Das ist eine gute Möglichkeit, exotische Loks auf österreichischen Anlagen fahren zu lassen. Schaut super aus.
4010-freak's Züge (und Modellverbesserungen)
-
4010-freak -
29. September 2016 um 14:05 -
Unerledigt
-
-
von dieser Seite: http://www.e94114.de/E94-Geschichte/E94_OBB.htm#top
Ende 1990 wurde die Villacher 1020 027 in Innsbruck nach einem Führerstandsbrand wieder aufgearbeitet und bekam dabei ebenfalls einen tannengrünen Anstrich, da auch sie vor Nostalgiezügen zum Einsatz kommen sollte.
-
Man lernt nie aus...
Danke!
-
Ich find das auch gut.
-
1141 mit HG-Kasten
Das nach dem 2. Weltkrieg wieder fortgesetzte Elektrifizierungsprogramm Österreichs Eisenbahnstrecken, das insbesondere in den 50er-Jahren große Fortschritte machte, brachte natürlich auch einen entsprechenden Bedarf an elektrischen Lokomotiven mit sich. Nach den ersten Nachkriegs-Elektrolokomotiven der ÖBB (1040 und 1041), deren Höchstgeschwindigkeit von nur 90 km/h den steigenden Anforderungen bald nicht mehr gerecht wurde, wurde der Wunsch nach einer schnelleren Lokomotive laut. Auf Basis der 1041 wurde daher eine als 1141 bezeichnete Lok mit einer etwas höheren Leistung und einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h entwickelt. Zwischen 1955 und 1958 wurden 30 derartige Maschinen in Betrieb genommen und zunächst im Schnellzugverkehr auf der West- und Südbahn eingesetzt. Nachdem sie dort nach rund zehn Jahren von den schnelleren und stärkeren 1042ern abgelöst wurden, fanden sie bis zu ihrer Ausmusterung Anfang der 2000er-Jahre vorwiegend im Regional- und Eilzugverkehr Verwendung.
Roco nahm Anfang der 90er-Jahre die 1141er ins Sortiment auf und produzierte seither etliche Farbvarianten dieser Loks. Stellvertretend die 1141 012-3 (Roco 63577) in der verkehrsroten Lackierung, die sie von ca. 1988 bis zu ihrer Ausmusterung 2001 getragen hat:
Ab 1991 wurden einige 1141 im Zuge einer HG-Ausbesserung umgestaltet. Neben anderen technischen Umbauten wurden zur Vermeidung von Zugluft im Führerstand die Führerstandstüren verschlossen bzw. in den Maschinenraum verlegt. Interessanterweise erfolgte die Neulackierung im Gegensatz zu anderen in dieser Zeit modernisierten Triebfahrzeugtypen nicht in einem von Valousek entworfenen Design, sondern im klassischen Farbschema (in der ab Ende der 80er-Jahre üblichen Ausführung in verkehrsrot mit nur noch einer Zierlinie).
Leider hat Roco von der Möglichkeit, für das vorhandene Fahrwerk neue Gehäuse zu bauen, keinen Gebrauch gemacht. Wer eine 1141 in modernisierter Form auf seiner Anlage einsetzen will, muss auf einen von Modellbau Schwaiger hergestellten Umbausatz zurückgreifen.
Vor einiger Zeit lief mir auf dem Gebrauchtmarkt eine HG-1141 von Modellbau Schwaiger zu. Sie war stark verschmutzt und nicht fahrtauglich, aber der Preis war dafür unschlagbar.
Nach einem umfangreichen Service, bei dem ich alle Teile des Fahrwerks bis hin zum Kollektor des Motors von verharztem Fett, zerbröselnden Kohlestücken und sonstigem undefinierbaren Zeug gereinigt habe, fährt sie nun wieder zufriedenstellend.
Die Stromabnehmer wurden vom Vorbesitzer mit Klebstoff in ihrer Position fixiert. Und zwar mit einem einer sehr widerspenstigen Sorte, der sich von mechanischen Entfernungsversuchen unbeeindruckt zeigte. Als ich mir schon die Ersatzteilnummern für neue Stromabnehmer heraussuchen wollte, kam mir eine im wahrsten Sinne des Wortes zündende Idee…
Nach der „thermischen Reinigung“, anschließendem Zurechtbiegen (der völlig unbewegliche Stromabnehmer war von Lagerung und Transport etwas mitgenommen) und dem Nachlackieren der beschädigten Stellen sind die Stromabnehmer nun wieder fast wie neu.
Anschließend widmete ich mich dem Gehäuse. Das darauf klebende schwarze Zeug ließ sich relativ leicht entfernen, aber noch besser als der Dreck löste sich die Beschriftung vom Untergrund. Was aber kein Drama war, denn die Anschriften waren ohnehin unvollständig und zum Teil schief und blass.
