Superkleber und Papier ist eine wirklich gute Kombination. Was auch gut geht, ist Papier mit Revell-Plastikkleber, das ist dann ein wenig weicher.
Neues aus dem steirischen Randgebirge
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jzipp -
17. Juli 2013 um 23:54 -
Unerledigt
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Hat es was mit dem Schüttprellbock selbst was zu tun sprich besondere Vorsicht weil kein üblicher Prellbock vorhanden ist?
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Hallo Michael,
vielen Dank und herzlich Willkommen im Forum.
Die Taferln sind einfach aus Papier ausgeschnitten, dann mit Superkleber die Stange hinten drauf und bei diese Gelegenheit die ganze Rückseite dünn mit dem Superkleber eingestrichen. Nach dem Trocknen Messingstangerl und Tafel-Rückseite mit Emailfarbe von Revell oder Humbrol bemalt. Damit sind die Tafeln ausreichend stabil und trotzdem ziemlich dünn. Ein Blech drunter brauchts mM nach nicht.
Jürgen
Vielen Dank für die Info ... das sind super Tipps - ich werde es genauso ausprobieren
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Die Lösung weiß ich auch nicht, aber in Telfs Pfaffenhofen ist auch eine deutlich größere Tafel montiert.....
Das Modell von Jürgen schaut natürlich besser aus als das Original In Telfs IMG_20210225_060108_autoscaled.jpg
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Liebe Kollegen,
vielen Dank für Eure Antworten und weitere Tipps zu dem Quiz über die Gleisende-Tafel - da muss ich mir jetzt bei der Beantwortung echt Mühe geben.
Fangen wir an, das Thema abzuschichten und gehen wir gleich in die Vollen:
Antwort e.) Welche Tafeln?
Schauen wir dazu in die V2, die Signalvorschrift der ÖBB - mir vorliegend in der Ausgabe von 1962.
Gemäß V2 handelt es sich bei diesen "Tafeln" um Signale, genauer gesagt um Formsignale mit dem Signalbild eines Gleissperrsignals, in diesem Falle zur Kennzeichnung von Stumpfgleisabschlüssen, siehe V2 Ziff. 52(b).
Laut V2 sind Stumpfgleisabschlüsse übrigens "nur zu kennzeichnen, wenn auf das Stumpfgleis regelmäßig Züge einfahren oder Verschub stattfindet".
Das Signalbild "Signal 12: Fahrt verboten" wird durch einen weißen Kreisring auf schwarzem Grund dargestellt:
Antwort e.) ist also ein netter Versuch, sich aus der Sache rauszureden, aber diese Antwort ist zur Auflösung unseres Rätsels wirklich völlig irrelevant - somit FALSCH
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Antwort d.) Die Materialbahn ist keine öffentliche Bahn, daher sind gar keine Signaltafeln nötig. Die kleinen Tafeln sind reiner Luxus und gehören unverzüglich abmontiert.
Nun ja, auch eine nicht öffentliche Bahn unterliegt den einschlägigen Gesetzen, in diesem Fall zum Bauzeitpunkt wohl der Eisenbahnbetriebsordnung vom 16. November 1851 (!) sowie "dann den ca. 50 zu erlassenden Gesetzen und Verordnungen" , exemplarisch nachzulesen HIER für die niederösterreichische Höllentalbahn, die 1918 als Materialbahn errichtet wurde. Ob dabei auch der signaltechnische Abschluss von Gleisen geregelt war entzieht sich leider meiner Kenntnis. Es ist aber anzunehmen, dass diesem Thema nicht die gleiche Bedeutung zukam, wie bei öffentlichen Bahnen. Eine Foto-Recherche in meiner Bibliothek über Feld-, Wald- und Materialbahnen hat mir leider keinen Beleg über die Existenz von Gleissperrsignalen bei solchen Bahnen geliefert, geschweige denn etwas über deren Ausführung und Größe. Zu sehen war hingegen - nichts. Die wenigen Aufnahmen von Gleisabschlüssen zeigen einfach ein irgendwo im Nichts endendes Gleis mit Nichts dahinter. Ein Erdhügel wäre da schon Luxus...
Antwort d.) ist zwar inhaltlich wahrscheinlich richtig, beantwortet aber nicht die gestellte Frage, also - sorry - somit ebenfalls irrelevant in unserem Quiz, daher leider FALSCH.
