Steirerhans: Derzeit ist nicht nur die Straßenbahn betroffen. Wenn man die Medien verfolgt, geht es auch der Autoindustrie, Bauhandel, ect nicht besser. Wenn Zulieferfirmen nicht liefern und die Bestandteile fehlen, können die Betriebe schwer weiter arbeiten. Covid hat es noch verstärkt, da viele Betriebe auf Sparflamme gefahren sind und das System erst jetzt hochfahren!
Bombardier macht das Rennen um Auftrag über 156 Straßenbahngarnituren der Wiener Linien
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Hallo,
im Bericht steht auch, dass es die Lieferungsverzögerungen auch VOR Covid gab.
Die leidtragenden sind Eltern mit Kinderwägen, RollstuhlfahrerInnen und gehbehinderte Menschen. Hoffentlich fließt die gerechtfertigte Strafzahlung tatsächlich!
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Sollten Strafzahlungen an Bombardier fällig werden, werden die an die Zulieferer weitergegeben. Die Verträge sind knallhart, so sichert sich der eine bei dem anderen ab. Den letzten in der Lieferkette beissen dann die Hunde und kann sein Häusschen von der Oma geerbt und als letzte Sicherheit für die eigene Firma, billig an die Bank verscherbeln. Vertragsstrafen von einen Monatsumsatz ( nicht Gewinn) bis zu einen Jahresumsatz sind normal. Je kleiner und abhängiger der Unternehmer ist, desto härter trifft es ihn. Man kann sich dagegen Versichern lassen, doch die ist sauteuer und zahlt in den wenigsten Fällen.
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Das Bombardier alias Alstom nicht liefert liegt nicht an den Wiener Linien (Ich weiß nicht wie man auf sowas kommt)!
Schon seit Jahren wurde bei Bombardier an den falschen Stellen gespart. Der Abstieg begann bereits mit dem Umzug in das neue Werk. Vor der Coronakrise war das Problem, dass Bombardier das Stammpersonal abgebaut und gegen billigere Leiharbeiter getauscht hat. Daraus ergab sich das man mit der Übernahme des Flexity Großauftrages vollkommen überfordert war, da am Arbeitsmarkt, zum damaligen Zeitpunkt, nicht genug Leiharbeiter vorhanden waren. Hinzu kamen Probleme wie Qualitätsmängel bei den Herstellerfirmen der Einzelteile. In der Coronakirse wurde Bombardier besonders getroffen. Normalerweise haben solche Werke mehrere Zulieferer welche die Produktion der Einzelteile übernehmen um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Bei Bombardier entschied man sich aus Kostengründen nur für einen Zulieferer jeh Baugruppenkomponente. Und davon sind fast alle in Asien. Durch den Zusammenbruch der Versorgungsketten im Jahr 2020 war deswegen eine ordentliche Produktion nicht mehr möglich. Bombardier baut derzeit in Wien, meines Wissens, für drei Aufträge. Nämlich der Flexy (Wiener Linien) die 500er (WLB) und die Innsbrucker Flexitys. Soweit mir bekannt stehen sowohl bei den IVB als auch den Wiener Linien Pönalzahlungen im Raum!
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Das mit den Lieferverzögerungen für Innsbruck ist aber auch wirklich schon eklatant, dort müssen etwa als Bim-Ersatz wegen fehlender Garnituren angeblich schon Autobusse eingesetzt werden.
Eventuell kann uns ja user P.Fuscher als Innsbrucker nähere Details dazu berichten ....
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btw: Wie viel Geld da im Zuge von Pönalzahluen im Spiel ist, zeigt sich auch darin, daß Bombardier etwa alleine für/an Innsbruck (also die IVB) bis zum Jahr 2019 rund 2,7 Mio € an fälliger Pönale bezahlen mußte !
Das entspricht in etwa dem Kaufpreis für einen neuen IVB-Flexity.
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In Innsbruck sind in der Zwischenzeit mit extremsten Lieferverzögerungen alle Triebwagen ausgeliefert. Die Geschichte dass teilweise Busse eingesetzt werden mussten (bzw. altgediente Busse nicht ausgemustert wurden) ist richtig. Das Hauptproblem besteht aber in der nicht Verfügbarkeit von Ersatzteilen, teilweise Wartezeiten von bis zu einem halben Jahr, sodass weiterhin nagelneue Wagen als Ersatzteilspender nicht zur Verfügung stehen.
Siehe auch hier den Artikel von der TT vom Dezember 2019: https://www.tt.com/artikel/162618…fuer-bombardier
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Vielleicht einigt man sich mit den Wiener Linien auf die Lieferung von dem einen oder anderen zusätzlichen Flexitys auf Kosten des Hauses.
Ach ja, beim ULF gabs anno damals zu Beginn der Serienlieferung auch eklatante Lieferverzögerungen.
LG, Manfred
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Sollten Strafzahlungen an Bombardier fällig werden, werden die an die Zulieferer weitergegeben. Die Verträge sind knallhart, so sichert sich der eine bei dem anderen ab. Den letzten in der Lieferkette beissen dann die Hunde ...
