Haralds Js Anlage - Neues vom Pflasterstrand

Zitat von Roman24

Du verwendest Kadee Kupplungen, was ist bei denen besser, schöner als z.B.: bei Roco Universalkupplung?

merci! Die Kadee-Kupplungen lassen sich über unauffällige Magneten trennen und sind sehr diskret. Züge, die ich nicht trenne und bei denen ich keine Löcher zwischen den Wagen haben will sind üblicherweise mit Märklin-KK ausgerüstet.

Nachdem euch meine Schmutzkübel so gefallen haben, hier noch ein paar! Falls Ihr euch über die Kohlenaufsätze bei den 152ern wundert - ich musste den Tender leider beschweren, die Maschinen waren nicht ausreichend zugfähig. Ich hab da Bleiklötze eingelegt, allerdings sind die Aufsätze tatsächlich eine Spur zu hoch.

Bei der 153 bzw der historischen 674 (Liliput) ist leider das Gekrakel der Steuerung zu dick, was die Einfahrt in manche Bahnsteiggleise verunmöglicht. macht nix, die grüne ist das "Maskottchen", die schwarze rangiert vor allem am Werksanschluss.

Zitat von cknop

Das Gekrakel ist auch der Grund warum ich sie nie gekauft habe. Ist viel zu mächtig.

Ja, außerdem bewegt sich eh fast nix. Weiß nicht ob das in Großserie auch schlanker gegangen wäre, wobei es im Original auch recht ausladend war, aber halt zarter.

Für den Fall, dass ihr noch nicht völlig ermüdet seid, habe ich heute ein bissl die Arbeitsschritte dokumentiert. Ich hab mich erstmals an eine teure und filigrane Lok rangewagt, und es war einfacher als befürchtet.

Erster Schritt: ich klebe das Fahrwerk mit Abdeckband ab.

Zweitens: Eine Schicht Vallejo-Mattlack aus der Dose ist die Grundierung, damit die Pigmente haften.

Drittens: pigmentieren. Das muss man deftiger machen, als es später aussehen soll, die nächste Schicht Klarlack...

...dämpft das ab (Viertens). Dabei kann man auch danach weiter korrigieren, der Vallejo-Lack trägt nicht auf.

Fünftens: kleine Farbakzente wie die Auftrittstufen etc. - all das dauert insgesamt etwa eine Stunde (incl. aufbrezeln mit den Zurüstteilen!), man kann aber gut zwei Maschinen gleichzeitig bearbeiten, um die kurzen Trocknungszeiten wechselweise zu nutzten.

Bei alledem treibe ich wesentlich weniger Aufwand als zB der Kollege von "Sebb's 1:87"; erstens sieht man es im Normalbetrieb nicht, zweitens gibt es bei Großserienmodellen etliche Dinge (Gussnähte etc.), die den Aufwand konterkarieren, sogar bei so Supermodellen wie der 310er von Roco. Wichtiger scheint mir die Glaubwürdigkeit, wobei diese alten Maschinen in den 1950er/60er Jahren überall g'saftelt haben und gerostet sind, man kann also seine Phantasie spielen lassen.

Man braucht für die ganze Aktion nur ganz wenig Material:

- Mattlack: Spraydose von Vallejo (hab einiges probiert, ist besser als Airbrush, egal welcher Lack)
- Pigmente: Weiß oder Grau, dazu zwei bis drei Rosttöne und Schwarz
- ein paar Pinsel, Kreppband
- chirurgische Gummihandschuhe, um fettige Fingertapser zu vermeiden

Alles zusammen unter 20 Euro. Probiert es vorher an einer Schrottlok aus, aber allzuviel kann nicht schief gehen. Nur die beweglichen Teile muss man vorm Verkleben schützen. Aber es zahlt sich sehr aus, der Vergleich (letztes Bild) macht sicher.

Zitat von peter&basti

Ich habe jetzt aufgrund Deiner Empfehlung ad hoc die Vallejo Mattlack Spraydose bestellt, weil um meine ranzigen Güterwagen zu mattieren braucht es wahrscheinlich wirklich nicht die Airbrush

Für Güterwagen rühr dir noch ein wenig schwarze Ölfarbe in Terpentin an! Paar Tipps:

Modellbahn - Güterwagen
Modellbau

Nach den Schmutzloks nun wieder zu meinem Lieblingsthema, der Architektur.

Der Anlagenbereich, wo die Straßenbahnremise stehen wird, braucht erst noch seinen Hintergrund in Form von Halbreliefhäusern. Sie werden nicht gut sichtbar sein, da davor noch ein großer Baukörper steht (das wird der unzugänglichste Bereich der Anlage, dort sollte später tunlichst nix entgleisen). Hinten (am ersten Foto links und in beige) also ganz schlichte Fassaden, rechts ist der Einblick besser. Dort findet endlich der Sigmund-Freud-Hof seinen Platz, eines meiner ersten Hausmodelle überhaupt, schon 20 Jahre alt.

Daneben hab ich ein Jugendstilhaus konstruiert, ich dachte, die Fassade ist auch von der Seite attraktiv. Das ging in meiner üblichen Technik recht flott (die weißen Klötzchen sind zB meine Kastenfenster), der Zusammebau dauerte grad mal 2-3 Stunden (und auch nur, weil ich bei der Konstruktion vergessen habe dass dort ein Gefälle ist und ich ihn unten schräg schneiden musste).

Am letzten Bild sieht man das Ensemle, die Holzklötze sind die Stirnseite des nächsten Gebäudes, das die andere Seite der Gasse bilden wird.