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Antwort c.) Bekanntlich wurden ab 1.6.1980 kleinere Signaltafeln verbaut - das weiß doch ein jeder!
Respekt, jeder hat die Fangfrage erkannt.
Wir befinden uns bekanntlich im steirischen Randgebirge anno 1957 und somit kommt eine Änderung von Vorschriften aus dem Jahr 1980 nicht als Ursache in Frage. Inhaltlich sollte die Aussage aber stimmen; in der Anleitung der Fa. Spieth zu ihrem Signaltafel-Satz Sig21 ist ausgeführt, dass ab 1.6.1980 kleinere Signaltafeln verwendet wurden, die zudem rückstrahlend ausgeführt waren.
Antwort c.) ist somit in der Aussage zwar richtig, aber als Antwort in unserem Quiz natürlich FALSCH.
Hier nochmals der Unterschied dargestellt: Links die für die 50er Jahre korrekte ÖBB-Variante in der Ausführung vor 1980. Rechts die kleinere Variante der 600mm-Materialbahn.
Langsam wird es eng...
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Antwort b.) Als die Materialbahn 1926 gebaut wurde, gab es noch keine Gleitsichtbrillen. Deswegen hat sich der Sackl Herbert, in den 20er Jahren Leiter der Gradenberger Signalmeister und damals schon reichlich schaaßaugat, beim Ablesen der Maßangaben aus dem Musterbuch vertan und der Lehrbua dann zu kleine Signaltafeln zugeschnitten.
Hm, das erste Gleitsichtglas wurde im Jahr 1959 in Frankreich entwickelt. Allerdings ist reichlich unklar, warum eine Gradenberger Signalmeisterei, die ja wohl der BBÖ zugeordnet war, für eine private Materialbahn die Signaltafeln zugeschnitten haben soll. Und warum sollte eine BBÖ-Vorschrift relevant sein?
Jaja, für Antwort b.) hätte ich persönlich auch einige Sympathien gehabt, aber so kann es nicht gewesen sein, daher leider FALSCH.
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Antwort a.) Ist ja ganz logisch: eine Feldbahn ist auch viel kleiner, daher sind auch alle Signale kleiner.
Klingt komisch, aber so haben es mir unsere Freunde vom Eisenbahnerstammtisch beim Lustigen Bauern erzählt:
Als in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts die erste Staustufe des Kraftwerks gebaut wurde, waren ein Teil der Ingenieure und auch der damalige Bauleiter im Gasthaus "Zum Lustigen Bauern" untergebracht. Zwischen den Stammgästen des Wirtshauses und den Kraftwerksleuten ergab sich recht schnell eine freundschaftliche Beziehung. Vor allem der Stammtisch der Eisenbahner wurde bald um die "Eisenbahner" von der Kraftwerksbaustelle bereichert, wobei jedoch kleine Tratzereien nicht lange ausblieben. Diese drehten sich - bei allem Respekt für die moderne Baustelle - oft um die "kleine Materialbahn", die in den Augen der "richtigen" Eisenbahner nur gnadenhalber noch als Eisenbahn gelten durfte.
Als eines Abends der Sackl Herbert von der Gradenberger Signalmeisterei dem Bauleiter Perisutti Karl nach einigen Glaserln Most vorhielt, dass seine angebliche Eisenbahn ja nicht einmal richtige Signaltafeln hätte, da hat der Karl den Spieß einfach umgedreht und gesagt: ja dann machts uns halt welche!
Gesagt getan und eine Woche später hat der Herbert dem Karl unter Applaus der ganzen Runde drei schöne Gleissperrsignaltafeln überreicht und dann noch die süffisante Bemerkung nachgeschoben, dass die Tafeln etwas kleiner wären, weil ja auch die Materialbahn etwas kleiner wäre...
Die Geschichte hat mit der Katzenschlager Toni erzählt und zur Untermalung ein Foto gezeigt, dass schön den Größenvergleich zwischen der Materialbahn und der "richtigen" Eisenbahn illustriert. Das Foto zeigt ihn in jungen Jahren als Heizer auf seiner 86er und direkt davor steht die im Vergleich dazu wirklich winzige Decauville mit der Spurweite von 600mm. Trotzdem schaut der Toni mit interessiertem Kennerblick und anerkennendem Respekt auf die kleine Maschine, die ja (fast) alles hat, was seine große Lok auch hat.