Nach dem Ausbessern kleiner Lackfehler und dem Ergänzen von fehlenden/kaputten Kleinteilen folgte die Neubeschriftung mit bei User ste70 bestellten Decals (danke an dieser Stelle nochmals für die unkomplizierte Abwicklung!). Als Vorbild habe ich mir die 1141 019 (Foto: Klick) ausgesucht, da es eine der ersten umgebauten Loks war und sie daher bereits ab Mitte 1991 einsetzbar ist. Nachdem ich die Lüftungsgitter noch etwas verdreckt habe, schaut die Lok nun so aus:
Alles in allem ein unerwarteter, aber gut in meine Sammlung passender Neuzugang zu einem attraktiven Preis. Dass das Herrichten der Lok mit Aufwand verbunden war, stört mich nicht, das Herumbasteln war eh eine nette Beschäftigung für ein paar Feierabende.
lg 4010-freak
-
Rübenzug
In Österreichs Zuckerfabriken werden Jahr für Jahr rund 2,5 bis 3 Millionen Tonnen Zuckerrüben verarbeitet. Während in manch anderen Ländern die Anlieferung praktisch nur noch auf der Straße erfolgt, werden hierzulande nach wie vor nennenswerte Anteile (ca. 1 bis 1,5 Mio Tonnen, also knapp die Hälfte) auf der Schiene transportiert. Zur besseren Vorstellung: Diese Frachtmenge entspricht etwa 25 000 bis 35 000 voll beladenen Wagen der Gattung Eaos.
Im Zeitraum von Mitte September bis Mitte Dezember werden um die 1 500 Ganzzüge von den zahlreichen Rübenladeplätzen zu den Zuckerfabriken in Tulln, Siebenbrunn-Leopoldsdorf und Hohenau (bis 2006) in Verkehr gesetzt. Zur Abdeckung des erhöhten Wagenbedarfs mussten früher regelmäßig hunderte Wagen von anderen Bahnverwaltungen gemietet werden, erst seit der Übernahme von MÁV Cargo vor gut 10 Jahren ist die Situation entspannter.
Das folgende Bild zeigt einen vermutlich nach Tulln fahrenden Ganzzug mit gut beladenen Eaos verschiedener Bahnverwaltungen bei der Durchfahrt durch St. Pölten Hbf am 30.10.1996:
Quelle: DEF, Foto: Erich Mladenovic
So ein für die Zeit der Rübenkampagne typischer Ganzzug dreht auch auf meiner Parkettbodenbahn seine Runden:
Ein kurzes Video dieses Zuges gibt es hier:
Eine detaillierte Vorstellung der Garnitur mit Betriebs- und Artikelnummern der verwendeten Fahrzeuge:
1042 017-2 (Lima 208264L)
rechts: ÖBB 31 81 533 4 062-1 Eaos (aus Set Roco 66076)
links: ÖBB 31 81 595 0 077-2 Eas (Klein Modellbahn 3411)
rechts: FS 11 83 530 2 601-6 Eaos (Klein Modellbahn SoSe 41/97)
links: FS 31 83 596 8 326-1 Eaos (Klein Modellbahn M4000)
rechts: I-FS 31 83 530 1 675-7 Eaos (Klein Modellbahn 3405)
links: ÖBB 11 81 534 1 133-5 Eaos (Klein Modellbahn 3401)
rechts: ÖBB 31 81 533 4 007-6 Eaos (aus Set Roco 66076)
links: DB 31 80 532 0 633-6 Eaos106 (Roco 47473)
rechts: FS 11 83 530 1 393-1 Eaos (Klein Modellbahn 340FS)
links: ÖBB 31 81 533 4 104-1 Eaos (Roco 47476)
rechts: ÖBB 31 81 533 4 049-8 Eaos (Klein Modellbahn 3407)
links: DB 11 80 534 2 272-1 Eaos106 (Klein Modellbahn 3402)
rechts: ÖBB 31 81 533 4 012-6 Eaos (aus Set Roco 66096)
links: ÖBB 31 81 533 4 035-7 Eaos (aus Set Roco 66097)
rechts: ÖBB 11 81 534 1 232-5 Eaos (aus Set Roco 66097)
links: ÖBB 11 81 534 1 245-7 Eaos (aus Set Roco 66096)
rechts: FS 31 83 530 2 194-8 Eaos (Klein Modellbahn SoSe9901)
links: FS 11 83 530 1 892-2 Eaos (Roco 76799)
rechts: ÖBB 31 81 533 4 145-4 Eaos (Roco 47210)
links: ÖBB 11 81 534 1 221-8 Eaos (aus Set Roco 66096)
Ich hoffe, dass die Vorstellung meines Rübenganzzuges Gefallen findet. Über Anregungen, Kommentare etc. würde ich mich freuen
lg 4010-freak
-
Schaut super aus!
-
Ein sehr feiner Zug!
