Die letzte ihrer Art stirbt.....

  • Falls es noch nicht gepostet wurde, die letzte Weinviertler Lokalbahnstrecke wird nun eingestellt:

    https://noe.orf.at/news/stories/2972115/

    Somit ist der Personenverkehr im Weinviertel endgültig auf die Straße gewandert.

    Von den ursprünglichen Strecken bleiben nur noch sporadischer Güterverkehr/Museumsverkehr zwischen Korneuburg und Ernstbrunn sowie Drösing und Gösting übrig. Auf dem Schweinbarter Kreuz ist wohl kaum ähnliches zu erwarten.

    franki und ich sind vor zwei Jahren im Herbst das Schweinbarter Kreuz komplett abgefahren, von Obersdorf nach Groß Schweinbarth, nach Pirawarth ging es mangels tauglichem Triebfahrzeug im Schienenersatzverkehr (mit VW-Bus...) und weiter nach Gänserndorf. Zurück nach Obersdorf ging es mit den S-Bahnen.

    Ich werde diese Fahrt heuer im Sommer wiederholen, bevor die Strecke eingestellt ist, das wär vielleicht auch eine nette (Sonder-)stammtischaktivität für das Sommerloch.....

  • In einer Welt, wo alles "Just in time" abläuft, wo "Zeit ist Geld" gelebt wird, haben durch die Gegend zockelnde Züge keinen Platz mehr ...


    Irgendwie schade, aber verständlich, oder?


    Klaus

  • koburger

    Es gibt schon lange keinen regelmäßigen Güterverkehr mehr nach Ernstbrunn!

    Nineteen Eighty-Four

    Einmal editiert, zuletzt von scorpion57 () aus folgendem Grund: "regelmäßig" eingefügt

  • ste70

    Das war die Ausnahme. Die Rohre waren/sind Gasleitungsrohre von Asparn/Zahya via Ladendorf Richtung Gaweinstal. Ein paar waren/sind noch in Ernstbrunn gelagert.


    Ich meinte regelmäßige Züge zum Kalkwerk Ernstbrunn.

    Nineteen Eighty-Four

  • Völlig richtig, regelmäßigen Verkehr gibt es nur am Samstag in der Sommersaison (regiobahn). Der Güterverkehr findet nur noch sporadisch statt. Rückersdorf wird schon länger nicht bedient, Wopfinger und Flaga auch nicht mehr. Einen Trafotransport gsb es letztes Jahr zum Umspannwerk nach Flandorf (Fotos muss ich suchen).

  • Falls irgendwer an Petitionen glaubt...


    https://www.openpetition.eu/at…es-schweinbarther-kreuzes


    Wirklich schade. Diesmal werde cih noch des öfteren zum Fotografieren in die Gegend fahren und auch die Fahrt mitmachen. Wobei ich die Idee mit der Forumsfahrt sehr nett finde!

    Ich glaub ganz fest dran und hab soeben unterschrieben

    Auf Facebook hab ich’s auch geteilt.

    Liebe Grüße.

    Wolfgang

    Quality since 1958

    Sofern nicht anders angegeben, bin ich der Urheber der in meinen Beträgen geposteten Bilder.

    Einmal editiert, zuletzt von curator ()

  • Nachtrag, zwar ein bissl OT, aber weils doch irgendwie passt:

    35381999uy.jpg


    35382000rv.jpg


    35382001rb.jpg


    35382002wj.jpg


    35382003ha.jpg

    35382005hj.jpg

    Die Fotos sind nicht besonders gut, weil nur schnell mit dem hendi geknipst, ich wurde von diesem Schmankerl sozusagen vor der Haustüre "überrascht"

  • Die ganzen Petitionen sind alle für die Katz. Wenn sich Land und ÖBB einig sind, können noch so viele unterschreiben, das wird nix mehr bringen.

    Ausserdem unterschreiben da verhältnismäßig wenige wirklich Betroffene und sehr viele aus Gegenden, die nicht mal wissen, wo das Schweinbarther Kreuz liegt bzw. die das für ein Rückenleiden halten.

    Auch herzige Protestaktionen mit ein paar Dutzend Mitwirkenden (siehe die Demos in der Wachau) bringen genau Null. Die GANZE Region müsste aufstehen und A5, B8 etc. besetzen. Das könnte was bringen. Aber wie gesagt, das müssten VIELE mittragen und nicht nur eine Handvoll.

    Da die Mehrheit aber eh nicht mit der Bahn fährt und aufs Auto setzt, sind das aber nur Träumereien. Somit gewinnt das Land mit seinem ungebrochenen Straßenbauwahn und seinen scheinheiligen "Mobilitätskonzepten".

    Gesegnet sind die, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten



  • Im Grunde hat da schon der Ludwig, wenn nicht schon der Maurer (Gott hab sie seelig) alles verbockt. Damals wurden die Weichen für die Automobile Zukunft gestellt.


    Liebe Grüße

    Helmut

  • Wenn man ganz genau auf die Landkarte schaut, zieht sich das seit Jahrzehnten eh durch ganz Österreich. In NÖ ist es aufgrund der Dichte an Nebenbahnen halt intensiver als z.B. in Vorarlberg, wo bislang nur die Bregenzerwaldbahn geopfert wurde.

    Ab Dezember fällt in OÖ die Bahn nach Aschach weg.

    An unsere Kollegen in OÖ:

    wie ist die Stimmung im Land wegen dieser Stillegung? Juckts wen oder wird's hingenommen?

    Gesegnet sind die, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten



  • Das wird weit weniger Auswirkungen haben. Da gibt es ohne hin nur 1-2 Zugpaare am Tag. Da ist der Güterverkehr im Vordergrund. Stern&Hafferl haben ja angedacht Eferding - Aschach zu elektrifizieren und zu bedienen.