Bei dem Gleis vor der hohen Mauer war anfangs also auch eine solche kleinere Tafel aufgestellt. Diese wurde aber irgendwann bei einem kleinen Verschubunfall überfahren und ruiniert. Und da der damalige Betriebsleiter der Meinung war, dass diese Tafel vorschriftsmäßig erforderlich sei, hat er sich auf die Schnelle von der Gradenberger Signalmeisterei eine Tafel auf dem kleinen Dienstweg ausgeliehen - die dann natürlich eine in der Standardausführung der "richtigen" Eisenbahn war.
Daher ist Antwort a.) für meine Modelleisenbahn im steirisches Randgebirge zutreffend und in unserem Quiz RICHTIG.
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Stellt sich jetzt nur mehr die Frage: Sind die kleineren Tafeln nun vorbildgerecht oder handelt es sich um künstlerische Freiheit?
Erst durch den Hinweis in dem Signaltafelsatz von Spieth ist mir überhaupt aufgefallen, dass es unterschiedlich große Tafeln gibt und diese früher größer waren. Aber weder in der Signalvorschrift V2 noch im Standardbuch zu österreichischen Signalen (Chr. Hager, Eisenbahn-Sicherungsanlagen in Österreich Band 2: Signale) war dazu Näheres in Erfahrung zu bringen, geschweige denn zu Feld- Material- oder Waldbahnen.
Und - um ehrlich zu sein - nach der Beschäftigung mit dem Thema wollte ich einfach unterschiedliche Tafeln einbauen und dafür kam die Materialbahn am Besten in Frage. Schlichtweg, weil mir das so besser gefiel, aber weil es vielleicht auch so hätte sein können.
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Kommen wir zur Preisverleihung:
Da zu Antwort a.) keine gültige Stimme eingegangen ist, muss der Hauptpreis leider ausgesetzt werden. Dennoch möchte ich zwei Ehrenpreise vergeben und zwar an Wolfgang vulgo curator und an Bernd vulgo duplicat.
An den Wolfgang, weil er seiner Quizantwort eine wie ich finde sehr schöne Begründung beigefügt hat:
Also ich sag B.), das klingt so schön menschlich
Und an Bernd, weil er die Geschichten im steirischen Randgebirge immer wieder um interessante Aspekte bereichert. Ob vom Sackl Herbert vor vorne herein geplant war, kleinere Tafeln zu überreichen, oder ob dies "passiert" ist - wir wissen es nicht. Es hätte aber durchaus auch so sein können, wie von Bernd beschrieben.
Seit Tagen wälze ich online Unterlagen dazu, hacke mich dazu durch Archive bis 1888.
Des Rätzels Lösung ist nicht einfach.
Eine weitere Vermutung :
g.) der Lehrling hat beim Anfertigen, die falsche Schablone (Bierkrug) fürs Blech genommen.
Zu ihrer Ehren soll daher jeweils ein Heizer für meine nächsten herzurichtenden Loks benannt werden.
Allen anderen danke ich sehr für die Teilnahme an diesem kleinen Quiz. Wenn ein Personenwagen für die Materialbahn da ist, dann werden zu euren Ehren ein paar Preiserleins einsteigen.
In diesem Sinne wünsche ich noch einen schönen und kreativen Sonntag-Nachmittag
Jürgen
PS: Habe zu diesem Thema noch folgende Fotos in meinem Archiv gefunden - man beachte die unterschiedlichen Signaltafeln
Türnitz, 1993
Ferlach, 2011
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- Offizieller Beitrag
Danke für die ausführliche Erläuterung, ich bin begeistert. So machen Modellbahn und das Forum Spaß.
Und natürlich auch danke für die Ehre
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Großartig
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Ich hab sehr lange bei der Bregenzerwaldbahn nachgeschaut, weil ich der Meinung bin, dort diverse Schilder gesehen zu haben. Natürlich, wie sollte es anders sein, kein einziges Bild Dazu gefunden.
Dank der 760net. Schmalspuren in Österreich dann doch noch EIN Bild entdeckt.
http://760net.heimat.eu/aktuell05.html
Bild: Schmalspurnostalgie pur bietet die Taurachbahn. Das Foto vom 13.7.2003 zeigt die vom Club 760 übernommene ehemalige Steyrtalmaschine 298.56 vor dem vorbildlich renovierten Heizhaus in Mauterndorf.
