Werkzeugrevision und Werkstatteinrichtung

Weiter gehts mit dem Werkzeug:

Meine uralte Unimat 3 bekommt eine Generalüberholung.

Nach kompletter Reinigung war als Erstes die Bearbeitung der Bahnen dran. Dort hab ich die Klemmleisten, original Kunststoff, durch solche aus Messing ersetzt. Dadurch wurde auch eine Korrektur der doch schon abgenützten Bahnen notwendig, weil die Messingteile natürlich kaum elastisch sind. Mühsam.

Dann bekam die Maschine, damit sie möglichst verwindungssteif steht, eine Grundplatte aus Granit samt einer Verkleidung aus Multiplexplatten:

Den Granit hab ich als Restl bei einem lokalen Steinhändler um € 10,- erworben und selbst zurechtgeschnitten. War gar nicht so selbstverständlich, daß so eine Platte absolut eben ist..... Direkt neben der Säule für den Frästeil hab ich mir aus einem Reststück 12 mm - Stahl eine zusätzliche Befestigungsbrücke gemacht:

Als Nächstes kommt die Fräseinheit dran, dort wird ein neuer Motor mit höherer Drehzahl eingebaut, damit ich auch mit kleinem Werkzeug arbeiten kann.

LG

Martin.

Ja, aber in Ermangelung eines Tuschierlineals etc. hab ich das freihändig gemacht. Große Apparaturen zahlen sich hiebei absolut nicht aus, weil es ein neues Bett um unter 100 € gibt. Mit den entstandenen Hundertstelabweichungen kann ich leben, mir war wichtiger, daß es nicht wackelt. Hab mich an der Bahnunterseite orientiert, weil da durch den Kunststoff der Klemmleisten sicher kaum Abnützung war.

LG

Martin.

Das Gradeste, was ich hatte, war die Unterseite der Maschine selbst. Also bin ich mit dieser einfach probieren gegangen. Bisl Wasser auf die Platte, und man merkt jedes Hundertstel, was es wackelt, weils das Wasser rauspumpt.

LG

Martin.

Weiter gings mit der Überholung:

Die Frässpindel hab ich mit einem Abziehwerkzeug ausgebaut, ich wollte schaun, ob hier Kugellager möglich sind, weil die Lager doch ein bisl Spiel haben:

Leider haben die Gleitlager Dimensionen, die nur zu schwache Kugellager ergäben. Also ließ ich es und habs wieder zusammengebaut. Doch hiebei mußte ich feststellen, daß mein Schraubstock zu klein ist...... Hab mir also aus lagernden Restln und dem Abzieher ein Aufpresswerkzeug gezimmert:

Natürlich alles gereinigt und neu abgeschmiert.

Dann wollte ich einen schnelleren Fräsmotor haben, damit auch kleines Werkzeug besser funktioniert. Nach einigem Suchen bin ich auf diese Seite gestoßen, und hab das entsprechend einfach nachgemacht. Leider war kein wirklich guter Motor aufzutreiben, also wurde er rot:

Hat alles gut funktioniert, nur ist mir gleich am nächsten Tag die Regelungselektronik krepiert, mitsamt FI-Schalter-Auslösung. Hab mir dann vom C einen kompakten Baustein dafür geholt. Der hält bis jetzt......

Wie man sieht, hab ich auch einige der meistbenützten Schrauben durch Klemmhebel ersetzt.

Nach dem Tausch des Drehfutters und Anschaffung einer Spannzangenvorrichtung fehlt jetzt nur noch ein Drehzahlmesser, den ich mir über eine Netzseite privat organisieren und zusammenlöten werde. Mit dem Wegfall der starren Verhältnisse beim Fräsmotor ist das jetzt nützlich.

Bis das soweit ist, fange ich mit der Verbesserung der Winkelanschläge der alten Festo-BasisPlus an. Denn jetzt kann ich die notwenigen Arbeiten auf der Dreh/Fräsbank durchführen.

LG

Martin.

Nun kam die erste Arbeit mit dem neuen Fräsmotor dran:

Bei meiner Festo(ol) Basis Plus war der Winkelanschlag eher sehr elastisch. Es hing davon ab, wie gut ich die Schrauben festzog, ob der Winkel stimmte oder nicht.

Also mußte hier gebastelt werden.