Bei mir wird dann der Rübenzug noch mit einem 2143er-Tandem weitergeführt
-
Da gibts absolut nix auszusetzen. Waren auch Bananen KMB dabei?
-
- Offizieller Beitrag
Da gibts absolut nix auszusetzen. Waren auch Bananen KMB dabei?
Nix Bananen, nur Rüben
-
Du weist was ich meine. Ein 20teiliger KMB Eaos wartet noch auf neue Kupfereinlagen.
-
Schönes Geschlängel
-
Waren auch Bananen KMB dabei?
Ja, unter anderem einige der italienischen Wagen. Bei manchen leider eine Spur zu spät bemerkt, daher haben sie auch etwas nach unten hängende Puffer...
Inzwischen haben aber alle KMB-Wagen eine Bodenplatte aus Plastik, somit sollten künftige Schäden ausgeschlossen sein.
-
...Bei manchen leider eine Spur zu spät bemerkt, daher haben sie auch etwas nach unten hängende Puffer...
Du kannst aber auch verbogene Rahmen und Seitenwände nach VORSICHTIGEM Erwärmen, z.B. mittels Föhn, BEHUTSAM wieder geradebiegen.
-
Ladegut Zuckerrüben
Nach der Vorstellung meines Rübenzuges vor zwei Wochen folgt nun eine kleine Bastelanleitung für die Rübenladungen.
Neben (nicht ganz billigen) Fertigprodukten gibt es im Internet zahlreiche Vorschläge zum Selbstbau aus Naturmaterialen. Ein oft genanntes Basismaterial ist Hirse, aber diese Körner sind für meinen Geschmack zu rund und gleichmäßig. Auch Senfkörner, Sesam oder Anis treffen die typische längliche und unregelmäßige Form der Rüben meiner Meinung nach nicht sonderlich gut. Kleine Weintraubenkerne schauen schon recht vielversprechend aus, aber um einen langen Ganzzug zu füllen, müsste man schon eine ordentliche Menge Weintrauben verspeisen
Den besten Kompromiss stellen in meinen Augen Kleesamen dar. Im folgenden Bild sind derartige Eigenbau-Rübenladungen zu sehen:
Ich habe mir verschiedene Kleesamen beim Reformhaus besorgt. Bei Landwirtschafts-Großmärkten bekommt man sicherlich bessere Kilo-Preise, aber einerseits habe ich ein Reformhaus quasi ums Eck und andererseits erscheint mir die Packungsgröße beim Reformhaus eher dem Modellbahn-Bedarf zu entsprechen als ein 15-Kilo-Sack vom Großmarkt.
Die Herstellung einer Rübenladung beginnt mit dem Zurechtschneiden eines Styrodur-Klotzes. Anschließend werden die typischen Schüttkegel grob modelliert und mit brauner Farbe bemalt, damit es durch kleine Lücken in der Rübenschicht später nicht babyblau durchschimmert.
Manche Anleitungen raten, den Styrodurklotz nun im Wagen zu platzieren und mit dem Festkleben der eigentlichen Ladung zu beginnen. Nachdem ich meine Wagen nicht mit Kleber versauen mag und die Ladungen abnehmbar sein sollen, kommt zwischen den Wagen und den Styrodureinsatz ein großzügig dimensioniertes Stück Frischhaltefolie. Der Styrodurklotz wird mit Weißleim eingepinselt und mit den Kleesamen, eventuell mit etwas Erde vermischt, bestreut.
Dann werden die "Rüben" etwas zurechtgerückt und mit einem Gemisch aus Wasser, Weißleim und Spülmittel befestigt. Nachdem jetzt sicher die Frage "in welchem Mischverhältnis?" auftaucht: Ich habe nicht nachgemessen und es wird sicherlich auch vom verwendeten Leim abhängen, aber mit einem Verhältnis von ungefähr zwei Teilen Wasser und einem Teil Leim macht man vermutlich nichts falsch. Das Spülmittel dient nur zur Beseitigung der Oberflächenspannung (damit sich das Gemisch besser im Schüttmaterial verteilt) – da reicht ein kleiner Tropfen.
Nach ein paar Stunden kann das Ladegut aus dem Wagen entfernt werden und zur vollständigen Trocknung aufgebockt gelagert werden.
Zuletzt wird der Einsatz umgedreht um nicht festgeklebte Körner abzuschütteln. Kahle Stellen können leicht mit etwas Streumaterial und Wasser-Leim-Gemisch repariert werden.
Und dann die ganze Prozedur mehrmals wiederholen, denn ein Rübenwagen kommt selten allein
Viel Spaß beim Nachbauen!
lg 4010-freak
-
-
Danke für die Anleitung, möchte ich dann auch so versuchen.
-
Super Anleitung 👍👍👍
-
Schaut klasse aus und die Beschreibung ist 1A!
-
Zigtausende zufriedene Fahrgäste.
Für die ÖBB-Verantwortlichen der Idealzustand: keine einzige Beschwerde!
-