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Hab mich doch nicht getäuscht, Eines hab ich gefunden. Und bin immer noch der Meinung, das auf der Segmentscheibe auch ein Schild ist.
http://www.bregenzerwaldbahn-frueher-heute.at/350_Schwarzenberg_Bezau_neu.htm
Das ist das heutige Ende der Museumsbahn. Das Gleis musste hier extra für die Strasse verschwenkt werden. Der Prellbock befindet sich bei km 30,2
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Jürgens Geschichten sind immer lesenswert! Mir taugt das!
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Servus Jürgen,
da werde ich tatsächlich mit dem Ehrenpreis als Heizer dupliziert, des freit mi narrisch.
Sag Bescheid wenn es soweit, ich komme vorbei bei des Heizers Taufe.
Das Anzündholz bringe ich auch mit, liegt schon hinten an der Hütte.
Richt bittschön dem Katzenschlager Toni einen Gruß von mir aus.
Und die V2 Signalvorschrift habe ich nicht im Bestand.
Ich könnte abheben, Slezak Eisenbahnsignale war kein passender Ersatz.
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Servus Jürgen!
Deine G'schichteln sind Juwele dieses Forums, vermitteln Wissenswertes vepackt in unterhaltsamer Heimatkunde.
LG Christian
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Guten Abend liebe Kollegen,
vielen Dank für euer Feedback - Freut mich sehr!
Bleiben wir noch ein letztes Mal bei den Prellböcken mit einem kurzen Rückblick auf die Bauphase:
Der "Schotterhaufen" des Schüttprellbocks entsteht aus Styrodur...
...so wie auch das Gelände hinter den Holz-Prellböcken
Bevor weitergebaut wird, empfiehlt sich eine Funktionsprüfung.
Sodann erfolgt das Bemalen der aus passenden Holzleisten selbst gebastelten Prellböcke...
...und die weitere Geländegestaltung rund um die Prellböcke.
Nach Auswahl und Montage der richtigen Signaltafeln...
...können die Gleise schließlich für den Verkehr freigegeben werden:
Falls noch Fragen zum Bau offen sind, gerne - einfach hier stellen.
Schönen Abend
Jürgen
PS: Ein Punkt zur Signaltechnik scheint noch offen zu sein:
Ich könnte abheben, Slezak Eisenbahnsignale war kein passender Ersatz.
@ Bernd, falls du dieses Buch meinst - das ist zwar sehr lesenswert, für signaltechnische Fragestellungen aber der falsche Griff ins Bücherregal...
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- Offizieller Beitrag
Mit den Gleisabschlüssen hast du dich selbst übertroffen
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Super, wie immer!
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Beeindruckend wie immer! Bei deinen Bildern glaubt man sich im Maßstab 1:1 zu befinden.
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Das Stau Ende am Vorsignal war nicht gemeint.
Sondern Eisenbahnsignale in Österreich (hat mal 120 Schillig gekostet).
Verlag Slezak, Wien 1976
Da hat Auhagen von dir die Idee?
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Beeindruckend wie immer! Bei deinen Bildern glaubt man sich im Maßstab 1:1 zu befinden.
Vielen Dank. Das ist ja auch ein bisserl das Ziel...
...und so langsam wird auch das Ergebnis der letzten Monate sichtbar. In den letzten Tagen ist bei der Detaillierung auf dem hinteren Segment wieder etwas weitergegangen...
...und ein paar Zubehörsachen sind auch neu entstanden. Dem Mann mit der Ölkanne wurde übrigens die ursprüngliche amerikanische Lokführerkappe wegoperiert und stattdessen ein einfaches Stoffhauberl verpasst.
Jetzt kommt endlich auch wieder der Schellnegger Erich ins Spiel, Ihr wisst schon, der Vorsteher der Ladestelle Krenhof, der sich in seiner Freizeit dem Ansetzen und Brennen von Schnäpsen widmet - übrigens sehr zum Missfallen seiner Frau, der Vroni. Und da scheint sich auch grad Ärger anzubahnen. Wer weiß, was da jetzt kommt, also lieber nix wie weg...
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Das Bild ist einfach herrlich Jürgen!!! Vielen Dank fürs Zeigen
Was wird den mit diesen „Staberln“ passieren?
lg
Gottfried
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- Offizieller Beitrag
Diese Liebe zum Detail, großartig. Alleine der Schupfn
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