn überspannt wird.
Der Verein ist sehr aktiv, darauf verweisen auch die Auszeichnungen und Dekrete:
Die kleinbahnsammler.at-Besucher aufs Bild zu bannen ist eine gewisse Sisyphus-Arbeit, irgendwie gelingt es dann immer so, dass die meisten zu sehen sind - ein/e Besucher/in noch nicht, wird aber schon sehnsüchtig erwartet
Das Besondere an dieser Anlage ist die Rücksichtnahme auf die Mitglieder, die bei Gründung etwa 50:50 Gleichstromer und Wechselstromer waren, der Märklinanteil ist jedoch bis heute deutlich gesunken. Beim genauen Hinschauen findet der Besucher daher ausführliche Streckenteile mit symmetrischem Zweileitergleis ausgestattet (um nicht Pickelbahn zu schreiben). Am folgenden Bild seht ihr den letzten "Pickelbahner" im Verein.
Natürlich dürfen Modelle der Florianerbahn nicht fehlen, hier der Bahnhof, der auch in 1:1 sehr ansehnlich und ein Schmuckstückerl der Gemeinde ist. Leider liegen heute keine Gleise mehr da ...
Die Remise (Ort der mittlerweise legendären Grillfeste) hat ihre Tore geöffnet, außer einem einsamen Schweißer ist jedoch niemand da: Klar, sind ja alle momentan die Modellbahn anschauen
Von den Besuchern aus dem Aus- und Inland wird die Anlage mit den vielen Details auf Chip gebannt:
Apropos Details:
Der Kleinbahn Kranwagen samt Personalfahrzeug (ein Uralt-Märklin Personenwagen in Blech) als Hilfszug (der aufgestellte Kranarm ist wohl nicht vorschriftsgerecht) wird in Kürze vom Schnellzug passiert. Oberösterreich ist "Solarland", daher darf auch eine Solaranlage mit den Paneelen nicht fehlen.
Viele Fahrzeuge sind beleuchtet - was mittlerweile trotz LED nicht unerhebliche Ansprüche an die Gleisstromversorgung stellt, Abhilfe liegt bereit:
- die Straßenfahrzeuge sind ebenfalls beleuchtet, wie der Bus, der im Tunnel verschwindet:
Offenbar ist hier eine Gastlok zur Erprobung mkt Jaffa-Schmalspurern unterwegs:
Muss sich um eine Planquadrat-Aktion der Polizei handeln: Gleich 2 Audis der Autobahn-Gendarmerie haben einen ziemlich überladenen Mercedes "zur Seite genommen", Autobahnabfahrt oder Autobahnparkplatz ist die Stelle aber nicht - schaut nach Verfolgung aus!
Manche Gebäude erlauben einen Blick ins Innere, wie hier bei dieser Maschinenhalle:
Und hier bei der Glockengießerei St. Florian, das Geburtshaus unserer Pummerin im Stephansdom
Der Glockentransport der Pummerin fand jedoch nicht auf einem Eisenbahntieflader statt sondern wurde über die Straße transportiert (siehe auch hier)
Das Gebäude der Gießerei besteht noch und liegt an der geplanten Museumsstrecke der Florianerbahn (es liegen noch Gleise!)
Das eine Wassergefährt sieht mehr nach U-Boot aus
Hier wird das Faller-Kircherl als Reschensee-Zitat verwendet - der See ist aber für's versunkene Kircherl zu klein.
Ein Golfplatz (Baumsterben im Birkenbestand?)...
ein Fußballplatz und eine Tennisanlage sorgen für sportliches Flair
So ganz FIFA-gerecht ist das Spielfeld wohl nicht (105x68m), weil ein Tennisplatz misst 23,77x10,97m (78x36ft) - aber MOBA-gerecht
Dazu auch noch ein Hallenbad für Schlechtwetter:
Erneuerbare Energie ist offenbar vorhanden
Hoch und mächtig ragt der Erzberg auf, als Neugieriger ist man gespannt, was sich im Inneren des Berges verbirgt:
Nein, nicht König Manfred als Gegenstück zu Kaiser Barbarossa im Untersberg, schlicht eine große Gleiswendelanlage, die über die Falkensteinbrücke hoch über den Köpfen der Besucher*innen Richtung Stahlwerk und Schattenbahnhof führt:
Enns als Österreichs älteste Stadt befindet sich im (Modell)aufbau, der Stadtplatz mit dem markanten Stadtturm ist im Werden. Die Fassaden sehen schon gut aus ...
und hinter den Fassaden wird fleißig an der Gebäudebeleuchtung gearbeitet:
Wir dürfen auf die (fertige) Lichtsteuerung der Fenster gespannt sein! Bis dahin wartet noch genug Arbeit.
Wer sein Domizil in Stiftsgebäuden hat, der sollte auch ein Modell des Stiftes und seiner Umgebung zeigen. Der Weg dorthin ist mühsam und zeitintensiv. Das Papiermodell zeigt die Ausmaße
Ohne eine gut ausgestattete Werkstatt geht gar nichts ...
Noch ein paar Impressionen vom Stahlwerk
Auch hier gibt es Einblick in die Hallen.
Hier ein Blick aus der Ferne auf den Stahlwerk-Abschnitt:
Nachwuchspflege ist bei unseren Mitgliedern angesagt: Johannes auf der "Rennsemmel"-Anlage in seinem Element, ein Glück, dass es hohe Spurkränze gibt!
Noch braucht es fachkundige Anleitung durch den Papa, oder ist's etwa bei der Brio-Bahn umgekehrt?
Platz sollte man haben - der Traum vieler von uns:
Klaus