  • An unsere Kollegen in OÖ:

    wie ist die Stimmung im Land wegen dieser Stillegung? Juckts wen oder wird's hingenommen?

    Ned wirklich.

    Außerdem gibt's die Stern-Option - Siehe oben bei Jonas.

  • Meiner Meinung nach ist das Problem diverser Nebenbahnen, daß sie an den Orten vorbeifahren. Dazu unattraktive Fahrzeiten und Umsteigezwänge. Da wird sich für viele nicht die Frage stellen ob Auto (inkl. diverser Staus) oder Bahn, das Auto wird da von der Fahrzeit her immer attraktiver sein.


    LG, Manfred

    2. 11. 2020 ... und plötzlich ist nichts mehr wie es einmal war.


    Die Mehrzahl meiner Fotos werden mit dem Handy aus der Hüfte geschossen und erheben keinen Anspruch auf Meisterfotografie. Die restlichen Fotos werden mit der Spiegelreflexkamera gemacht und erheben auch keinen Anspruch auf Meisterfotografie.

  • Neue Beweihraeucherung vom Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko.


    Quelle :OTS


    https://www.ots.at/presseausse…sertem-mobilitaetsangebot


    Nun es ist zwar jetzt schon viereinhalb Jahre her dass ich arbeitsmaessig in dieser Gegend unterwegs gewesen bin. Jedoch damals war man ausgenommen der Morgen- und Abendhauptverkehrszeit alleine auf der B nunmehr L220 unterwegs. Also kann ich mir nicht vorstellen dass der Busnachfolgeverkehr untertags dann so grossartig frequentiert werden wird. Der wird mEn garantiert auf das Mindestmass im laufe des naechsten beiden Jahren zurueckgefahren werden und es tagsueber ueberhaupt keine Verbindungen geben.

    Daher kein 5047er, keine Busverbindungen, somit auch kein Schadstoffausstoss.

    Private PKW werden ja nicht gezaehlt. Verkehrspolitik NOe pur.


    Und was mich noch interresieren wuerde, lt. diesem Artikel duerfte Raggendorf die Drehscheibe des Busverkehrs sein. Es liest sich so wie wenn ein Benuetzer von Bad Pirawarth oder Gross-Schweinbarth in Raggendorf umsteigen muss. Ist denn Raggendorf derart so ein Zentrum der Gegend geworden?

  • So einen Irrsinn hab ich noch selten gelesen.


    Der prägendste Satz in dem ganzen grauslichen Aufsatz:

    Was wir brauchen ist das beste Verkehrsangebot und nicht das Angebot mit dem vermeintlich besseren Image. Genau das erreichen wir mit dem neuen Bussystem

    <X


    die Errichtung eines Mobility-Labs

    Was ist das? Kann man das essen?:confused:

    Ist denn Raggendorf derart so ein Zentrum der Gegend geworden?

    kann ich mir nicht vorstellen. Aber es klingt halt besser als "hintaus bei der 3. Akazie von links"

    Gesegnet sind die, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten



  • Ein Grundproblem hat die meisten Weinviertler Nebenbahnen gekillt. Bei ihrem Bau, der wirtschaftlich für die Region wichtig war, war wenig Kapital im Spiel. Da aber möglichst viele Ortschaften angebunden werden sollten, wurden Trassen gewählt, die möglichst billig (das heißt ohne Kunstbauten) erschlossen werden konnten. Dies hatte zur Folge, dass der Großteil der Linien Flußtälern folgte und die ziehen sich nun mal im Weinviertel hauptsächlich von West nach Ost zur March. Um die damalige Reichshauptstadt Wien zu erreichen, musste man somit erst zu einer der Nord-Süd orientierten Hauptbahnen bummeln um dorthin zu gelangen. Damals spielte dies keine große Rolle denn der Vorteil der wirtschaftlichen Anbindung überwog, die Bevölkerung war in ihren Dörfern autark und der Ablauf war gemächlicher als heute, wo sich die Leute ihr heiliges I-Phone sogar aufs Häusl mitnehmen um jederzeit erreichbar zu sein. Dazu kam, dass das Straßennetz damals kaum einem heutigen Anspruch gerecht wurde (die B7 zum Beispiel war noch in den Zwanzigern eine Sandstraße). Heute wird das Straßennetz immer mehr ausgebaut, die Leute pendeln hauptsächlich Richtung Wien ein um zu arbeiten und daher sind die in andere, heute nicht mehr bedeutende Richtungen, führenden Nebenbahnen zum sterben verurteilt, so weh das mir und jedem Eisenbahnfreund tut.

    Liebe Grüße Marcel

  • Vielleicht fahren ja dann mehr Personen mit dem Bus als mit der Bahn:

    ...

    Neben den besseren Taktungen im Vergleich mit dem Bahnangebot, bringt das Bussystem einen weiteren Vorteil. „Wir wissen, dass die Zahl der Nutzer von öffentlichen Verkehrsangeboten mit der Entfernung zur nächsten Haltestelle zusammenhängt. Wer zu lange gehen muss, der wählt eher das Auto. Und wer das Auto wählt, bleibt oft nicht bei Park&Ride-Anlagen stehen, sondern legt den ganzen Arbeitsweg damit zurück“, erläuterte Schleritzko. „Mit dem Bus gelingt es uns, die Zahl der Menschen, die innerhalb von 500 Meter zu ihrem Wohnort eine Haltestelle finden, von bislang 4.800 auf 13.600 fast zu verdreifachen.“

    ...

    Alle Fotos ohne zusätzliche Quellenangabe sind selbstgemacht!