Den am Bild vorne liegenden Originalteil hab ich durch ein Stück Flachaluminium ersetzt. Als Gleit- und Führungsmaterial kam hier eine Platte aus POM zum Einsatz, die ich auf der Unimat im Form gefräst habe:

Dieses knapp 140 mm lange Stück ging größenmäßig hart an die Grenze der Unimat, weil ich bei der Maschine den Frästeil nicht reversibel bewegen kann. Der muß für eine Einstellung immer fixiert bleiben. Vielleicht fällt mir zumindest für eine Höhenfixierung noch was Einfaches ein.....

Hier ist der neue Anschlag auf der Kreissäge montiert:

Nach ein paar zusätzlichen Anpassungsarbeiten läuft das Lineal jetzt absolut Parallel zum Schlitten. Daß die Rastung für die Winkel leichtes Spiel hat, werde ich wohl hinnehmen müssen. Die Abweichnung bewegt sich aber in der Größenordnung von ca. 0,3-0,4 mm pro Meter.

LG

Martin.

Schön langsam wirds was mit dem Werkzeug:

Unter die Kreissäge hab ich ein Unterkastl gebaut, das eine integrierte Absaugung enthält.

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Diese besteht aus einer billigst erworbenen Turbine und einem Zyklon. Die Kontrolle nach recht viel Schneiden ergab, daß der Zyklon mindestens 99 % des Staubs abscheidet. Im Sack war praktisch nichts! Kann ich sehr empfehlen.

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49511599697_16201566d2_o.jpg (Oben fehlt hier noch der Staubsack)

Damit die lästige Schlauchumsteckerei ein Ende hat, hab ich auch einen elektrischen Verteiler auf 3 Saugstutzen gebaut, 3 Motoren mit 12 V schieben über Gewindestangen die Sperren.

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Gesteuert werden die Motoren über einen 2 poligen 5-Stufen-Schalter und eine Diodenmatrix.

Von meinem Vater hab ich auch einen Arbeitstisch geerbt, der aber nicht einmal Haxn hatte. Also war dort auch Tischlerarbeit nötig, auch dieser bekam einen Unterschrank verpaßt.

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Dient auch als Garage für den Festool-Sauger.

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Zusammen mit dem Kreissägentisch ergibt das schon ein ganz brauchbares Ensemble, auf dem ich hoffentlich die langen Rahmenteile für die Anlage gut fertigen werde können.

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Ein paar Kleinigkeiten fehlen bei der Ausstattung noch.....

LG

Martin.

Zitat von Werkstattkaiser

Was ist das für eine Kreissäge?

Das ist das System „Basis plus“ von Festo(ol). Hab ich vor 23 Jahren anlässlich meiner Wohnungsrenovierung gekauft. Den Anbautisch für die Oberfräse kürzlich gebraucht ergänzt.
Wenn man sich die Mühe macht, alles gut einzustellen, ist das schon ganz brauchbar.

Momentan kommt von Festool grad etwas Neues heraus, bei dieser Kreissäge wird man sich dann nicht mehr in die Finger schneiden können. Höchstens einen Kratzer. Geht irgendwie über den Stromabfluß, ähnlich einem FI-Schalter.
Kostet aber ein Heidengeld....

LG

Martin.

Kleine Ergänzung zu meinem Bearbeitungszentrum:

Die Lücke zwischen Kreissägentisch und Anbautisch für die Fräse hab ich noch mit einer entsprechend gebohrten Platte gefüllt, die genau dem angebauten Arbeitstisch entsprechen. So hab ich jetzt einen langen Anschlag für exakt winkelige Schnitte. (Die Säge ist eine Zugsäge.)

Alle Bilder © Martin L. (Lohengrin)

Und bei der Gelegenheit hab ich mir auch aus POM wirklich passende Anschlagbolzen für die Lochplatte gedreht. Die fertig erhältlichen sind nämlich alle um 2/10 kleiner und wackeln wie ein Hundsschweif.

LG

Martin.

Danke, aber das kenne ich alles. Bis jetzt waren ALLE Bankhaken nur 19,8 mm im Durchmesser. Aus dem Umstand, dass es welche mit Klemmung gibt, folgt auch, daß der sonstige Durchmesser eben kleiner ist.
Und zu kleine, wackelnde Bankhaken nudeln mit der Zeit die Löcher aus.

Aber da ich eine Drehbank hab, ist das ja kein Problem.

LG

Martin.

Und noch ein paar Helferlein:

Schließlich wollen die rechten Winkel ja auch festgehalten werden!

LG

Martin.