Woher hast du diese Information? Ein kleiner Zulieferer kann doch nie die großen Beträge zahlen.
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Ein kleiner Zulieferer kann doch nie die großen Beträge zahlen.
Deshalb habe ich auch geschrieben Monats- bzw. Jahresumsätze. Für Bom. sind die Konventionalstrafen von der Steuer absetzbar = Verlust. Für den kleinen Zulieferer mit Jahresumsatz von 1 000 000.- mit 5 Mitarbeitern und Familie im Büro ist es tödlich, vor allem wenn sein "Zulieferer" wegen der günstigen Preise ( die er in EU nie bekommt ) aus Fernost ist. Die Verträge sind nicht mehr wert, als das weiche 3 lagige Papier im Doppelnullzimmer. Vor Gericht ( zB. in China ) kannst du klagen. Obs was hilft ? Diese Erfahrung haben schon viel Betriebe machen müssen. Trotz Aussenhandelsunterstützung ist dein Betrieb pleite, deine MA und Familie auf der Strasse. Dazu noch wird meist noch Knowhow abgesaugt , - Legal/Illegal - ,und unter einen anderen Namen wird dein Produkt nochmals um 50% unterboten, so das du keinen Fuß mehr auf den Markt bekommst. Das haben schon Firmen die weitaus größer als Bom. sind, erfahren müssen.
Nur ein Bsp. :
Firma A produziert für Autohersteller 1 für sein neuestes Modell die Scheinwerfer. A wird von 1 gezwungen die Kosten zu senken. A lässt in China produzieren, die Qualität ist 50% von EU, aber rechnet sich. China schmeist den 50 % Ausschuß aber nicht weg, sondern als Ersatzteil unter neuen Namen zum halben Preis auf den Markt.
Nach 2 Jahren ist der Modellwechsel, A kann mit den Ersatzteilpreisen aus China nicht mitthalten. 1 ist aus dem Schneider, Die Fachleute jammern über die miese Qualität und können nichts dagegen machen. Die Entwicklungskosten wurden in EU gezahlt, in den 2 Jahren der Produktion aber noch nicht ganz hereingefahren.
Fazit:
A macht Verlust -- Setzt den Verlust von der Steuer ab wenn er kann, das fehlt dem Staat.
1 ist sauer über die Qualität, ist aber Wurscht, der Kunde muß das nehmen was ich ihm gebe. Haupsache die Aktien gehen hoch.
China reibt sich die kleinen Finger und Hände, wieder ein Konkurrent madig gemacht, hat das Knowhow, vielleicht auch die Maschinen aus EU und einen weiteren Fuß in EU.
Der Verlierer ist der Kunde, der denkt, Ich kauf mir ein qualitativ hochwertiges Produkt aus der EU und unterstütze damit die hier Beschäftigten und den Staat mit den Steuern und merkt nicht, das er von vorne bis hinten beschissen wird.
Global Economy at its best.
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D 323 ist in der Hauptwerkstätte einfetroffen.
LG, Manfred
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Der D 323 hat heute seinen Ersteinsatz im Fahrgastverkehr am 6er.
LG, Manfred
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Der D 324 ist in der HW Simmering eingetroffen.
LG, Manfred
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Hallo Leute!
Nur zur Info:
Ich arbeite jetzt bei Alstom/EX-Bombardier im 22. Bezirk.
325 für die WL ist bei der Endmontage, 326 ist gerade im Aufbau.
Ich habe leider keine Ahnung wieviele die WL bestellt haben....
Wir machen auch die Bim´s für WLB (sind bei NR.4), Zürich, Brüssel, Stadtbahn Manchester...
Liebe Grüße
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Fix bestellt sind 119 Flexitys (301 - 419) mit einer Option auf 37 weitere.
LG, Manfred
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Welch ungewöhnliche Zahlen!?
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119 Flexitys ersetzen theoretisch 122 E2 + 117 c5.
Oder es gab einen fixen Finanzrahmen und daraus ergab sich die Gesamtanzahl der Flexitys.
War anno damals in einer Exfirma, welche regelmäßig bei Ausschreibungen für EDV mitmachte auch so. Da wurden mindestens x EDV-Systeme ausgeschrieben, für die y Millionen Schilling verfügbar sind.
Ach ja, weil du geschrieben hast für die Badner Bahn ist Triebwagen 504 in Bau. Ist 503 schon fertig?
LG, Manfred
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Servus!
Hab nicht so genau nach gesehen (aber kann ich ja morgen machen!!), aber glaube 503 ist noch nicht fertig, müsste noch in Endmontage oder bei der "Hochzeit" sein..
LG
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Wenn ich es schaffe und darf, mache ich euch Foto´s...
Aber bin ja zum Arbeiten dort, denn viel zu tun! (denn welch Überraschung, wir liegen im Zeitplan hinterher....)
LG
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